Schützenfest in Kardorf
Vier Ehrendamen für den König
Kardorf (fes). Was für ein Triumph: Stolz trug Günter Koenen die Standarte beim Vorbeimarsch an den zahlreichen Gästen, die zum Schützenfest der St. Sebastianus-Bruderschaft nach Kardorf gekommen waren. Gegen drei Mitbewerber hatte der 60-jährige Lagerist zuvor in einem spannenden Wettbewerb mit dem 109. Schuss den zähen Vogel von der Stange geholt. Seine Treffsicherheit bewies Koenen schon öfter: Vor Jahren gehörte er noch der Mertener St. Rochus- und Sebastianus-Schützenbruderschaft an, wo er viermal Schützenkönig wurde. 1985/86 war Koenen sogar Bezirkskönig. Auch im Karneval ist er aktiv: In der Session 2012/13 regierte er an der Seite von Prinz Günter I. (Klein) und Jungfrau Andrea (Andreas Klein) als Bauer im Dreigestirn. Privat ist er gern mit seinem Campingwagen unterwegs.
Gleich vier Ehrendamen stehen ihm zur Seite: Brudermeisterin Sarah Braun, Petra Soutschka, Lisa Kuhl-Kollberg sowie Nathalie Weber, die sich beim diesjährigen Schützenfest mit dem 78. Schuss den Titel der Schützenliesel gesichert hatte. Ermittelt wurden zudem Benjamin Link als Bambiniprinz, Lukas Scherer als Schülerprinz und René Kaiser als neuer Jugendprinz. Freuen durften sich auch Nicole Fuchs als neue Bürgerkönigin und Andreas Klein von den Mertener Grünröcken als frisch ermittelter Gastkönig. In Amt und Würden geführt werden die neuen Häupter am 21. Oktober auf dem Krönungsball im Vereinslokal „Zum Alten Bahnhof“.
Brudermeisterin Sarah Braun freute sich, noch zwei ganz besondere Ehrengäste begrüßen zu dürfen: Die amtierende Bundeskönigin des Bundes der Historischen Schützenbruderschaften (BHDS) Andrea Reiprich mit ihrem Prinzgemahl und Lebensgefährten Thomas Herschbach aus Neuwied. Sie gehört der Schützenbruderschaft St. Sebastianus Waldbreitbach an.
Andrea Reiprich ist die erste Bundeskönigin überhaupt: „Seit 30 Jahren schießen bereits Frauen um die Königswürde, bislang ist dies aber noch nie einer Frau gelungen“, berichtete Andrea Reiprich stolz, die sich gegen 90 meist männliche Aspiranten durchgesetzt hatte. Der BHDS wurde 1928 gegründet, ihm gehören 1.300 Bruderschaften und 300.000 Mitglieder an. „Wenn das Schützenbrauchtum auch in Zukunft bestehen soll, dann ist es wichtig, dass sich die Bruderschaften mehr und mehr den Frauen öffnen“, meinte Andrea Reiprich. Während ihrer Regentschaft sammelt sie fleißig Spenden für die Initiative „Frauen in Not“ der Caritas Rhein-Wied-Sieg. Über den Bruder ihres Lebensgefährten, Reinhard Herschbach, der in Kardorf lebt und dort bei den Schützen aktiv ist, kam die Einladung ins Vorgebirge.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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