Ausstellung über Trauer- und Bestattungskultur
Ein Leichenhemd als Geschenk zur Konfirmation

Leichenhemde, Särge, Urnen und Totenmasken: Anke Oedekoven  (l.) und Hedwig Nosbers haben die interessante Ausstellung im margaretaS gestaltet. | Foto: Foto: Brodüffel
  • Leichenhemde, Särge, Urnen und Totenmasken: Anke Oedekoven (l.) und Hedwig Nosbers haben die interessante Ausstellung im margaretaS gestaltet.
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Brühl. Bei der Ausstellung "Radieschen von unten - Am Ende ist nicht Schluss" im margaretaS erfährt man viele Interessante Details der Trauer- und Bestattungskultur über die Jahrhunderte hinweg. Sarg, Urne, Erde, Wasser, Feuer oder Luft, traditionell, ökologisch oder schrill -  die Bestattungsarten sind so vielfältig wie die Formen der Verabschiedung und der Erinnerung. Zu den beeindruckendsten Exponaten gehört ein 200 Jahre altes handgewebtes und handgenähtes Leichenhemd. "In evangelischen Familien gab es die Tradition, dass die Paten den Jugendlichen zur Konfirmation ein Leichenhemd schenkten", erzählte die Kulturwissenschaftlerin Hedwig Nosbers, die die faszinierende Ausstellung gemeinsam mit der Kulturhistorikerin Anke Oedekoven gestaltete. Zu sehen ist auch die Uhrenkette eines Wittwers, die aus den Haaren seiner verstorbenen Frau geflochten wurde. "Solche Erinnerungsstücke waren im Biedermeier weit verbreitet." Nichts für zarte Gemüter ist die Darstellung einer Himmelsbestattung in Tibet, wo man die Toten den Geiern überlässt. Was barbarisch anmutet, hat religiöse Wurzeln: Man glaubt, dass die Geier die Körper auf dem Weg ins Jenseits zur Reinkarnation verhelfen.

Die Ausstellung ist noch bis Donnerstag, 18. April, im margaretaS zu sehen, täglich von 14 bis 18 Uhr.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Hans Peter Brodüffel aus Brühl

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