... und plötzlich war die Straße gesperrt
Unmut wegen unangekündigter Baumaßnahme
Bornheim-Roisdorf - (fes). Das sorgt für Unmut bei den Gewerbetreibenden. Plötzlich
war die Straße gesperrt: Ohne vorherige Ankündigung konnten die
Firmen entlang der Johann-Philipp-Reis-Straße im Gewerbepark
Bornheim-Süd seit dem 23. Juli kaum noch erreicht werden.
Die zweite Zufahrtsmöglichkeit wurde gekappt. Der Grund: Die Firma
Landgard hatte sich vor Jahren bereit erklärt die Raiffeisenstraße
in Abstimmung mit der Stadt Bornheim als Investor auszubauen. Dadurch
erhält die Straße eine neue Fahrbahn, eine neue Straßenbeleuchtung
in LED-Technik sowie einen durchgängigen drei Meter breiten Gehweg,
der auch für Radfahrer freigegeben wird. Auch die Kanalisation wird
neu hergestellt, dadurch soll die Anbindung an die Herseler Straße
(L118) sicherer und komfortabler werden. Dies schreibt die Stadt in
einer Pressemitteilung.
Während der Bauarbeiten muss die Raiffeisenstraße zwischen der
Herseler Straße und der Robert-Bosch-Straße voll gesperrt werden.
Alle Betriebe in der Johann-Philipp-Reis-Straße wie etwa das Bowling
Center „PinUp“ oder das Frauenfitnessstudio „Donna’s“ seien
jedoch weiterhin zu erreichen, schreibt die Stadt. Eine entsprechende
Umleitung ist ausgeschildert.
So weit, so gut. Für Unmut bei den Betrieben sorgte vor allem die
mangelnde Kommunikation zwischen ihnen, der Stadt und Landgard, da die
Sperrung ohne vorherige Ankündigung erfolgte. Deshalb schalteten die
Unternehmer den Roisdorfer Gewerbeverein als ihre Interessenvertretung
ein. Ihr Vorsitzender Harald Stadler wandte sich an die Stadt,
verlangte Aufklärung und lud vergangene Woche zu einer
Anliegerversammlung ein, an der auch Wirtschaftsförderer Sebastian
Römer teilnahm. Stadler erinnerte daran, dass bereits 2014 der Rat
beschlossen hatte, die Anlieger im Vorfeld der privaten Baumaßnahme
frühzeitig zu informieren. Dies sei jedoch nicht geschehen.
Bornheims erster Beigeordneter Manfred Schier räumte in einem
Schreiben die unterbliebene Information ein und bedauerte dies.
Johannes Pieck, Leiter des Verkehrsamtes, ergänzte, dass es wegen der
Urlaubszeit „Fehler in der Abstimmung“ gegeben habe. Für die
Anliegerbetriebe hat dies nicht nur zur Folge, dass weniger Kunden
kamen. Auch Lastwagen, die sich wegen der aus Sicht der
Gewerbetreibenden unzureichenden Umleitungsbeschilderung verfahren
haben, nutzten etwa den Parkplatz des Bowlingcenters als
Wendemöglichkeit, was zu Schäden geführt hat, wie Geschäftsführer
Sascha Erdbories demonstrierte. Wolfgang Pütz, der die
Grundstückseigentümer vertritt, kündigte an juristische
Regressansprüche prüfen zu lassen und zeigte Unverständnis
darüber, dass Investor und Stadt über Monate eine Maßnahme
vorbereiten und dann die betroffenen Firmen nicht informierten. Ihr
Bedauern drückte auch die Firma Landgard in einem Schreiben an die
Anlieger aus. In dem Brief wird zudem erklärt, dass die
Kanalbauarbeiten im Zeitplan abgeschlossen seien, der Straßenbau
wurde nach den Betriebsferien des ausführenden Unternehmens Velten am
27. August fortgesetzt. „Bei weiterhin guter Witterung ist
vorgesehen, die Bauarbeiten an der Fahrbahn Ende 2018 abzuschließen
und die Straße wieder freizugeben. Somit können wir unsere
Verpflichtung, die Raiffeisenstraße bis Ende 2018 fertigzustellen,
deutlich früher erfüllen.“
Philipp Evers von der Firma Landgard sicherte zudem nach dem Gespräch
mit den Anwohnern zu, dass ein weiteres Hinweisschild angebracht wird,
damit die Lkw-Fahrer von Landgard auf der Robert Bosch-Straße
geradeaus fahren und nicht irrtümlicherweise in die Reis-Straße
abbiegen. Johannes Pieck sagte eine Überprüfung der Beschilderung
zu. „Viel Ärger wäre allen erspart geblieben, hätte man im
Vorfeld Bauherr, Stadt und Anlieger Ende Mai/Anfang Juni an einen
Tisch geholt und das heutige Gespräch geführt“, fasste Harald
Stadler die Anwohnerversammlung der vergangenen Woche zusammen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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