Marienfenster
Zwei Jahre lang restauriert

Dank des bürgerlichen Engagements erstrahlt das Marienfenster an der Rheinstraße im neuen Glanz. Möglich machten dies (von links): Hans-Walter Hochkirchen, Petra Bachmann, Christina Hadulla-Kuhlmann und Andreas Kuhlmann.  | Foto: fes
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  • Dank des bürgerlichen Engagements erstrahlt das Marienfenster an der Rheinstraße im neuen Glanz. Möglich machten dies (von links): Hans-Walter Hochkirchen, Petra Bachmann, Christina Hadulla-Kuhlmann und Andreas Kuhlmann.
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Hersel (fes). Ein wenig versteckt an der Ecke Rheinstraße/Richard-Piel-Straße in Hersel befindet sich ein Marienfenster an der Fassade eines Gründerzeithauses. Jahrelang befand sich dieses Kleinod in einem jämmerlichen Zustand, wie Nachbarin Christina Hadulla-Kuhlmann fand. Oft ging sie an diesem Marienfenster, dessen Alter nicht genau bekannt ist, vorbei und beschloss, an dem schlechten Zustand etwas zu ändern. Das Haus befindet sich in Privatbesitz, das Marienfenster, das einst eine Einheit mit dem Gebäude bildete, ging hingegen in den Besitz der Stadt über, auch der Grünstreifen vor dem Haus ist Eigentum der Stadt.

Um das Marienfenster hatte sich die Stadt jedoch nur notdürftig gekümmert, abgedichtet wurde es provisorisch und wenig fachmännisch mit Ytong-Steinen, wie Hadulla-Kuhlmann schilderte. Die Grünfläche an dem Gebäude unterhalb des Bilderstocks war verwildert und wurde zudem als Hundetoilette missbraucht: „Es war eine Schande, dass das Fenster und der Grünstreifen in einem solch desolaten Zustand waren und dann noch in unserem schönen, historischen Rheinort“, meinte Hadulla-Kuhlmann. Sie und ihr Mann Andreas Kuhlmann nahmen sich der Sache an, natürlich in Absprache mit den zuständigen Behörden, die sofort einverstanden waren.

Den Grünstreifen befreiten die Eheleute vom Gestrüpp und pflanzten stattdessen bienenfreundliche Blumen und Stauden. Christina Hadulla-Kuhlmann pflegt die Anlagen seitdem auch.

Die Restaurierung des ehemaligen Marienschreins war jedoch wesentlich aufwendiger. Die Eheleute Kuhlmann holten Profis mit ins Boot wie die Restauratorin Petra Bachmann aus Botzdorf. Die Expertin stellte unter anderem fest, dass das Innere mit weißem Glanzlack überstrichen war. Als sie diese Schicht abtrug, zeigte sich, dass das Fenster ursprünglich blau war. Da Andreas Kuhlmann Kunstlehrer war und sich mit Farben und den entsprechenden Techniken auskannte, gelang es ihm, den Ursprungszustand wieder einigermaßen herzustellen. Zudem trug er Sterne aus Goldpigment auf. Damit waren die Arbeiten aber noch nicht beendet. Auch der verfaulte Fensterrahmen des Schreins musste fachmännisch erneuert werden. Diese Aufgabe übernahm Anwohner Hans-Walter Hochkirchen.

Rund zwei Jahre dauerte es, bis das neue Kleinod wieder im neuen Glanz erstrahlen konnte. „Wir haben gezeigt, dass man auch mit kleinen Beiträgen seinen Ort lebenswerter machen kann“, meinte Andreas Kuhlmann. Großen Dank gab es für dieses bürgerschaftliche Engagement auch von Johannes Saß vom Kirchenvorstand St. Aegidius Hersel.

Erfreuen werden sich an dem restaurierten Bildstock aber nicht nur die Herseler, sondern auch viele Reisende, vor allem Radfahrer, denn das Gebäude liegt an der Rheinischen Apfelroute.

Dank des bürgerlichen Engagements erstrahlt das Marienfenster an der Rheinstraße im neuen Glanz. Möglich machten dies (von links): Hans-Walter Hochkirchen, Petra Bachmann, Christina Hadulla-Kuhlmann und Andreas Kuhlmann.  | Foto: fes
Das schmucke Kleinod kann sich wieder sehen lassen. | Foto: Foto. fes
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