Bürgerinitiative "Uns stinkt's"
„Kein AKW-Abfall in die Ville“
Brühl. Auf Grund des massiven Drucks der von dem Brühler Willi Koch gegründeten Bürgerinitiative „Uns stinkt’s“ konnten die Verursacher der üblen Gerüche im südlichen Rhein-Erft-Kreis im Herbst letzten Jahres identifiziert werden.
Im Frühling wollen die Mitglieder der Initiative nun kontrollieren, ob die Ursachen tatsächlich beseitigt werden konnten. Für zusätzlichen Diskussionsstoff sorgen nun Befürchtungen, dass RWE den Bauschutt des Kernkraftwerks Biblis in der Ville lagern könnte.
„Kein AKW-Müll in die Ville!“ lautet die aktuelle Parole von Koch und seiner Initiative. „Wir fragen uns wie radioaktiv Bauschutt von stillgelegten Atomkraftwerken ist“, so Koch. Das stillgelegte Kernkraftwerk in Hessen wird nach und nach abgerissen. Vor einigen Wochen wurde der erste Kühlturm gesprengt.
Insgesamt fallen 60.000 Tonnen Abfall an. Pläne, den Abfall im nahe gelegenen Büttelborn zu lagern, stoßen bei der dortigen Bevölkerung auf Widerstand. Sie fordern, dass der Kernkraftbetreiber RWE den Abfall auf seiner Deponie in der Ville entsorgt.
Laut der vom Bundesumweltministerium beauftragten Entsorgungskommission handelt es sich bei dem Bauschutt um ungefährliches frei gemessenes Material. Die Strahlendosis sei trivial, habe einen Wert von zehn Mikrosievert.
Das sieht Willi Koch anders: „Die Strahlendosis von zehn Mikrosievert ist schon bedeutungsvoll. Aus radiologischer Sicht gibt es keine Grenze, unterhalb derer Radioaktivität für Menschen unschädlich ist.“
RWE schließt inzwischen aus, dass der Schutt aus dem hessischen Biblis in der Ville deponiert wird. „RWE deponiert in der Ville keinen Schutt mehr. Bauschutt wird hier nur verwertet, zum Beispiel für den Wegebau“, sagte RWE-Sprecher Jan Peter Cirkel aus der Zentrale in Essen auf Anfrage des Brühler Schlossboten. Die Mitglieder der Initiative um Willi Koch bleiben skeptisch und wollen auf jeden Fall „dranbleiben“.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Hans Peter Brodüffel aus Brühl |
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