Heimatgeschichten der Brühler Boulefreunde
Die goldenen 20er Jahre in der Schlossstadt
„Brühler Heimatgeschichten“ im Schlosspark - Unterhaltsames im Schatten der Bäume, mit Erfrischung und das alles bei freiem Eintritt. Nächster Termin: 19. Juli um 15 Uhr
Brühl. Die Zahl 100 wird igerne genommen, um zurückzublicken. Was geschah zum Beispiel vor 100 Jahren in Brühl? Und da es in den „Brühler Heimatgeschichten“ immer um das Brühl vergangener Tage geht, griffen die Ehreamtler der Boulefreunde gerne das Thema der „goldenen 20er“ des letzten Jahrhunderts auf.
Mit großer Unterstützung von Brühltourismus, dem Stadtarchiv sowie den Stadtführerinnen gab es wieder einen lauschigen Nachmittag im Schlosspark, bei dem die Gäste erneut einen fundierten Einblick in die Brühler Stadtgeschichte bekamen.
Vor genau 100 Jahren wurde 1923 mit der Währungsreform der Grundstein für die „goldenen 20er“ gelegt, auch in Brühl. Es gab wieder Arbeit, und in Brühl war der wichtigste Industriezweig die Braunkohle, aber auch die Zuckerfabrik, das Eisenwerk sowie die Glasindustrie gaben den Menschen Arbeit. Und da die Arbeitszeit von zwölf auf 8,5 Stunden reduziert wurde, konnten die Menschen auch wieder ausgehen und feiern, wenn auch nicht so wild wie im Berlin der 20er Jahre.
Für die 21 000 Einwohnenden damals gab es drei Kinos, vornehme Hotels und Gaststätten, dazu zahlreiche bürgerliche Lokale, in denen sich die Handwerker trafen, die Vereine ihre Stammsitze hatten. Das Bier floss auch hier und es wurde mit Eisblöcken gekühlt, die teilweise im Winter aus den Brühler Seen gesägt worden waren – eine richtige Kühltechnik setzte sich erst ind en 50er Jahren durch.
Es wurde auch wieder Karneval gefeiert, wenn auch nicht zur Freude aller, so erinnerten die Boulefreunde daran, dass die preussische Verwaltung alle karnevalistischen Aktivitäten unter freiem Himmel verboten hatte, und auch der Pfarrer beklagte die „Unanständigkeit der Trachten der Frauen“. Beides interessierte die Jecken aber nicht viel, sie feierten trotzdem und das auch draußen.
Das Publikum war angetan von den humorig liebevoll vorgetragenen Geschichten aus dem vergangenen Brühl und wer sich das auch mal anschauen mag, ist herzlich eingeladen, bei den nächsten Brühler Heimatgeschichten, Mittwoch, 19. Juli ab 15 Uhr dabei zu sein.
Es geht dann weiter mit den „goldenen 20ern“, diesmal steht der Rückblick auf die Stadtentwicklung und das Alltagsleben in dieser Zeit im Vordergrund.
Diese Epoche von 1924 bis 1929 zwischen den beiden Weltkriegen war mit großen Herausforderungen verbunden. In einer Zeit, in der in Brühl dringend neuer Wohnraum benötigt wurde, entstanden so eindrucksvolle Siedlungen wie der Rosenhof, der Römerhof und die Siedlung an den Linden, über die berichtet wird.
Darüber hinaus werden Anekdoten zum Brühler Alltag und das Geschehen rund um den „Feurigen Elias“ beleuchtet, der zu dieser Zeit noch dampfend durch die Innenstadt fuhr.
Im Nordgarten des Schlossparks (neben dem Parkplatz Belvedere) eröffnet Bürgermeister Dieter Freytag den dritten Teil der „Brühler Heimatgeschichten“, die zugleich durch eine historische Ausstellung des Stadtarchivs begleitet werden. Im Schatten der Bäume werden Sitzgelegenheiten sowie wie kühle Getränke angeboten. Der Eintritt ist frei.
Im Anschluss laden die Boulefreunde – wie immer - zu einem offenen Bouleturnier (Doublette 2:2) mit drei Runden á 60 Minuten ein. Anmeldungen werden vor Ort bis 15:50 Uhr angenommen oder per Mail an hp-breuer@hotmail.de. Weiter Informationen unter
www.boulefreunde-bruehl.de
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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