Rheinhalle "sieht rot"
Veranstalter sehen sich in ihrer Existenz bedroht
Bornheim-Hersel - (fes) Immer nur vor Autos singen? Sicherlich keine schöne
Perspektive. Die Coronakrise ist ein Desaster für die Kultur- und die
Veranstaltungsbranche. Seit Mitte März und noch mindestens bis zum
31. Oktober sind sämtliche Großveranstaltungen, Konzerte, Festivals,
Kongresse, Theateraufführungen und Brauchtumsveranstaltungen
untersagt oder nur unter erheblichen Hygiene-Einschränkungen
möglich. Aber das lohnt sich finanziell kaum für die Veranstalter
und die Betreiber von Hallen oder Lokalen oder treibt diese gar in den
Ruin.
Bedroht ist auch die Existenz der Rheinhalle Bornheim-Hersel. Daher
setzte der Förderverein nun ein deutliches Zeichen und nahm teil an
der bundesweiten „Night of Light 2020“. Viele betroffene
Unternehmen und Veranstaltungslocations ließen in der Nacht vom 22.
auf den 23. Juni ab 22 Uhr ihre Bauwerke in rotem Scheinwerferlicht
erleuchten, um auf die dramatische Situation der Branche aufmerksam zu
machen.
Sie richteten damit einen dringenden Appell an die Verantwortlichen
der Politik auf allen Ebenen: Künstler und Veranstalter brauchen
dringend einen finanziellen Schutzschirm, sonst werden viele Corona
nicht überleben. So wollte man eigentlich im Juni das 40-jährige
Bestehen der Mehrzweckhalle groß feiern. Das Fest wurde abgesagt.
Auch der Ersatztermin Mitte September kann wegen der neuen Auflagen
nicht gehalten werden.
Hier fallen nicht nur die großen Veranstaltungen weg, auch private
Vermietungen etwa für Familienfeiern gibt es nicht mehr. Und das bei
laufenden Kosten von rund 3.000 Euro im Monat. Dabei startete das Jahr
mit dem Auftritt der Jungen Philharmonie Köln zum
Beethoven-Jubiläums-Jahr sehr vielversprechend: „Wir waren auch
ansonsten fast ausgebucht, doch seit Mitte März sind wir komplett auf
Null heruntergefahren“, schilderten der Vorsitzende des
Fördervereins Jürgen Morche und Geschäftsführer Hans-Dieter
Günther.
So richtig dramatisch wird es wohl, wenn auch die kommende
Karnevalssession ausfallen sollte. Was würde helfen? Neben
finanzieller Unterstützung von Staat oder Land wäre es schon gut,
wenn man wieder Veranstaltungen mit bis zu 500 Leuten durchführen
könnte, so Hans-Dieter Günther.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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