Neues Dreigestirn lässt alle tanzen
Festliche Proklamation im Tanzsportzentrum
Brühl - (huz) Getreu seinem Motto „Für Üch, met Üch fiere mer de
Fasteleer… Mer losse danze“ ließ das neue Brühler Dreigestirn
mit Prinz Walter III., Bauer Stefan und Jungfrau Erika-Josefa bei
ihrer Proklamation im festlich geschmückten und ausverkauften
Tanzsportzentrum die Brühler Narrenschar tanzen. Dazu hatte es als
Überraschung die Gruppe „Heizefeiz“ aufspielen lassen. Zuvor
hatten die neuen Tollitäten bekundet, dass für sie ein großer Traum
in Erfüllung gegangen ist und dankten allen ihren Unterstützern. In
seiner Laudatio warf Bürgermeister Dieter Freytag mit launigen Worten
einen Blick auf das Leben der drei und überreichte ihnen die
Insignien ihrer närrischen Macht.
Seine Tollität Prinz Walter III. (Breidenbach) lebt den Karneval. Der
1971 geborene Brühler ist eng verbunden mit der Rheinau, wo er auch
seine ersten karnevalistischen Schritte machte. Und zwar bei der
ehemaligen Interessensgemeinschaft Fidele Rheinauer. „Es war eine
wunderbare Zeit, als wir zusammen die Karnevalswagen in der
Zuckerfabrik bauten“, erzählte er. Später zog er mit der Gruppe
„De echten Bröhler“ mit im Närrischen Elias. Seit 2011 gehört
er den Treuen Husaren an, zuerst im Elferrat, dann als Pressewart und
seit geraumer Zeit als Literat. Und als der Festausschuss Brühler
Karneval auf ihn aufmerksam wurde, übernahm er das Amt des
Vizepräsidenten.
Seine Deftigkeit Bauer Stefan (Brämer) ist ein Jahr älter als der
Prinz und stammt aus dem Bergischen, wurde aber als Baby schon
Brühler. Der Hobbyangler kam zum (organisierten) Karneval erst vor
vier Jahren als er den damaligen Bauer Uwe als Fahrer durch die
Session kutschierte. Und weil ihm dies so richtig Spaß gemacht hatte,
folgte ebenfalls dem Ruf des Festausschusses Brühler Karneval und
wurde Mitglied in der dortigen technischen. Seit Mai 2016 ergänzt er
den geschäftsführenden Vorstand des Festausschusses sogar als
Organisationsleiter.
Ihre Lieblichkeit Erika-Josefa (Josef Fuß) ist der (die) älteste im
Bunde und ein Husar durch und durch. 1966 als 365. Einwohner des Ortes
Weiler in der Ebene geboren, zog er mit zwei Jahren nach Kierberg. Mit
seiner Frau Carmen Fuß, die er bereits mit elf (!) Jahren
kennenlernte, tanzte er bei der früheren Prinzengarde Rot-Weiß
Heide. 2002 stellten waren ihre beiden Söhne im Brühler
Kinderdreigestirn aktiv, wobei ihr Vater die Rolle des Fahrers
übernahm und damit das Brühler Karnevalsleben intensiv kennenlernte.
Alle wurden Mitglieder der Treuen Husaren. Josef Fuß wurde deren 1.
Vorsitzender von 2010 bis 2015 und amtiert heute als
Herrenelferratspräsident der Husaren.
Zu Beginn verabschiedete Brühl seinen langjährigen Prinzenführer
offiziell „in den Ruhestand“. Karl-Heinz Becker wurde vom FBK zum
Ehrenprinzenführer auf Lebenszeit ernannt und seine von ihm betreuten
Dreigestirne von 2002 bis 2017 beschenkten ihn mit (was sonst!) einer
wertvollen Uhr, die ihm Blaue-Zylinder-Präsident Rainer Hau
überreichte. Womit Becker nicht gerechnet hatte, war die selten
vergebene Ehrung, der Orden des Bundes deutscher Karneval in Gold, den
er unter Tränen der Rührung aus den Händen von KRE-Präsident Peter
Neukirchen überreicht bekam.
Das Publikum beim höchsten gesellschaftlichen Ereignis in Brühl war
von Beginn an „gut drauf“. Kein Wunder, denn das „Heddemer
Dreigestirn“ brachte mit ihren Gesangsparodien in
„Zwergenmanier“ den Saal auf Touren. Nur einmal kam das Fest am
Hofe der Tollitäten ins Stocken, als beim traditionellen Tanz der
Brühler Jugendgarden die Technik zweimal versagte, und
Sitzungspräsident Dr. Andreas Bröhl zwei Tänze wiederholen ließ.
Leider verletzte sich auch noch das Solomariechen der Narrenzunft,
zwei junge Tänzerinnen mussten vom Roten Kreuz versorgt werden. Ein
Glück, dass nach dem offiziellen Teil Dave Davis als „Motombo“
gleich den absoluten rednerischen Höhepunkt des Abends setzte. Mit
„Tacheles“, den „Höhnern“ und den „Bläck Fööss“
feierten die Gäste stehend, bis die herrliche Tanztruppe der Gülser
Seemöwen den Schlusspunkt setzte. Zwischendurch sorgte Prinz Walter
III. selbst für den größten Lacher des Abends: Guido Cantz
amüsierte sich über den Jungfrauennamen Erika-Josefa und fragte
seine Tollität dann: „Und wer bist Du?“. Worauf dieser einfach
antwortete: „Der Prinz!“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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