Trauer beim Kunstverein Brühl

Abschied von Willi Frommberger

Brühl - (red) Der Kunstverein Brühl trauert um sein Gründungs- sowie
Ehrenmitglied Willi Frommberger, der im Alter von 84 Jahren im
Dezember verstorben ist.

1972 gehörte Frommberger zu den Gründungsmitgliedern, lange Zeit
leitete und begleitete er die Geschicke des Vereins, immer mit offenem
Blick, auch für das künstlerische Schaffen.

Er habe das Große und Ganze, die Natur und ihre Schätze im Auge
gehabt, sagt Dr. Karola Meck-Theben, zweite Vorsitzende. Frommberger
stellte seine Werke mithilfe von Naturmaterialien wie Erden,
Braunkohle, Eisenoxid her, dabei spielte der Zauber des Zufalls oft
eine große Rolle.

Als Kunstlehrer am Max Ernst Gymnasium, dessen Namensgebung er
wesentlich beeinflusste, habe er Schüler*innen begeistert, die
Phantasie auch im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Er habe es
als seine Aufgabe gesehen, Kunst in die Breite zu tragen und sie nicht
nur einer Elite vorzustellen.

Straßenfeste in der Kempishofstraße, dem damaligen Sitz des
Kunstvereins, und sein Beitrag zum brühlermarkt 80 „Brühler
Gartenhäuser“ sind nur zwei Beispiele für das Engagement des
Verstorbenen.

Neben seiner Arbeit als Kunstlehrer experimentierte er im Atelier mit
immer neuen Materialien aus der Natur, mit Fundstücken für seine
Objektkunst, mit Naturfarben für seine Bilder.

Genau wie Max Ernst war er stets auf der Suche nach neuen
Ausdrucksmitteln, nach Verbindungen zwischen Mikrokosmos und
Makrokosmos.

2016, anlässlich seines 80. Geburtstages, zeigte er viele seiner
Arbeiten in einer letzten großen Ausstellung in den Räumen des
Brühler Kunstvereins in der Alten Schlosserei des Marienhospitals.