Schadstoffe
Alt-Gebäude der Badorfer Grundschule ist bis auf Weiteres geschlossen

Viel Schatten fällt derzeit auf das 1868 entstandene alte Badorfer Schulgebäude. Dort werden derzeit keine Grundschüler mehr unterrichtet. Erst soll festgestellt werden, welche Ursache die im Staub gefundenen Schadstoffe haben.  | Foto: Harald Zeyen
  • Viel Schatten fällt derzeit auf das 1868 entstandene alte Badorfer Schulgebäude. Dort werden derzeit keine Grundschüler mehr unterrichtet. Erst soll festgestellt werden, welche Ursache die im Staub gefundenen Schadstoffe haben. 
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Brühl-Badorf - Der alte Gebäudeteil der Badorfer Grundschule, das sog, Gebäude B,
in der sich die Klassen 2 a-c und 3 a-c befinden, ist derzeit
geschlossen. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler werden so
lange in der benachbarten OGS unterrichtet, bis feststeht, welche
Ursachen die im Staub gemessenen Schadstoffe haben.

Die Auslagerung erfolgte auf Anordnung von Bürgermeister Dieter
Freytag, um den Sorgen der Eltern Rechnung zu tragen, die bei der am
17. Januar stattgefundenen Elternversammlung vorgetragen worden waren.
Dort hatte er sich viel Kritik an der städtischen Informationspolitik
anhören müssen, nachdem während der Weihnachtsferien ein Rundbrief
an die Eltern der Badorfer Grundschüler herausgegangen war, der über
im Staub gefundene Weichmacher und Flammschutzmittel im alten
Schulteil informierte.

Fragen nach dem Zusammenhang zwischen schweren bis leichten
Erkrankungen von Lehrkräften und Schülern und den Giften, nach der
Gefährlichkeit der Situation für die Kinder und ob die betroffenen
Schulräume weiter gefahrlos benutzt werden können, konnten gar nicht
bzw. nur vage beantwortet werden. Fest steht, dass schwerflüchtige
Spuren von Flammschutzmitteln, Weichmachern und den Schwermetallen
Arsen, Blei und Zink im Staub der Klassenräume im alten Schulteil
vorhanden sind.

Der mit den Messungen beauftragte Baubiologe Tom Berkefeld betonte,
dass keine hochtoxischen Substanzen gefunden worden seien. Die Werte
seien aber nach seinen Erfahrungen zu hoch, obwohl es bei
Hausstaubmessungen keine Richt- oder Grenzwerte des Umweltbundesamts
gebe. Allerdings habe er bereits deutlich höhere Werte in Wohnräumen
und auch in Kitas gemessen. Am 16. Januar wurden Materialproben vom
Boden, von den Wänden und Decken genommen, um die Quelle der
Schadstoffbelastung zu ermitteln. Erster „Verdächtiger“ sei, so
Berkefeld, der PVC-Belag des Bodens, wo Weichmacher enthalten seinen
und Arsen als Stabilisator diene.

Im Rahmen der hohe Wellen schlagenden Fragestunde musste er aber
zugeben, dass er nicht explizit sagen könne, ob man zurzeit in dem
Gebäude sicher sei. Wichtig sei, dass täglich gründlich und feucht
durchgewischt werde, um den belasteten Staub zu entfernen. Die Proben
werden nun fachmännisch untersucht. Ergebnisse sollen bis etwa Ende
Januar vorliegen. Am Freitag, 3. Februar um 17.00 Uhr wird in der
Mensa eine erneute Elterninformation stattfinden.

Alle bisher vorliegenden Informationen zu dem Thema sind unter
www.bruehl.de veröffentlicht und werden dort laufend ergänzt. Wer
sich persönlich informieren möchte, kann sich an die Leiterin des
Fachbereichs Schule und Sport, Marlene Weiskopf, 02232-793940 (Email:
mweiskopf@bruehl.de) wenden.

Übrigens: In den kommenden Wochen und Monaten werden auch Messungen
in den anderen Gebäudeteilen der Badorfer Schule sowie in allen
städtischen Schulgebäuden durchgeführt. Des Weiteren wurden die
Brühler Kinderärzte über die Messwerte informiert.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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