SPD: "ein absurdes Horrorszenario"
CDU: Kampagne gegen zweite Gesamtschule

Zurzeit wird ein Neubau für die Erich-Kästner-Realschule für 25 Millionen Euro errichtet. Die CDU bringt nun auch eine Erweiterung der Gesamtschule und des Max-Ernst-Gymnasiums ins Gespräch. Nach der neuesten Prognose der Verwaltung wird die Zahl der Brühler Grundschüler in den nächsten zehn Jahren von derzeit 3.725 auf 3.916 steigen.  | Foto: Brodüffel
  • Zurzeit wird ein Neubau für die Erich-Kästner-Realschule für 25 Millionen Euro errichtet. Die CDU bringt nun auch eine Erweiterung der Gesamtschule und des Max-Ernst-Gymnasiums ins Gespräch. Nach der neuesten Prognose der Verwaltung wird die Zahl der Brühler Grundschüler in den nächsten zehn Jahren von derzeit 3.725 auf 3.916 steigen.
  • Foto: Brodüffel

Brühl. Die CDU startet am kommenden Samstag, 10. September, eine breit angelegte Kampagne gegen eine zweite Gesamtschule in der Schlossstadt. Der CDU zufolge wendet sich ihre Aktion mit Infoständen und Unterschriftensammlung gegen ein Einheitsschulsystem, das den Fortbestand vorhandener Schulen gefährden würde. „Allein die Gedankenspiele zur Schaffung einer zweiten Gesamtschule schaffen schon heute Unsicherheit in der Brühler Schullandschaft, bei Schülern, Lehrern und Eltern. Eine mögliche Verengung der Schulwahl in Zukunft auf Gesamtschule und Gymnasium könnte die Folge sein“, sagt CDU-Vorsitzender André Hess.

Dies entspräche in keiner Weise dem Elternwunsch sowie den Interessen der Schülerinnen und Schüler. Die Pläne von SPD und Grünen seien vor allem auch ungerecht. „Die Herausforderungen der heutigen Zeit kann man mit einer offenbar beabsichtigten Einheitsschule nicht stemmen. Das sind Bildungsideologien aus dem letzten Jahrtausend.“

An folgenden Infoständen wird die CDU über ihre Vorstellungen informieren und Unterschriften sammeln: 10.9. (Giesler-Galerie), 17.9. (Brühl-Info), 24.9. (Passage Kreissparkasse) – jeweils von 10 bis 13 Uhr. Weitere Informationen zur Aktion und eine Blanko-Unterschriftenliste zum Download finden sich auf www.cdubruehl.de/schulvielfalt Simone Weesbach, schulpolitische Sprecherin der SPD, wirft der CDU „ein absurdes Horrorszenario von drohenden Schulschließungen“ vor. „Entgegen der Darstellung der CDU wird es von Seiten der SPD/Grünen keine Entscheidungen gegen den Willen der Elternschaft geben“, so Weesbach.

Die Probleme der Schulsituation in Brühl seien viel zu lange ignoriert worden. Seit Jahren gebe es viel zu wenige Plätze an der Gesamtschule und dem Max-Ernst-Gymnasium stehe eine Überlastung bevor. Die geschrumpfte Hauptschule müsse einen unverhältnismäßig großen Beitrag zur Integration und Inklusion leisten. Béla Kassan, schulpolitischer Sprecher Grünen, sieht ebenfalls eine Schieflage in der Brühler Schullandschaft. „Jedes Jahr müssen 60 Kinder an der Gesamtschule abgelehnt werden“, kritisiert Kassan.

Das gemeinsame Lernen sei überall in Europa üblich und zeige hervorragende Pisa-Ergebnisse. „Viele Brühler Eltern möchten diesem modernen europäischen Weg folgen und sind der Meinung, dass nicht schon bei ihren Zehnjährigen feststeht, ob sie einmal studieren oder einen anderen interessanten Berufsweg einschlagen werden.“

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Hans Peter Brodüffel aus Brühl

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