Brühl gerät in die Miesen
Haushaltsdefizit von über 15 Millionen Euro prognostiziert
Brühl - (huz) Die Steuerzahler in Brühl müssen den Gürtel wohl enger
schnallen – und das über die nächsten Jahre. Wie von vielen
erwartet und auch prognostiziert weist der Entwurf des Haushalts für
2018, den Kämmerer Rolf Radermacher in der letzten Ratssitzung
vorstellte, ein dickes Minus auf.
Auch von 2019 bis 2021 weist der Ergebnisplan ein jährliches Defizit
zwischen sieben bis fünf Millionen Euro auf.
Mit 15,3 Millionen Euro gerät die Schlossstadt im kommenden Jahr in
die Miesen. Brühl lebe über seine Verhältnisse, sagte Radermacher.
Deshalb kündigte Bürgermeister Dieter Freytag an, erst einmal die
Gewerbesteuer um 30 Prozentpunkte auf 460 Prozent zu erhöhen. Dies
ist neben Wesseling immer noch der zweitniedrigste Hebesatz im
Rhein-Erft-Kreis. Steigen werden voraussichtlich nur die Gebühren der
städtischen Kunst- und Musikschule.
Grund für das sehr hohe Loch im Stadtsäckel sind die geplanten
Großprojekte wie den Neubau des Rathausanbaus mit der Sanierung des
historischen Teils, der Clemens-August-Campus, der notwendige Neubau
der Feuerwache an der Römerstraße oder auch die Sanierung des von
Schadstoffen befallenen Teils der Erich Kästner-Realschule. In
vergangenen Zeiten konnten Haushaltslöcher u.a. durch
Grundstücksverkäufe gestopft werden. Weitere Gründe für das
Defizit sind sinkende Landeszuschüsse für die Flüchtlingsaufnahme
(- 3,4 Millionen Euro), steigende Personalkosten und eine höhere
Kreisumlage.
Im Haushaltsentwurf 2018 stehen Einnahmen von rund 114,1 Millionen
Ausgaben von 129,4 Millionen Euro entgegen. Für Personal und
Versorgungszahlungen sind knapp 37,8 Millionen Euro, für die
Kreisumlage 26 Millionen Euro und für Transferleistungen über 31,7
Millionen Euro veranschlagt. Die Stadt erwartet rund 62 Millionen an
Steuereinnahmen (Gewerbesteuer: + 21,6 Millionen Euro). Übrigens: Der
Haushaltsplan 2018 ist interaktiv unter www.bruehl.de einzusehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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