Neues Gesicht beim Hospizdienst
Wilson Schaeffer als 2. Koordinator begrüßt
Bornheim/Alfter - (fes) Der Ambulante Hospizdienst für Bornheim und Alfter bekommt
Verstärkung: Ab sofort untersützt der 47-jährige Wilson Schaeffer
als zweiter hauptamtlicher Koordinator seine Kollegin Ute Zirwes.
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In diesem wichtigen Beruf werden sich die beiden gut ergänzen:
Während Zirwes als ausgebildete Palliativfachkraft sich eher um
pflegerische Aspekte kümmert, wird Schaeffers Schwerpunkt auf der
psychosozialen Seite liegen. Die Hospizarbeit ist Schaeffer seit
vielen Jahren vertraut. In Bonn-Endenich engagiert er sich in der
Hospizbewegung „Bonn Lighthouse“.
Zur Welt gekommen ist er in einem kleinen Dorf in der Nähe von Porto
Allegre in Brasilien. Bis 1999 war er als studierter evangelischer
Theologe und Sozialpädagoge in seinem Heimatland tätig, kam danach
zunächst nach München, um dort weiter zu studieren. Mehrere Jahre
lange betreute er in Brasilien als Seelsorger Patienten, die mit dem
HI-Virus infiziert waren. In München hatte er die Gelegenheit hierzu
einen speziellen Studiengang zu absolvieren. Gemeinsam mit seiner Frau
und seinen beiden Kindern entschied sich Schaeffer in Deutschland zu
bleiben. 2017 wurde er an der Evangelischen Trinitatis-Kirche in
Bonn-Endenich zum Pfarrer ordiniert, wo er als Pastor im Ehrenamt
arbeitet. Bislang kam der 2001 gegründete Hospizdienst mit einer
hauptamtlichen Stelle aus. 2016 folge Ute Zirwes auf Andrea von
Schmude, die bis dahin als feste Kraft beschäftigt war. Doch
gestiegene Bedarfe, aber auch gesetzliche Änderungen erforderten
einen zweiten Koordinator. Seit 2015 gibt es das Hospiz- und
Palliativgesetz, das auch Seniorenheime verpflichtet, den
Hospizgedanken zu leben, erklärt Conny Henseler, Vorsitzende des
Hospizvereins. Insgesamt gehören sechs Altenheime, fünf in Bornheim
und eines in Alfter zum Einzugsgebiet. Hinzu kommen noch zwei
Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Hersel, in denen Menschen mit
Behinderungen wohnen, die ebenfalls verstärkt ambulante Hospizhilfe
benötigen. Damit gilt es nicht mehr nur Menschen auf ihrem letzten
Weg in ihren eigenen vier Wänden zu begleiten, sondern auch in den
entsprechenden Heimen, wo sie zuhause sind. Zudem wird die
Gesellschaft immer älter, so dass auch aus diesem Grund der Bedarf
nicht nur an hauptamtlichen, sondern vor allem an ehrenamtlichen
Sterbe- und Trauerbegleiterin steigt. 25 sind es aktuell. Diese
Ehrenamtlichen gilt es ebenfalls von den hauptamtlichen Kräften zu
begleiten und zu koordinieren. Die hauptamtlichen Stellen werden
refinanziert über die Krankenkassen. Dennoch ist der Hospizdienst
auch auf Spenden und Mitgliederbeiträge angewiesen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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