St. Martin in Brühl
Laternen und Weckmänner
Brühl - (rmm) Bereits im September hat Bürgermeister Dieter Freytag allen 17
Organisatoren von Martinsumzügen im Stadtgebiet Brühl empfohlen, die
Umzüge nicht durchzuführen, weil dies bereits zum damaligen
Zeitpunkt nur mit erheblichen Einschränkungen und Auflagen möglich
gewesen wäre und mit dem bekannten Martinsbrauch nicht viel gemein
haben würde. Hierzu zählen unter anderem das Tragen eines
Mund-Nasenschutzes aller Teilnehmenden am Zug, das Einhalten von
Mindestabständen, der Verzicht auf gemeinsames Singen oder auf die
Beteiligung von Blaskapellen und das Abbrennen eines Martinsfeuers.
Hinzu kommen noch die Personenbeschränkungen im öffentlichen Raum.
Deshalb hatte der Bürgermeister angeregt, dass sich die
Kindertagesstätten und Schulen in Laternenwerkstätten verwandeln,
damit am Martinstag eine unendliche Lichtervielfalt in den Fenstern
der Brühler Häuser leuchtet.
Die Grundidee aufgreifend haben engagierte Organisatoren von
Martinszügen ein Ersatzbrauchtum geschaffen, das Kreativität und
Fantasie in allen Stadteilen widerspiegelt.
In Schwadorf lädt die Dorfgemeinschaft zum Beispiel zu einem
Martinsspaziergang durch das Dorf ein, bei dem die Menschen im Dorf
den Zauber des Martinsfestes beim Vorbeigehen an den Häusern, in
deren Fenster Laternen leuchten, nachspüren können. In den beiden
Kindertagesstätten werden wie in jedem Jahr Weckmänner verteilt.
Die Dorfgemeinschaft in Pingsdorf veranstaltet den Martinszug in
diesem Jahr anders herum. St. Martin wird in Begleitung von
Vorstandsmitgliedern der Dorfgemeinschaft an wartenden Kindern, die
mit sicherem Abstand zueinander am Straßenrand stehen, vorbeiziehen.
Auch die Pingsdorfer Kinder bekommen wie in den vergangenen Jahren
ihren Weckmann.
In Badorf-Eckdorf wird St. Martin in der Schule und in den
Kindergärten erwartet. Bei seinen Besuchen werden er und seine
Begleiterinnen und Begleiter aus der Badorf-Eckdorfer Dorfgemeinschaft
die Kinder mit einem Weckmann beschenken.
Die Tugend des Teilens, die der Martinsbrauch vermittelt, wollen
Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-von-Thüringen-Realschule
generationenübergreifend mit Leben füllen. Zusammen mit den
Schulseelsorgern wurde die Idee geboren, 25 prächtige Laternen zu
basteln. Diese werden an vier Brühler Pflegeeinrichtungen verschenkt.
Mit Martinsliedern, die im Freien mit ausreichendem Mindestabstand
gesungen werden, sollen die Bewohnerinnen und Bewohner der
Einrichtungen wissen, dass sie nicht allein gelassen werden, sondern
ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft sind.
Auch in den Brühler Kindertagesstätten werden Laternen gebastelt und
Weckmänner verteilt. Auch ohne Martinszug wird der Brauch vom hillige
Zinter Mätes zum Beispiel durch Erzählen und Vorlesen seiner
Geschichte weitergegeben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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