Glanzvolle Proklamation
Dreigestirn begeisterte mit Charme, Esprit, Herzblut und ganz viel Heimatliebe
Brühl. Über eine halbe Stunde dauerte der triumphale Einzug von Prinz Benny I. (Benjamin Kamarakis), Bauer Ralf (Schönenberg) und Jungfrau Alexia (Sascha Schamper) in das komplett ausverkaufte Tanzsportzentrum – begleitet von der Schlossgarde um Präsident Fritz Wittig und dem Musikzug der Prinzengarde Alfter, die ihr närrisches 99-jähriges Jubiläum feiert. Bürgermeister Dieter Freytag führte die Drei in seiner letzten Proklamationsrede in ihre Ämter ein. In seiner humorvollen Reimrede erinnerte er im Rahmen der beruflichen Karriere von Prinz Benny I. an dessen langjährige Tätigkeit bei Renault. „Du gingst dann als Lokführer zur KVB/da durftest Du Dich als Jim Knopf dann beweisen/und fuhrst voller Stolz mit den Bahnen aus Eisen/da fiel es Dir am Ende sicher nicht schwer allmählich zu der Erkenntnis zu kommen/die beiden Städte, ja die sind doch nur Endstationen von Brühl – das ist deren Natur.“ Bauer Ralf attestierte er eine ganz besondere Resilienz, habe er doch ein alles abverlangendes Hobby. „Nur starke Nerven erlaubt, alle Kraft stets erfordert – ja so sieht es aus! Gehst an Deine Grenzen und darüber hinaus. Du bist nämlich wirklich – und tut’s oft weh – ein sehr standhafter Fan vom Kölner FC.“ Bei der Vorstellung von Jungfrau Alexia konnte Freytag es sich nicht verkneifen, deren Herkunft ins Visier zu nehmen. „Nicht London, nicht Rom, nicht am Jadebusen – nein, geboren bist Du in Leverkusen.“ Doch dass es sie in die Schlossstadt gezogen habe, zeuge von Charakter und Gefühl. Prinz Benny I. begeisterte nach der Inthronisierung mit einer energiegeladenen Herzblutrede. „Mit großer Freude und einem Hauch Nervenkitzel stehe ich heute vor euch, gemeinsam mit meinem lieben Bauer Ralf und meiner liebreizenden Jungfrau Alexia, um das neue Dreigestirn unserer geliebten Stadt zu verkünden. Es ist uns eine große Ehre und überwältigende Freude, die kommende Karnevalssession als euer Dreigestirn zu regieren. In unserem Blut fließen nun Konfetti und Kamelle.“ Karneval sei nicht nur eine Jahreszeit, sondern ein Lebensgefühl. Eine Zeit, in der die pure Freude regiere. Vielfalt bereichere unser Zusammenleben und mache uns zu einer lebendigen und dynamischen Gesellschaft. „Lasst uns gemeinsam dafür einstehen, dass Vielfalt nicht nur toleriert, sondern auch geschätzt und gefördert wird. Denn in der Buntheit liegt unsere Stärke und in der Toleranz unsere Zukunft.“ Die Drei feiern in dieser Session auch runde Geburtstage: Prinz Benny wurde schon 40, Jungfrau Alexia wird 50 und Bauer Ralf wird 60 Jahre alt. „Et janze Johr fiere m’r mit üch zosamme uns 150 Johr“, lautet das Motto der Regenten. Prinzenführer Markus Feickert wird das Trifolium durch die turbulente Session lotsen. Nach der glanzvollen Proklamation zündeten Ikonen des Kölner Karnevals unter der souveränen Sitzungsleitung von Michael Reusch ein Feuerwerk des rheinischen Frohsinns. Mit dabei waren die Paveier, die in Brühl ihren ersten Auftritt in dieser Session hatten. Der neue Song von Sven Welter&Co „Wo bist Du, Amore?“ hat das Potenzial zum Sessionshit. In die Freude über die erfolgreiche Proklamation mischt sich aber auch Sorge um die Zukunft des Karnevals in der Schlossstadt. Der Grund: Für 2026 und 2027 stehen noch keine Tollitäten fest. Der Festausschuss Brühler Karneval (FBK), der in dieser Session sein verdienstvolles 55-jähriges Bestehen feiert, sucht dringend Bewerber*innen. „Es muss nicht zwingend ein männliches Dreigestirn sein. Wir freuen uns auch über ein weibliches Dreigestirn, ein Prinzenpaar, einen Prinzen oder eine Prinzessin“, sagte der engagierte FBK-Vize Georg Müller dem Schlossboten. Bewerbt euch unter vize@bruehlerkarneval.de
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Hans Peter Brodüffel aus Brühl |
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