Ver.di klagt gegen verkaufsoffenen Sonntag
Unverständnis bei Stadt und Gewerbeverein

Bornheim - (red). Seit über 30 Jahren gibt es in Bornheim die traditionelle
Großkirmes mit Gewerbeschau. Nun will Ver.di (Vereinte
Dienstleistungsgewerkschaft) die beliebte Veranstaltung anfechten und
klagt in einem verwaltungsgerichtlichen Eilverfahren gegen die Stadt
Bornheim.

Ver.di verlangt, dass der verkaufsoffene Sonntag am 2. September 2018
nicht genehmigt wird, der seit vielen Jahren traditionell im Rahmen
von Großkirmes, Gewerbeschau und Automeile stattfindet. Dabei
erfüllt die Veranstaltung aus Sicht der Verwaltung bereits nach den
alten gesetzlichen Regelungen alle Voraussetzungen. Und die neuen
gesetzlichen Regelungen, die in Nordrhein-Westfalen Ende März in
Kraft getreten sind und noch mehr Möglichkeiten für verkaufsoffene
Sonntage vorsehen, erfüllt die Veranstaltung ohnehin.

Nun ist die Stadt Bornheim vom Gericht aufgefordert, bis heute Abend
Stellung zu nehmen. In ähnlichen Verfahren gegen die Städte
Euskirchen und Bad Münstereifel hat Ver.di vor dem Verwaltungsgericht
Aachen Erfolg gehabt. Dabei richtete sich die Klage jedoch gegen neue
Veranstaltungen. In Bornheim bezieht sich die Klage nun auf eine
traditionelle Veranstaltung, die bereits zum 32. Mal stattfindet.

Gewerbeschau findet statt – Geschäfte meist inhabergeführt

Daher herrscht in Bornheim größtes Unverständnis. „Nun soll auch
eine klassisch traditionelle Veranstaltung im Eilverfahren verhindert
werden, deren Anlassbezug für einen verkaufsoffenen Sonntag
zweifelsfrei gegeben ist“, wundert sich Bürgermeister Wolfgang
Henseler. Die Großkirmes mit der Gewerbeschau sei jedes Jahr „der
Treffpunkt fürs ganze Vorgebirge“, erklärt er. „Die Innenstadt
ist gesperrt und es gibt neben der Kirmes auch noch eine Bühne mit
viel Programm. Der verkaufsoffene Sonntag ergänzt die Veranstaltung
und ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, mal mit der ganzen
Familie ohne Zeitdruck durch die Geschäfte zu bummeln, um das tolle
Angebot der meist inhabergeführten Einzelhändler kennenzulernen.
Verdi gefährdet nicht nur eine traditionelle Veranstaltung, sondern
auch die Arbeitsplätze im Einzelhandel.“

Daher finde die Gewerbeschau auf jeden Fall statt – notfalls auch
ohne Verkauf in den Geschäften. Der Bürgermeister lädt gerade jetzt
alle Menschen der Region ein, am ersten Septembersonntag nach Bornheim
zu kommen.

Jörg Gütelhöfer, Vorsitzender des Gewerbevereins Bornheim, ist
ebenfalls irritiert: „Die Veranstaltung ist jedes Jahr ein großer
Besuchermagnet. Die Öffnung der Geschäfte gibt den Einzelhändlern
die Gelegenheit, sich ihren Kunden in entspannter Atmosphäre zu
präsentieren. Das ist eine gute Werbung und stärkt uns im Wettbewerb
mit dem Online-Handel.“

Pressemitteilung der Stadt Bornheim

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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