Proklamation
Drei „Fälkenjäger Fetze“ wollen von Hetze jedem Freude machen
Brühl - Der Bauer will nur spielen, die betörende Jungfrau passt genau zum
Prinzen (sagt Parship nach bereits elf Minuten) und der Prinz wollte
eigentlich nur „deftig“ sein – dies verkündete Bürgermeister
Dieter Freytag bei seiner gelungenen und sehr witzigen Rede zur
festlichen Proklamation der drei „Falkenjäger Fetze“, Prinz
Michael III. (Reusch), Bauer Theo (Granrath) und Jungfrau Sissi (Guido
Vieth) vor gut 400 Gästen im Tanzsportzentrum.
Nach einem umjubelten Einzug bewiesen die neuen Brühler
Narrenfürsten, dass sie das Herz auf dem richtigen Fleck haben und
ernteten großen Beifall für ihr gemeinsam gesungenes Potpourri von
Liedern der Bläck Fööss. Zwei Brühler Junge und ein gebürtiger
Mertener wollen den Brühler Jecken bis Aschermittwoch viel Freude
machen.
Seine Tollität war Tanzoffizier bei den Falkenjägern, dann der
Kommandant des Corps, in dem Ihre Lieblichkeit mit viel Herzblut
tanzt. Ihren Namen „Sissi“ verdankt sie übrigens ihren weiteren
Vornamen Franz Josef. Sein (ihr) Schwiegervater ist kein geringerer
als Landrat Michael Kreuzberg, der gemeinsam mit seiner Familie die
Inthronisation kräftig mitfeierte. Seine Deftigkeit ist erst seit
fünf Jahren bei den Fidelen, wo sein Sohn Andreas Granrath nun das
Falkenjägercorps leitet.
Die neuen Tollitäten erlebten ein buntes karnevalistisches Programm
u.a. mit den Kölner Rheinveilchen, der Micky Brühl Band und den
Fidelen Kölschen. Es geriet allerdings durch Glatteis und der Absage
von Wicky Junggeburth (wegen Krankheit) ein wenig in „Unordnung“.
Doch dank der souveränen Moderation der beiden Sitzungspräsidenten
Dr. Andreas Bröhl und Wolfgang Vaupel segelte das Narrenschiff sicher
durch die karnevalistischen Wogen. Zum Abschluss flossen dann ein
wenig die Tränen, denn Vaupel, früher Mitglied von „Blom un
Blömcher“, Vizepräsident des FBK und Leiter zahlreicher Sitzungen
in Brühl, u.a. seiner Schlossgarde, nahm endgültig Abschied von der
karnevalistischen Bühne. Ihm sagte FBK-Präsident Wilfried Hägele
großen Dank für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement.
Hier nun die drei Brühler Tollitäten zum Kennenlernen:
Prinz Michael III. (Michael Reusch)
Seit 51 Jahren bin ich ,,ne echt Bröhlsche Jung“. Am 8. Juni 1965
erblickte ich im Marienhospital ,,Bröhlsches Licht“ und war seit
dem von unserer wunderbaren Schlossstadt fasziniert. Nach Absolvieren
der Grund- und Realschule begann auch mein beruflicher Werdegang in
Brühl. Der Familientradition folgend, absolvierte ich bei der
damaligen RWE Betriebsverwaltung Berggeist meine Ausbildung zum
Energieanlagenelektroniker, gefolgt von der nebenberuflichen
Weiterbildung zum Industriemeister Elektrotechnik an der Industrie-
und Handelskammer zu Köln. In den inzwischen 35 Dienstjahren durfte
ich unterschiedlichste Aufgaben im RWE Konzern wahrnehmen.
Netzmonteur, Meister in der Netzplanung, Projektleiter in
konzernweiten IT-Projekten und seit nunmehr 4 Jahren bei Deutschlands
größtem Verteilnetzbetreiber der Westnetz GmbH als
Managementbeauftragter für die Informationssicherheit sowie den
Datenschutz.
Bis auf wenige Jahre, in denen ich berufsbedingt einen Zweitwohnsitz
im benachbarten Weilerswist pflegte, hatte ich das Glück,
ausschließlich in meiner Heimatstadt Brühl leben zu können. Auch
familiär spielte sich bisher mein Leben in Brühl ab. Sowohl meine
Mutter, wie auch meine Schwester leben hier. Mein Sohn Luca erblickte
vor 13 Jahren im Marienhospital das ,,Bröhlsche Licht“ und auch
meine heutige Lebenspartnerin hat es vor Jahren nach Brühl
gezogen.
