Am Heider Bergsee Campus
Grabungen sorgen für Unruhe

Foto: Pixabay (Symbolfoto)

Brühl - (red) Für viel Unruhe sorgten einen Tag nach der Kommunalwahl
Baggerarbeiten auf dem Gelände südlich der Bundesfinanzakademie und
der Hochschule für öffentliche Verwaltung. Bürgermeister Dieter
Freytag traf sich vor Ort mit Vertreterinnen und Vertretern der
dortigen Bürgerinitiative und informierte diese aus erster Hand über
das Geschehen.

Der Rat hatte bereits im September 2018 den einstimmigen
Aufstellungsbeschluss zur ersten Änderung des Bebauungsplans 08.91
„Bundesakademien“ gefasst. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung
zum Bebauungsplanverfahren ging seitens des LVR – Amt für
Bodendenkmalpflege im Rheinland Anfang Juli 2020 eine Stellungnahme
bei der Stadt Brühl ein. Aufgrund der Nähe zum Daberger Hof, eine
historische Hofanlage, die 1473 erstmals urkundlich erwähnt und in
den 70er Jahren abgerissen wurde, wurde eine archäologische
Sachverhaltsermittlung gefordert. Es sollte geklärt werden, ob von
dem historischen Hof im Boden noch Reste erhalten sind.

Da die Beauftragung solcher Gutachten in Abstimmung mit der Stadt
durch den Vorhabenträger erfolgt, wurde diese Stellungnahme an den
Vorhabenträger weitergeleitet. Dieser beauftragte daraufhin das in
Brühl ansässige Fachunternehmen „archaeologie.de“ mit der
Durchführung dieser Sachverhaltsermittlung. Im Zuge dieses Auftrags
wurde durch die Fachfirma ein Grabungskonzept erstellt und mit dem LVR
- Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland ins Benehmen gesetzt.
Parallel wurde bei der Oberen Denkmalbehörde, angesiedelt beim
Rhein-Erft-Kreis, ein Antrag auf Grabungsgenehmigung gem. § 13
Denkmalschutzgesetz NRW gestellt, die kürzlich erteilt wurde. Dadurch
ist die Fachfirma berechtigt, die im Grabungskonzept beschriebenen
Arbeiten auf dem betroffenen Grundstück durchzuführen. Derzeit
werden zwei Flächen in acht Meter Breite und einer Länge von 50 bzw.
60 Metern maschinell abgezogen.

Da die Stadt Brühl weder die Fachfirma beauftragt hat, noch
zuständig für die Grabungsgenehmigung ist, habe sie keinen Einfluss
auf die Durchführung dieser Arbeiten. Die Fachfirma habe gegenüber
der Stadt versichert, dass die Suchschnitte nach Abschluss der
Untersuchung wieder mit dem ausgehobenen Material verfüllt würden
und somit in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt würden. Die
Arbeiten sollen bereits im Laufe dieser Woche abgeschlossen werden.

Bürgermeister Freytag bedauert, dass der Stadt Brühl keine
Informationen über den Start der Arbeiten vorlagen. Aus diesem Grunde
konnte eine frühzeitige Information der Öffentlichkeit nicht
erfolgen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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