Einsatz im Katastrophengebiet
„Humanitäre Hilfe leisten und die Menschenwürde erhalten“

Tabea Dross vor den Trümmern in der Stadt Samandag. | Foto: ASB/Hannibal
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  • Tabea Dross vor den Trümmern in der Stadt Samandag.
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Samandag/Türkei/Rhein-Erft-Kreis/Köln. Das „Fast“ Team des Arbeiter-Samariter -Bundes (ASB) ist immer dann zur Stelle, wenn im Ausland nach Katastrophen medizinische Hilfe oder sauberes Wasser benötigt wird.

Erst im Dezember hatte die gebürtige Brühlerin Sarah Korst ihre „Fast“ Ausbildung abgeschlossen, und als in der Türkei nach dem verheerenden Erdbeben dringend internationale Hilfe benötigt wurde, flog sie mit einem Team von 15 Ehrenamtlichen und dem hauptamtlichen Einsatzleiter Florian Hauke in die Region Hatay im Osten des Landes, um in der Stadt Samandag bei der Aufbereitung und der Verteilung des Trinkwassers zu helfen.Aber nicht nur das, es werden auch lokale medizinische Strukturen unterstützt, zum Beispiel mit Medikamenten und dem Teilen von medizininschen sowie fachlichen Expertisen mit Partnern vor Ort.

Die gebürtige Brühlerin Sarah Korst ist im Katastropheneinsatz in der Türkei. Mit einem Team von 15 Ehrenamtlichen hilft sie bei der Aufbereitung von trinkbarem Wasser. Das Foto zeigt die 34-Jährige an der Trinkwasseranlage in Samandağ.  | Foto: ASB/Hannibal
  • Die gebürtige Brühlerin Sarah Korst ist im Katastropheneinsatz in der Türkei. Mit einem Team von 15 Ehrenamtlichen hilft sie bei der Aufbereitung von trinkbarem Wasser. Das Foto zeigt die 34-Jährige an der Trinkwasseranlage in Samandağ.
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Menschen versuchen, ihr Leben wieder aufzubauen

Die Lage in der Türkei ist immer noch schlimm, aber die Betroffenen seien sehr bemüht, die Dinge „anzupacken“, und ihr Leben wieder aufzubauen, schreibt Sarah Korst in ihrer Mail an diese Redaktion: “Viele Menschen sind sehr neugierig, wenn sie uns sehen, sprechen uns an und fragen uns, wer wir sind oder wo wir herkommen. Wenn sie hören, dass wir aus Deutschland kommen, erhalten wir stets ein Lächeln und ein Daumen-hoch-Zeichen“, erzählt die 34-Jährige, die als Ehrenamtskoordination beim ASB Berlin arbeitet. Denn viele Türkinnen und Türken haben Verwandtschaft in der Bundesrepubik, oder waren schon in Deutschland.

Häuser werden abgerissen, Straßen freigeräumt

Teamleiterin Tabea Dross - sie ist Gesundheits- und Krankenpflegerin aus Köln - ergänzt, dass die Menschen, denen man bei der Arbeit begegne, hilfsbereit und freundlich seien: „Überall sieht man Menschen arbeiten. Häuser werden abgerissen, Straßen freigeräumt, Gegenstände aus zerstörten Häusern gerettet. Manche engagieren sich für ihre Region, indem sie zum Beispiel für Hilfsorganisationen wie den ASB als Übersetzende oder Fahrende zur Verfügung stehen. Außerdem gibt es ehrenamtliche Helfende aus anderen Teilen der Türkei“, so die 37-Jährige.

Schlafsäcke, Trinkwasser, Medikamente, Betreuung- alles fehlt

Vor Ort gehen die Ehrenamtler bis an ihre Grenzen, denn es fehlt nicht nur an Trinkwasser, genauso dringend werden Schlafsäcke, Zelte, aber auch bestimmte Medikamente wie Antibiotika, oder auch Hygieneartikel für Frauen gebraucht. Außerdem brauchen die Menschen psychologische Betreuung: zahlreiche Erdbebenopfer sind traumatisiert, sie haben nicht nur ihre Häusern und Wohnungen verloren, sondern ihren Verwandten und Freunde wurden durch das Erdbeben aus dem Leben gerissen.

Provisorische Spielplätzefür die Kinder

Wie immer bei solchen Katastrophen sind es besonders die Kinder, die leiden müssen. Immerhin können sie gemeinsam auf Schotterplätzen spielen, zum Beispiel mit Bällen, außerdem haben manche Camps eigene Bereiche für die kleinsten Erdbebenopfer - im Camp um das Hatay-Stadion gibt es einen improvisierten Spielplatz mit Wackelpferden.
„Wir haben aber auch Kinder in Kofferräumen sitzen und gemeinsam spielen sehen“, berichtet Sarah Korst.

Hilfe leisten und die Menschenwürde erhalten

Ihre Motivation für die schwere Arbeit ist der Wunsch, humanitäre Hilfe zu leisten und dabei die Menschenwürde zu erhalten, schreibt uns Tabea. Sie und Sarah wollen die Menschen in dieser schwierigen Situation nicht alleine lassen, sondern tatkräftig unterstützen.

Sarah Korst beim Packen des Materials beim Abflug in Köln. | Foto: ASB/Hannibal
  • Sarah Korst beim Packen des Materials beim Abflug in Köln.
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Sarah ergänzt, dass man mit dem Team einen Unterschied mache, und wenn dieser auch „nur“ darin bestehe, dass die Menschen sich nicht mehr fragen müssen, woher sie täglich trinkbares Wasser für sich und ihre Familien bekommen. Außerdem verhindert die Aufbereitung von Wasser das Entstehen sowie die Ausbreitung von Infektionskrankheiten.

Am besten mit Geldspenden helfen

Auf die Frage, wie wir von Deutschland aus helfen können, geben beide eine klare Antwort: „Idealerweise mit Geldspenden, zum Beispiel an den ASB“. Denn den Beobachtungen der beiden engagierten jungen Damen zufolge seien Sachspenden wie Kleidung zur Genüge vor Ort, Geldspenden hingegen würden es ermöglichen, flexibler auf Bedarfe zu reagieren.

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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