Haydn-Festival 2017
Feuerwerksmusik am 26. und 27. August

Traditionell bilden musiksynchrone Feuerwerke im Schlosspark den feierlichen Abschluss des Haydn-Festivals: Um 22.00 Uhr startet ein rund halbstündiges Lichterspektakel mit synchronem Boden-, Terrassen- und Höhenfeuerwerk zur live vom Neuen Rheinischen Kammerorchester gespielten „Feuerwerksmusik“ Händels. | Foto: Nicolai Wolff
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  • Traditionell bilden musiksynchrone Feuerwerke im Schlosspark den feierlichen Abschluss des Haydn-Festivals: Um 22.00 Uhr startet ein rund halbstündiges Lichterspektakel mit synchronem Boden-, Terrassen- und Höhenfeuerwerk zur live vom Neuen Rheinischen Kammerorchester gespielten „Feuerwerksmusik“ Händels.
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Brühl - Die Brühler Schlosskonzerte präsentieren vom 18. bis 27. August in
der UNESCO-Welterbestätte Schloss Augustusburg unter der
künstlerischen Leitung von Andreas Spering das in die Saison
integrierte einzige Haydn-Festival Deutschlands. Erstmals gibt es eine
selbst in Auftrag gegebene Uraufführung sowie mit Kristian
Bezuidenhout einen „Artist in Residence“. Es ist ein einzigartiges
Konzertambiente, das Schloss Augustusburg als zentraler
Aufführungsort der Brühler Schlosskonzerte alljährlich seinen
Besuchern bietet: In dem weltberühmten, von Balthasar Neumann
entworfenen Treppenhaus sitzen die Musiker „in der Mitte“ auf
einem Umkehrpodest und das Publikum lauscht vom dreiachsigen
Erdgeschoss sowie der Galerie ihren Darbietungen. Es befindet sich
dabei inmitten herrlichster Rokokopracht mit von Tragefiguren
umfassten Gewölbepfeilern, Stuckelementen, kunstvoll verzierten
Geländern und Wandgemälden bis hin zum zentralen Deckenfresko von
Carlo Carlone, das in allegorischer Symbolik die kurfürstliche
Botschaft vermittelt: An diesem Ort sollen durch Freigebigkeit und
Hochherzigkeit die Künste blühen. Verstand und Mut lassen hier das
Angenehme und Erhabene herrschen. Diesem Auftrag des Bauherrn
Kurfürst Clemens August fühlen sich die Brühler Schlosskonzerte
seit über 50 Jahren verpflichtet. Und mit dem seit 1996 als
Künstlerischer Leiter amtierenden Dirigenten Andreas Spering sind die
beiden Tugenden „Verstand und Mut“ quasi musikalisches Programm
geworden: Verstand durch sein umfassendes Wissen und Forschen zur
historischen Aufführungspraxis, und Mut angesichts der Integration
zahlreicher Wieder- und Neuentdeckungen in die Konzertprogramme –
bis hin zur Installierung des ersten und einzigen Haydn-Festivals in
Deutschland. „Mich freut besonders, dass beim diesjährigen
Haydn-Festival nahezu alle Gattungen, für die Joseph Haydn
geschrieben hat, vertreten sind: vom Trio über das Streichquartett,
das Lied und die Messe bis hin zur Oper. So können wir einen
umfassenden Einblick in das besondere Schaffen des Komponisten geben
und zeigen, dass er in allen Genres Großes geleistet hat“, so
Spering.

Ab 2017 wird das Profil durch zentrale Neuerungen weiter geschärft.
Erstmals wurde ein Kompositionsauftrag vergeben (neun weitere
Aufträge folgen in den kommenden Jahren) mit der Auflage, dabei für
alte Instrumente zu schreiben und Bezug auf den Namenspatron des
Festivals zu nehmen: „Das neue Stück soll kein Fremdkörper sein,
sondern in einer Beziehung zu Haydn und dem Programm stehen. Die
Komponisten können dabei frei assoziativ arbeiten. Es ist ihnen
überlassen, wie diese Beziehung ausgestaltet wird. Der diesjährige
Komponist Wilfried Maria Danner, der bei Henze, Ligeti, Messiaen und
Berio in die Lehre ging, wird sich beispielsweise auf eins der
‚Sechs Russischen Quartette‘ beziehen.“

Im Eröffnungskonzert des Haydn-Festivals am 18. August wird unter
Andreas Spering diese Novität mit dem Titel „DJ Joseph…“
erstmals erklingen, flankiert von Haydns „Oxford“-Sinfonie G-Dur
Hob. I:92 sowie dem Mozart-Klavierkonzert B-Dur KV 595. Solist ist
Kristian Bezuidenhout, ein selbsterklärter „Mozart-Besessener“
und für Spering „momentan der Hammerklaviervirtuose schlechthin“.
Als erster „Artist in Residence“ der Brühler
Haydn-Festival-Historie wird er noch zwei weitere Auftritte
absolvieren: ein Solo-Recital (19.8.) sowie ein lupenreines
Wiener-Klassik-Programm (20.8.) gemeinsam mit Shunske Sato (Violine)
und Jonathan Cohen (Violoncello), bei dem Klaviertrios von Mozart,
Haydn und Beethoven zu hören sind.

