"Immer für ein Späßken zu haben"
Wilhelm Büntgen feierte seinen 100. Geburtstag
Bornheim - (fes) „Er ist immer noch ganz der Alte, er hat das Lachen auf
seiner Seite, ist immer für ein Späßken zu haben und für sein
Alter ist er noch gut dabei“, schwärmt Anna Büntgen. Und sie ist
selbst – in diesem Fall darf man das sagen – mit 92 Jahren nicht
mehr die Jüngste. Ihr acht Jahre älterer Mann Wilhelm feierte in der
vergangene Woche seinen 100. Geburtstag.
„Die goldenen 20er, die Diktatur, den Krieg, den Wiederaufbau, den
Mauerfall und die Digitalisierung – all das haben Sie miterlebt in
all den Jahrzehnten“, zählte Bornheims Ortsvorsteher Franz Gerihsen
auf, der gemeinsam mit Vize-Bürgermeisterin Petra Heller und Ursula
Niemöhlmann von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Servatius zu den
offiziellen Gratulanten gehörte.
Wilhelm Büntgen erblickte 1919 in Bonn das Licht der Welt. 1939 wurde
er in den Krieg eingezogen. 1943, mitten im Zweiten Weltkrieg, lernten
sich Anna und Wilhelm Büntgen kennen und lieben. Er war damals in
Norddeutschland als Soldat stationiert, während sie eine Ausbildung
zur Kindergärtnerin leistete. 1946 kam Wilhelm Büntgen aus
russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause. Wenig später heirateten
die beiden in Bremervörde. Vor drei Jahren feierten sie die
Gnadenhochzeit. 73 Jahre ein Herz und eine Seele – das spürt man
bis heute. Liebevoll kümmert sich Anna Büntgen um ihren Mann, der
nach dem Krieg 45 Jahre in Bonn als Lagerverwalter bei der Firma
Küppers Metallwerke arbeitete. Vor 38 Jahren, also 1981 mit 62
Jahren, ging Büntgen in den Ruhestand. Die Eheleute sind gerne in der
Natur unterwegs, unternahmen lange Fahrradtouren und zumindest Anna
Büntgen macht bis heute noch jeden Morgen vor dem Frühstück im Haus
eine halbe Stunde Frühgymnastik. Ihr Mann ist dazu leider
gesundheitlich nicht mehr in der Lage. Wilhelm Büntgen ist aber stets
bestens informiert. Die tägliche Zeitungslektüre gehört immer dazu.
Da er heute nicht mehr gut sehen kann, liest ihm seine Frau die
Neuigkeiten aus der Region und aus aller Welt vor. Was war die
schönste Zeit in seinem Leben? Da wollte sich Wilhelm Büntgen nicht
festlegen. Es habe viele gute Jahre gegeben. Zur Familie gehören Sohn
Rolf Büntgen (69), der direkt nebenan wohnt, und Kater Joschi, auch
liebevoll „Männlein“ genannt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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