Hobbymäßig war Brühl mit zunehmendem Alter jedoch ,,zu klein“.
Der Wassersport hält mich seit 38 Jahren fest in seinem Bann. Mit 13
begann ich das Segeln und Surfen. Später folgten noch das Kajakfahren
sowie das Tauchen. Jedoch ist und bleibt Segeln für mich die größte
und beständigste Leidenschaft als nichtkarnevalistisches Hobby. Nach
Zülpicher See und Heider Bergsee ist seit Jahren das Ijsselmeer unser
Heimatrevier. Den nötigen Ausgleich in der wasserfreien Zeit liefert
mir das Zweirad. Egal ob auf dem Rennrad, Mountainbike oder Trial
Motorrad.
Mein karnevalistischer Werdegang begann ebenfalls außerhalb der
Stadtgrenzen. Bei den Funken Rot-Weiß Hürth-Gleuel lernte ich ab
1993 die Grundzüge des organisierten Karnevals kennen und schätzen.
Jedoch reichte damals die körperliche Herausforderung als Gardist
nicht aus, und so verschlug es mich 1995 zur Ehrengarde Efferen, um
dort den zurückgetretenen Tanzoffizier zu ersetzen. Aber...warum
sollte man in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Seit
1997 bin ich Mitglied im Falkenjägercorps der Großen KG Fidele
Bröhler Falkenjäger blau-gold von 1973 e.V. Die ersten 13 Jahre als
Tanzoffizier und seit 5 Jahren als Kommandant.
Mich macht es sehr stolz, dass ich im Jubiläumsjahr unserer
Gesellschaft mit meinen beiden Freunden und Falkenjägerkameraden Theo
Granrath und Guido Vieth den „Bröhlsche Fasteleer“ als
Dreigestirn der Stadt Brühl erleben darf. Unterstützt durch unseren
Prinzenführer, unsere Adjutanten, Fahrer und Familien wollen wir die
Euphorie, die uns in den letzten Monaten angetrieben hat und weiter
antreiben wird, im „Bröhlschen Fasteleer“
verbreiten.
Jungfrau Sissi (Guido Vieth)
Geboren im goldenen Oktober 1965, Sternzeichen Waage, im Voreifeler
Städtchen Euskirchen, in der Geburtsurkunde eingetragen als Guido
Franz-Josef Vieth, erfuhr ich eine klaglose Kindheit. In der
Gertrudis-Grundschule und auf dem Emil-Fischer-Gymnasium in Euskirchen
sammelte ich hilfreiche Kenntnisse für mein späteres Leben. Meine
anschließende Wunschausbildung zum Schreinergesellen konnte ich ab
August 1983 in einem Brühler Unternehmen absolvieren - wohl die
bedeutendste Weichenstellung für meinen späteren privaten,
beruflichen und den jetzigen „jecken“ Lebensweg!
Denn: 1992 lernte ich hier in Brühl meine liebe Frau Katja kennen -
ein „echt Bröhler Mädche und pure Frohnatur“ und beendete
gleichzeitig an der Handwerkskammer zu Köln erfolgreich meine
Ausbildung zum Schreinermeister. Ein Glücksjahr !
Nach unserer Hochzeit im Jahr 2002 vervollständigten wir unser Glück
ein Jahr später: Während Katja in 5. Generation in ein bekanntes
familiengeführtes Brühler Dachdeckerunternehmen einstieg, gründete
auch ich in Brühl mein eigenes Unternehmen im Schreinerhandwerk und
bald darauf im Oktober erblickte unser Sohn Maximilian im
Marienhospital Brühl das Licht der Welt.
Schnell hatte - neben meiner fidelen Frau - auch uns Männer das
karnevalistische Fieber erwischt! Max tanzte bereits im Alter von 5
Jahren in der tollen Truppe der Fidele Bröhler Pänz auf den Bühnen
der Region durch die Sessionen und liebt seitdem die kölsche Sproch
und ihre Leedcher.
Meine karnevalistische Heimat fand ich bei den Fidelen Bröhler
Falkenjägern vor rund 10 Jahren. Mit blaugoldener Uniform und jeder
Menge Spaß an der Geselligkeit begann schließlich 2012 meine aktive
Zeit im Falkenjägercorps. Viel Freude bereitet mir das Tanzen in
unserem Corps, mit jeder Menge treuer Kameraden an meiner Seite.
Genau aus diesen Reihen dieser tollen Gemeinschaft festigte sich kurz
nach der letzten fantastischen Session der Gedanke, in diesem Jahr das
Dreigestirn unserer schönen Schlossstadt zu bilden. Schnell war auch
aufgrund meines zweiten Namens, Franz-Josef, die Idee geboren, dass
unausweichlich mein Jungfrau-Name „Sissi“ lauten musste.