Ein weiteres kammermusikalisches Highlight des diesjährigen
Haydn-Festivals verspricht der Auftritt des Artemis Quartett (25.8.),
dem viermaligen ECHO Klassik-Preisträger-Ensemble aus Berlin, das ein
„Panorama der Quartettkunst“ von Haydn über Schumann bis Bartók
aufspannen wird. Daneben ist es dem Veranstalter gelungen, das Signum
Saxophone Quartet nach dem letztjährigen großen Publikumsandrang
nochmals zu buchen (22.8.) – mit dessen eigenen Einrichtungen von
Haydns Streichquartett Nr. 1 h-Moll Hob. 37 und den „Bildern einer
Ausstellung“ Mussorgskys sowie „Feel Good“-Kompositionen des 20.
Jahrhunderts von Astor Piazzolla, Dizzy Gillespie und Chick Corea.

Das sinfonische Panorama des Haydn-Festivals 2017 komplettieren u.a.
die Hofkapelle München unter Rüdiger Lotter mit dem
Mozart-Plus-Programm „Eine kleine Nachtmusik“ (21.8.; ausverkauft)
sowie das Leopoldinum Chamber Orchestra mit der Ausnahmegeigerin Lena
Neudauer unter der Leitung von Hartmut Rohde (24.8.). Mit großer
Spannung wird zudem das junge flämische Barockorchester B’Rock
erwartet, das nach einem innovativen, unmittelbareren Ausdruck in der
Alten Musik strebt – Musizieren mit einer inneren Haltung, die
bisher der Rockmusik vorbehalten schien. Das ohne festen Dirigenten
arbeitende Ensemble tritt in Brühl (23.8.) mit Rodolfo Richter am
Pult an – einem wahren Tausendsassa und dirigentischen Weltenbummler
der Originalklang-Orchesterszene.

Der vokale Haydn stellt sich in diesem Jahr am Schlusswochenende des
Festivals vor: in dem Kirchenkonzert „Krieg und Frieden“ in St.
Margareta (26./27.8.), bei dem u.a. die „Paukenmesse“ Hob. XXII:9
durch Vox Bona und BonnBarock erklingen wird, ebenso wie bei einem
Liederabend in der Schlosskirche mit Sophie Harmsen (Mezzosopran) und
der Bachpreisträgerin Wiebke Weidanz (Hammerklavier). Neben
englischen Canzonetten Haydns und späten Mozart-Liedern präsentieren
die beiden dort mit Johann Friedrich Reichardts Kantate „Arianne a
Naxos“ ein selten zu hörendes Juwel des Repertoires. Dem
musikdramatischen Haydn begegnen wir schließlich in der konzertanten
Aufführung seiner letzten Oper „L’Anima del Filosofo ossia Orfeo
ed Euridice“ Hob. XXVIII:13 (ebenfalls 26./27.8.). Mit dem
Solistenquartett Johanna Winkel (Euridice), Robin Trischler (Orfeo),
Thomas Bauer (Creonte) und Sunhae Im (Genio) bringt Andreas Spering
diese jüngste Haydn-Entdeckung – das Werk wurde posthum erst
1951(!) in Florenz uraufgeführt – gemeinsam mit der Augustina
vocale und der Capella Augustina im Prunktreppenhaus des Schlosses zur
Aufführung: „Auch wenn man eigentlich bis heute nicht weiß, ob
Haydn die Oper tatsächlich vollendet hat, so ist sie aber auf jeden
Fall ein Höhepunkt seines gesamten Schaffens.“

Traditionell bilden musiksynchrone Feuerwerke im Schlosspark den
feierlichen Abschluss des Haydn-Festivals und der Konzertsaison
(26./27.8.): Im Anschluss an die Konzerte dieser beiden Tage (für
Konzertbesucher ist das Feuerwerk im Kartenpreis inkludiert) startet
um 22 Uhr ein rund halbstündiges Lichterspektakel mit synchronem
Boden-, Terrassen- und Höhenfeuerwerk zur live vom Neuen Rheinischen
Kammerorchester gespielten „Feuerwerksmusik“ Händels. Wer ein
musikalisch-kulinarisches Vorprogramm bevorzugt, bucht ein
Konzert-Menü im „Restaurant 1875“ im Brühler Kaiserbahnhof
(bereits ausgebucht) – dort spielt das Hackbrett-Harfe-Duo Nuovo
Aspetto auf – und findet sich nach einem Bustransfer pünktlich zum
Feuerwerk auf einem reservierten Ehrenplatz wieder. So verbindet sich
für den Besucher der Brühler Schlosskonzerte auch 2017 auf schönste
Weise erneut „das Angenehme und das Erhabene“… ganz im
kurfürstlichen Sinne.

Traditionell bilden musiksynchrone Feuerwerke im Schlosspark den feierlichen Abschluss des Haydn-Festivals: Um 22.00 Uhr startet ein rund halbstündiges Lichterspektakel mit synchronem Boden-, Terrassen- und Höhenfeuerwerk zur live vom Neuen Rheinischen Kammerorchester gespielten „Feuerwerksmusik“ Händels. | Foto: Nicolai Wolff
„Mich freut besonders, dass beim diesjährigen Haydn-Festival nahezu alle Gattungen, für die Joseph Haydn geschrieben hat, vertreten sind“, sagt Andreas Spering. | Foto: Ralf Bauer
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