Kölner Dreigestirn beim Tollitätentreff
Überraschung für den Bürgermeister

Alle auf einen Blick: Bürgermeister Wolfgang Henseler (3. von rechts) feiert mit den Bornheimer Tollitäten auf der Rheinhallen-Bühne. | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • Alle auf einen Blick: Bürgermeister Wolfgang Henseler (3. von rechts) feiert mit den Bornheimer Tollitäten auf der Rheinhallen-Bühne.
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Bornheim-Hersel - (fes) „Das Beste kommt zum Schluss“, sagt der Volksmund. Beim
52. Tollitätentreff in der Herseler Rheinhalle traf das auf jeden
Fall zu. Der närrische Paukenschlag kam kurz vor Mitternacht, stand
nicht im offiziellen Programm und bedeutete zugelich eine Premiere
für die Bornheimer Narren: Erstmals marschierte das amtierende
Kölner Dreigestirn mitsamt Prinzenführer, Adjutanten und Gefolge in
die Rheinhalle ein.

Diese Überraschung galt vor allem einem, Bürgermeister Wolfgang
Henseler, der nach drei Amtszeiten und 16 Jahren im Dienst zur
Kommunalwahl im Herbst nicht mehr antreten und in den Ruhestand gehen
möchte. Damit war der 52. Tollitätentreff auch sein letzter als
Bürgermeister.

Daher sollte es ein besonderes Finale geben, so Sitzungspräsident
Wolfgang Raschke: „Du warst ein wunderbarer Bürgermeister“, lobte
der Vollblutkarnevalist. Mit Literatin Karin Schumacher-Lambertz von
der Verwaltung, die auch diesmal wieder das hochkarätige
Sitzungsprogramm organisiert hatte, tat sich Raschke vor einigen
Monaten zusammen. Mit ins Boot holten sie Björn Griesemann,
Kommandant der Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V., die
früher am Abend aufgetreten war. Griesemann verfügt über beste
Kontakte zur Kölschen Karnevalsszene. Er holte nicht nur Prinz
Christian II. (Krath), Bauer Frank (Breuer) und Jungfrau Griet (Ralf
Schumacher) aus der Domstadt direkt von einer Gürzenicher
Mädchensitzung in die Rheinhalle, sondern auch die Top-Band Kasalla.

Apropos Kasalla. Die Band um Frontmann Bastian Campmann, die 2011/12
mit „Pirate“ und 2015 mit „ Stadt mit K“ durchstartete, kam
auf besonderen Wunsch Henselers in die Rheinhalle. Hier nahm auch der
Plan von Raschke & Co. den Anfang: Raschke ernannte den Stadtchef
kurzerhand zum Sitzungspräsidenten, damit er seine Wunschband selber
ankündigen konnte. So bekam er nicht mit, dass im Foyer der Halle das
Dreigestirn eintrudelte. Mit Erfolg: Henseler zeigte sich sichtlich
überwältigt und gerührt vom Kölschen Überraschungsbesuch, der
unter anderem mit einem Bläck-Fööss-Medley über die Bühne
wirbelte und noch einmal die Halle so richtig zum Kochen brachte:
„Sie sehen mich sprachlos“, meinte Henseler und es bot sich ein
grandioses Finalbild, als das Kölner Dreigestirn gemeinsam mit den
sechs Regenten aus Bornheim gemeinsam auf der Bühne tanzte und
schunkelte: „Das ist Fastelovend“, meinte Prinz Christian II.

Bereits zuvor hatten Hunderte Jecke in der ausverkauften Rheinhalle,
die in diesem 40 Jahre alt wird, ihren Spaß. Nach dem Einmarsch und
der Vorstellung zunächst der Ex- und danach der amtierenden
Tollitäten begeisterten die Kölner Funken Artillerie blau weiß mit
ihren Traditionstänzen, „Et Klimpermännche“ mit einer
deftig-humorigen Rede, das Bauchrednerduo Klaus & Willi gab tolle Gags
zum Besten, die Kapelle „Ratsherren Unkel“ interpretierte
Karnevalshits im Brass-Sound und die 60 Tänzerinnen und Tänzer des
Tanzcorps‘ Fidele Sandhasen Oberlar waren ein optisches Highlight.
Auch Lokalmatador Bernd Stelter fehlte nicht, sorgte für einen
satirischen Jahresrückblick und einen Ausblick auf 2020 und
schwärmte für Hersel, seine Wahlheimat: „Man wohnt hier wirklich
gut, mich kriegt hier niemand mehr weg.“ Dann natürlich noch
Kasalla mit ihren Party-Rock-Hits, die die Halle noch einmal vollends
zum Beben brachten bis zum besagten großen Finale.

Der 52. Tollitätentreff bedeutete war aber nicht nur für Bornheims
Bürgermeister Henseler den letzten, sondern auch für Wolfgang
Raschke, der die Sitzung seit zehn Jahren moderiert hatte. Ihn
ernannte Henseler als Anerkennung hierfür zum
Ehrensitzungspräsidenten.

Freuen darf sich der Ambulante Hospizdienst für Alfter und Bornheim.
Traditionell verzichten die „Tollis“ beim Einmarsch darauf
Strüßje unters Volk zu werfen. So kamen 1.300 Euro für die gute
Sache zusammen. Noch einmal 1.111 Euro steuerte Wirt Ingo Pieper
(„Beim Piepsch“) aus Hemmerich bei. Das Geld kam aus einer
Kneipensammlung zusammen.

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RAG - Redaktion

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