Arbeitsmarktzahlen Juni
Arbeitsmarkt bleibt weiter stark unter Druck
Rhein-Erft-Kreis (gr). Die Arbeitslosenzahlen stiegen im Juni nur noch
leicht an. Insgesamt waren 18.933 Menschen arbeitslos, das waren 156
oder 0,8 Prozent mehr als im Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen
lag mit einem Plus von 4.051 oder 27,2 Prozent über dem niedrigen
Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote blieb
unverändert und beträgt im Juni 7,3 Prozent.
„Die Arbeitslosenzahlen sind auch im Juni noch einmal leicht
gestiegen. Die Frühjahresbelebung ist in diesem Jahr gänzlich
ausgefallen, das hat Folgen für den Arbeitsmarkt. Ich habe mit einem
weiteren Anstieg gerechnet, denn der Arbeitsmarkt ist wegen der
Corona-Pandemie weiterhin stark unter Druck. Üblicherweise sinken die
Arbeitslosenzahlen in einem Juni, bevor im Juli die Sommerpause
beginnt. Die Arbeitslosigkeit steigt dann saisonbedingt leicht an,
unter anderem weil Azubis nach der Ausbildung zum Teil nicht
übernommen werden und Einstellungen erst nach den Sommerferien
erfolgen. Ich gehe also auch für die kommenden Monate von weiteren
Anstiegen aus“, kommentiert Rainer Imkamp, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, die neuesten
Arbeitsmarktdaten aus dem Rhein-Erft-Kreis.
Auch die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist infolge der
Corona-Krise massiv zurückgegangen. Seit Jahresbeginn wurden für den
Rhein-Erft-Kreis 3.420 neue Arbeitsstellen bei der Agentur für Arbeit
Brühl gemeldet, 1.331 oder 28 Prozent weniger als vor einem Jahr.
„Auch, wenn mit den Lockerungen wieder mehr Bewegung in den
Arbeitsmarkt kommt, wird es eine Zeit dauern, bis die Arbeitslosigkeit
wieder auf dem niedrigen Stand von vor der Corona-Pandemie angekommen
ist“, so Imkamp weiter.
Positiv sieht der Chef der Brühler Arbeitsagentur die hohe Zahl an
Unternehmen, die in Kurzarbeit gegangen sind: „Schwerpunkt unserer
Arbeit in den letzten Monaten war die Bewilligung und Auszahlung des
Kurzarbeitergeldes. Wir haben die Zahl der Mitarbeiter in der
Leistungsgewährung deutlich aufgestockt, um schnell und
unbürokratisch die in Vorleistung von den Betrieben erbrachte
Lohnersatzleistung erstatten zu können. Wir benötigen in der Regel
nur wenige Tage dafür. Das war für die Unternehmen der Region
teilweise von existentieller Bedeutung. Ohne die Kurzarbeit und wenn
sie nicht von so vielen Unternehmen in Anspruch genommen worden wäre,
hätte die Arbeitslosigkeit viel mehr Menschen treffen können.“
Ab sofort öffnet die Arbeitsagentur in Brühl für dringende Anliegen
ihre Türe in Brühl und in der Geschäftsstelle in Euskirchen.
Hierbei steht der Gesundheitsschutz für die Kundinnen und Kunden und
die Mitarbeitenden an erster Stelle aller Planungen. Deshalb wird es
zunächst keinen ungesteuerten Kundenzugang in die Häuser geben,
sondern müssen terminiert erfolgen.
Für den Mai 2020 legte die Statistik nun die endgültigen
Kurzarbeits-Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach
zeigten im Mai 447 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an.
Im Mai 2019 waren es weniger als drei. In den Anzeigen wurden der
Arbeitsagentur für Mai 2020 5.064 Personen genannt.
Für den Juni 2020 erfasste die Statistik vorläufige Zahlen für den
Zeitraum 1. bis 25. Juni. Demzufolge zeigten im Juni 91 Unternehmen
Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden für Juni voraussichtlich 1.341
Personen genannt. Seit April wurden von 4.324 Betrieben für 45.830
darin aufgeführte Personen Kurzarbeit angezeigt. Im gleichen Zeitraum
des vorigen Jahres waren es vier Betriebe und 48 Personen. Zur
realisierten Kurzarbeit liegen aus verfahrenstechnischen Gründen
derzeit nur die Daten mit Stand Dezember 2019 vor, da eine
fünfmonatige Wartezeit zur statistischen Erhebung abgewartet wird.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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