Daberger Hof
Keine Erweiterung der Hochschule im Westen
Brühl - (red) Die mögliche Bebauung des Daberger Hofs im Brühler Westen war
ein heißes Thema während der diesjährigen Kommunalwahl: Die Frage,
ob Brühl seinen Status als Standort einer Bundeshochschule verspielt,
wenn nicht die angrenzenden Flächen für Erweiterungsbauten der
Hochschule bereitgestellt werden, wurde von den Fraktionen des
Stadtrats sehr unterschiedlich beantwortet.
Nun hatte sich der Stadtrat in der letzten Sitzung des Jahres noch ein
letztes Mal mit einem durch private Investoren initiierten
Bebauungsplan des Landschaftsschutzgebietes „Daberger Höhe“
befasst. Die geschützte Fläche in der Nähe der Hochschule des
Bundes wird nicht bebaut werden.
Seitens des Bundesinnenministeriums, des Parlamentarischen
Staatssekretärs Prof. Dr. Krings und der Hochschule wurden
verschiedene Prognosen zur Zahl der Studierenden auf dem Brühler
Campus kommuniziert. Fest scheint zu stehen, dass die Größe der
Hochschule nach einem Aufwuchs in der nächsten Zeit mittelfristig
nicht mehr wachsen wird.
Deutlich wurde darüber hinaus der Wunsch der Hochschulleitung, die
bisherigen Flächen für Wohn- und Seminargebäude besser zu
organisieren und gegebenenfalls zu ergänzen.
Verschiedene Optionen stehen im Raum - etwa eine Umnutzung der
großzügig dimensionierten Parkflächen oder die zusätzliche Nutzung
von Immobilien im Stadtgebiet.
Ausgeschlossen hat die Ratsmehrheit allerdings die Bebauung des
Landschaftsschutzgebietes, das zudem laut Umweltbericht der Stadt
sowohl Kaltluftentstehungs- als auch Kaltluftabflussgebiet für Brühl
ist.
Die Bedeutung solcher Flächen war in den heißen Sommern der letzten
Jahre eindrücklich ins Bewusstsein gerückt. Ein neu vorgelegtes
Investoren-Gutachten konnte nach einer Prüfung durch Experten die
Einstufung als schützenswerte Fläche nicht entkräften.
Michael Weitz, der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, ist optimistisch,
dass sich andere Wege finden lassen, die sowohl dem Umweltschutz als
auch den Bedarfen der Bundeshochschule gerecht werden.
„Wir engagieren uns gerne gemeinsam mit der Hochschule, um gute
Lösungen zu finden. Sei es auf dem bestehenden Gelände der
Hochschule oder auf freiwerdenden Arealen in der Stadt, die ohnehin
eine Nachnutzung brauchen“, so Weitz mit Blick auf das weitere
Vorgehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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