Noch kurz zu meinen Hobbys: An erster Stelle steht die Familie. Mit
ihr teile ich meine Liebe zum 1. FC Köln und zum KEC. Wir genießen
gemeinsam Berge und Meer, verbringen gerne Zeit mit Freunden
möglichst bei geselligem Essen und Trinken.
Bauer Theo (Theo Granrath)
Privates:
Ich wurde am 3. Juni 1958 in Merten geboren. Dort habe ich meine
Kindheit und Jugend verbracht und bis zum Hauptschul-Abschluss die
Schule besucht. Durch meine Eltern war der Karneval ein fester
Bestandteil meiner Kindheit, und auch später als Mitglied des
Kirchenchores und der Jugendfeuerwehr wäre ein Jahr ohne Karneval
für mich undenkbar gewesen.
Nach meiner Hochzeit am 9. März 1976 haben meine Frau Ursula und
unser älterer Sohn Stefan zuerst einige Jahre in Wesseling und
Köln-Rodenkirchen gelebt. Schließlich hat es uns aus privaten und
beruflichen Gründen wieder ins Vorgebirge nach Merten zurückgezogen.
Hier wurde auch unser jüngerer Sohn Andreas geboren. Seit nun 19
Jahren wohnen wir in Sechtem. lm Laufe der Jahre wurde unsere kleine
Familie um zwei „Töchter“, nämlich unsere
zwei Schwiegertöchter Nadja und Kristina bereichert. Zur dritten
Generation unserer Familie gehören meine Enkel Louis und Anna im
Alter von 8 und 5 Jahren.
Beruf:
Nach meinem Schulabschluss habe ich 1973 in der damaligen UK, heutigen
Shell Rheinlandraffinerie Werk Süd, eine Ausbildung zum Dreher in der
werkseigenen Ausbildungsabteilung begonnen und diese 1976 auch
erfolgreich abgeschlossen. Bis 1979 habe ich in meinem erlernten Beruf
als Dreher in der UK gearbeitet. Dann habe ich jedoch zur Produktion
der UK gewechselt, weil die Aufgabenbereiche in einem petrochemischen
Betrieb meinen Vorstellungen doch mehr entsprachen als die Aufgaben in
meinem erlernten Beruf. Auch wenn diese Entscheidung mit
vollkontinuierlicher Schichtarbeit verbunden war, habe ich sie nicht
bereut.
1982 stand dann ein erneuter Wechsel zur Shell nach Godorf an. Hier
arbeitete ich zunächst als Chemikant in einer neu erbauten Anlage.
Später habe ich nach meiner Ausbildung zum Chemiemeister der
Industrie auch den Posten eines Meisters in dieser Anlage bekleidet.
Dieser Aufgabe folgten 6 Jahre als Betriebsschichtleiter und seit 2009
arbeite ich als stellvertretender Anlagenleiter.
Hobbys:
Zu meinen Hobbys zählen meine Hunde, die für mich ein wichtiger
Bestandteil meines Lebens sind. Und ich halte es da mit einem
unbekannten Autor: „Manchmal bedeutet das Leben mit einem Hund schon
mal die eine oder andere Katastrophe. Ein Leben ohne Hund wäre eine
einzige Katastrophe!“. Zu meinen Hobbys gehören außerdem Wandern,
Joggen und, wie ich im Spaß immer sage, Rasenmähen, weil es so
schön entspannt. Während meine Schichtarbeit ihre Vorteile hatte
beim Marathon-Training (Ja, auch wenn ich nicht mehr so aussehe, ich
bin tatsächlich circa 20 Marathon gelaufen), bedeutete sie natürlich
für mich im
Karneval oft eine Beeinträchtigung. So manches Mal habe ich in der
Karnevalszeit statt beim Feiern beim Arbeiten die Nacht zum Tage
gemacht und bedauert, dass ich nicht dabei sein konnte „wenn dat
Trömmelche jeht“.
Seit 2009 hat die Schichtarbeit ein Ende für mich, und nachdem meine
Frau und ich uns nach über 30 Jahren Schicht an ein „normales“
Leben gewöhnt hatten, klopfte mein lange heimlich gehegter Traum, in
die Falkenjäger einzutreten, wieder an. Schließlich habe ich mir
2011 diesen Traum erfüllt. Der Karneval hat mich also wieder, und ich
freue mich schon jetzt auf die Session 2017 als Bauer der Stadt
Brühl.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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