Initiative "Gemeinsam für Brühl":
Brühl erfolgreich beim Ausbau der Energiewende
Gewalt und Kriminalität, Leerstand in der City, Senioren in Angst und Schrecken - wer die sozialen Medien und auch den "Brühler Schlossboten" durchstöbert, könnte auf die Idee kommen, dass vieles nicht gelingt und es in Brühl überall den Bach ‘runter geht. An diesen Artikeln und den Autor*innen können wir wenig ändern. Aber wir können eine andere Frage stellen: Was läuft gut in Brühl? Und was ist hier schön und zukunftsorientiert?
Solarstrom spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Energiewende. Das lässt sich auch in Brühl beobachten. Hausbesitzer und Unternehmen profitieren von deutlich gesunkenen Kosten für Solaranlagen und Solarspeichern. Die Fraunhofer-Gesellschaft, eine der führenden Organisationen für anwendungsorientierte Forschung, fasst zusammen: "Zwischen den Jahren 2010 und 2020 sind die Preise für PV-Module um 90 % gesunken. Auf lange Sicht wird erwartet, dass die Modulpreise [...] weiter sinken." Außerdem sind Solarmodule heute leistungsfähiger als früher. In Kombination mit einem Speicher versorgen sie auch dann einen Haushalt mit Strom, wenn die Sonne nicht scheint.
Brühl setzt verstärkt auf Solarenergie, um bis 2045 klimaneutral zu werden. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2024 wurden Anlagen mit einer Gesamtleistung von 240 Kilowatt-Peak (kWp) installiert. Weitere 260 kWp sind im Bau und sollen noch in diesem Jahr ans Netz gehen. Ein Beispiel für die innovativen Projekte ist die kürzlich realisierte Photovoltaikanlage an der Mauer des Schießstandes an der Bonnstraße, die jährlich knapp 10 Tonnen CO₂ einspart.
Die Stadt hat auch zahlreiche PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden installiert, darunter:
Gesamtschule Glaspyramide: 5 kWp
Lagerhalle SSB: 31 kWp
Regenbogenschule Vochem: 30 kWp
Kita Pehle: 30 kWp
Turnhalle Heide: 25 kWp
Erich-Kästner-Realschule: 45 kWp
Gesamtschule, Turnhalle: 100 kWp
Komm-Mit: 10 kWp
Turnhalle Vochem: 30 kWp
Kita An der Eckdorfer Mühle: 29 kWp
Clemens August-Forum: 66 kWp
Aktuelle Projekte umfassen unter anderem:
Kinder- und Familienzentrum: 45 kWp, 45.000 kWh/a, CO₂-Einsparung: 18,9 t/a
Klärwerk Stadt Brühl: 198 kWp, 198.000 kWh/a, CO₂-Einsparung: 83,2 t/a
Schießstand: 23,2 kWp (Fassaden-PV), 23.200 kWh/a, CO₂-Einsparung: 9,7 t/a
Zusätzlich profitieren Brühls Bürger und Bürgerinnen vom Photovoltaik - Förderprogramm des Rhein-Erft-Kreises. Wie groß das Interesse der Menschen ist, zeigt die Tatsache, dass der betreffende Topf an Zuschüssen für 2024 inzwischen leer ist. Brühler und Brühlerinnen können aber auch selbst die Energiewende und neue Möglichkeiten nutzen. Sogenannte Balkonkraftwerke sind kleine Photovoltaikanlagen, die z.B. auf Balkonen installiert werden. So kann eigener Strom erzeugt und auch genutzt werden. Wer seinen selbst erzeugten Strom nicht ins Netz fließen lässt, sondern selbst verbraucht, holt nach und nach die Kosten für die Anlage wieder rein. Ist das Balkonkraftwerk nach wenigen Jahren abbezahlt, lässt sich bei den Stromkosten kräftig sparen.
Eine mögliche Zukunftsvision für Brühl ist die umfassende Nutzung aller verfügbaren Flachdächer städtischer Gebäude für Photovoltaikanlagen. Solche Projekte würden nicht nur den Eigenbedarf an Strom der Gebäude decken, sondern auch überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen. So ließen sich erhebliche Mengen an CO₂-Emissionen einsparen und die Stromkosten der Stadt senken.
Dies sind bedeutende Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität. Vielleicht ein Vorbild für andere Kommunen? Brühl setzt damit ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Und darauf können wir alle stolz sein.
LeserReporter/in:Susanne Bourier aus Brühl |
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