Mahnmal für ermordete Brühler Jüdinnen
Gedenkstätte erinnert an Helene und Paula Brünell
Brühl. Eine Gedenktafel an der Ecke Kempishofstraße/Wallstraße erinnert an die jüdischen Unternehmerinnen Helene und Paula Brünell.
Die Brühlerinnen wurden vor 80 Jahren an die Gestapo in Köln übergeben und von dort in einem Güterzug nach Minsk transportiert und in Maly Trostinec ermordet.
Die Geschwister Brünell besaßen in der Uhlstraße ein beliebtes Kaufhaus für Textilwaren. In der Pogromnacht 1938 wurden ihre Privat- und Geschäftsräume von einem Nazi-Mob verwüstet.
Ab dem 1. Januar 1939 durften Jüdinnen und Juden per Gesetz kein Gewerbe mehr betreiben – das Ende des Kaufhauses Brünell.
Zwei Jahre später wurden Jüdinnen und Juden in Brühl in sogenannte Judenhäuser zwangseingewiesen. Diese gab es in in der Wallstraße 28 und 35 sowie in der Kempishofstraße 6.
Die Schwestern Brünell wurden im Sommer 1941 in das kleine Haus in der Kempishofstraße eingewiesen, wo fünfzehn Personen auf engstem Raum lebten.
Bürgermeister Dieter Freytag und Yechiel Brukner, Rabbiner der Kölner Synagogengemeinde, enthüllten die Tafel.
„Mit der Übergabe dieses Gedenkortes an die Öffentlichkeit finde ich ganz persönlich die Hoffnung, dass sich die Verteidigung der Werte unserer Demokratie und die Widerstandsfähigkeit gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung weiterentwickelt und damit auch der Mut für diese Werte jederzeit einzutreten. Denn ohne Erinnerung gibt es keine Zukunft“, so Bürgermeister Dieter Freytag. Die Frauenunion um Elke Kamphausen hatte sich füt die Gedenkstätte eingesetzt.
Die Tafel enthält Infos über das Leben der Geschwister Brünell sowie einen QR-Code für weiterführende Informationen. Unter anderem ist dort eine interaktive Karte hinterlegt, die einen Rundgang zu verschiedenen Stationen des Lebens und Wirkens von Helene und Paula Brünell in Brühl bis zur Deportation 1942 erinnert.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Hans Peter Brodüffel aus Brühl |
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