Ausstellungseröffnung
Arbeiten aus den letzten 20 Jahren werden gezeigt

LAYERING I, 2020, Steel with patina, 30x30x20cm.Foto: Kunstverein Brühl
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Brühl - (red) Stephan Siebers „CUBES and LAYERINGS - Arbeiten aus den
letzten 20 Jahren“ heißt die neue Ausstellung des Brühler
Kunstvereins, die vom 1. bis 22. August in der Alten Schlosserei des
Marienhospitals gezeigt wird. Die Vernissage ist Sonntag, 1. August um
19.30 Uhr mit einer Einführung ins Werk durch den Kulturmanager
Gérard Goodrow. Die Finissage mit Künstlergespräch ist Sonntag 22.
August um 15 Uhr. Zu sehen sind die Arbeiten Mittwoch bis Sonntag,
jeweils von 15 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Der in Brühl lebende Künstler Stephan Siebers beschäftigt sich in
seinem Werk mit den Gesetzen der Schwerkraft und den damit verbundenen
Möglichkeiten der Illusion. In immer neuen Varianten gelingt es ihm,
mit scheinbar unmöglichen Gleichgewichten zwischen Volumen und Masse
zu überraschen. Würfel, Kugeln und andere Formen stehen fest
aufeinander, obwohl sie zu fallen scheinen, während Bewegungen von
der Zeit losgelöst werden.

Die Einfachheit seiner Arbeiten lässt die Schwere des Materials
vergessen und vergänglichen Momenten wird durch die trotzige
Unzerstörbarkeit des Metalls eine dauerhafte Form gegeben.

Die Inspiration von Siebers ist in der Ästhetik des Bauhauses
verwurzelt und wird zudem beeinflusst von den minimalistischen
Bildhauern der 1960er-Jahre, wie Richard Serra, Sol LeWitt und Anthony
Caro. Diese Künstler richteten ihre Aufmerksamkeit auf damals
unkonventionelle, industrielle Materialien, um so die physikalischen
Eigenschaften ihrer Kunst zu akzentuieren.

Siebers verinnerlicht ihr geistiges Erbe und wählt ebenfalls
Materialien, die es ihm erlauben, Skulpturen mit einem gewissen
Ungleichgewicht erstellen zu können. Ob klein oder mehrere Meter
hoch, das Ergebnis ist das gleiche: Die ihren Raum strukturierenden
Balanceakte zeigen ein hohes Maß an ausgehaltener innerer Spannung
und strahlen dennoch eine geradezu meditative Ruhe aus. Die seltene
Leichtigkeit des hochkomplexen Prozesses einer ausgewogenen
Gewichtsverteilung steht in starkem Kontrast zur kompakten Stabilität
und Massivität des Materials. Hinzu kommt die vordergründige
Auseinandersetzung mit den elementaren Fragestellungen der Bildhauerei
nach Gleichgewicht und Gravitation, die durch die offen versteckten
Assoziationen mit menschlichen Zuständen wie emotionaler
Instabilität und der Sehnsucht nach Sicherheit anzurühren versteht.
Stephan Siebers führt seine Zuschauer zu einem Spiel der
Sinnestäuschung. Die schnörkellosen Formen und ihre Geschichten in
verschachtelten Räumen veranlassen zu ungeahnten Dialogen mit dem
Selbst. Vom Ballast der Gegenständlichkeit befreit, lassen die
Skulpturen Platz zum Träumen und richten den Blick des Betrachters
auf die eigene Existenz.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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