Auftakt zur Doku-Woche
Regisseur Klaus Martens kommt ins Zoom-Kino

Brühl - In wohl manchen Familien gibt es sie: tief verborgene Geheimnisse. Ein
solches wird in dem Dokumentarfilm „Erzähl es niemandem!“
gelüftet. Dabei geht es um zwei Liebende, die lieber Schimpf und
Schande der Gesellschaft ertragen, als die Wahrheit zu sagen. Auch die
gemeinsame Tochter des Paares erfährt erst Jahre später die
Tatsachen.
Im besetzten Norwegen des Kriegsjahres 1942 begegnen sich zwei junge
Menschen. Lillian, die junge Norwegerin, ist 19 Jahre alt. Helmut ist
deutscher Wehrmachtssoldat. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Als
Lillian erfährt, dass in ihrem Dorf eine jüdische Familie deportiert
worden ist, stellt sie ihn zu Rede und will die Beziehung beenden.
Helmut bleibt zunächst stumm. Dann ringt er ihr ein Versprechen ab:
niemals dürfe sie mit einem anderen Menschen darüber sprechen, was
er ihr jetzt sagen wird. „Meine Mutter“, sagt Helmut, „ist auch
Jüdin. Ich selbst bin noch unentdeckt geblieben und halte mich in der
Wehrmachtsuniform versteckt.“
Der gefühlvoll inszenierte Dokumentarfilm von Klaus Mertens zeigt die
inzwischen erwachsene Lillian auf dem Weg nach Narvik. Im Gepäck hat
sie die Asche ihres Mannes. Sie möchte den Wunsch ihres Liebsten
erfüllen. Die Asche soll dort verstreut werden, wo ihre Liebe begann.
Der Film basiert dabei auf dem Sachbuch, das Lillian und die
gemeinsame Tochter Randi geschrieben haben, nachdem das Geheimnis nach
dem Tod des Vaters offenbart wurde. Mutter und Tochter spielen in der
Dokumentation sich selbst.
Zur Vorstellung des Films am Donnerstag, 16. März, um 20 Uhr wird der
Regisseur Klaus Martens erwartet. Er arbeitet als Redakteur und Autor
in der Programmgruppe Inland des WDR in Köln. Martens gehörte zum
Gründungsteam des ARD-Morgenmagazins. 2001 wechselte er zur Redaktion
"die story". In seinen Dokumentationen, für die der 62-Jährige
zahlreiche Auszeichnungen erhielt, beschäftigt er sich
schwerpunktmäßig mit Wirtschaftsthemen. Was ihn nun gereizt hat, ein
ganz anderes Thema aufzugreifen, wird er im Zoom-Kino erzählen.
Dieser spannende Abend bildet gleichzeitig den Auftakt zur Doku-Zoom
Woche im März 2017.
Am Fr, 17. März 2017 geht es ab 14 und 18 Uhr weiter mit Peter Handke
– Bin im Wald (Deutschland 2016, Regie: Corinna Beiz, Länge: 89
Min. | FSK: ab 12). Regisseurin Corinna Belz will den Zuschauern dabei
helfen, sich Peter Handkes Denk-, Arbeits- und Lebenswelt zu
erschließen. In ihrem Dokumentarfilm untersucht sie, wie der bekannte
österreichische Autor schreibt, wie er seine Beobachtungen in Kunst
verwandelt und mit den großen Fragen ringt: „Was ist jetzt? Wie
soll man leben?“.
Am Sa, 18. März 2017, steht ab 18 und 20 Uhr im Mittelpunkt „Frank
Zapa – Eat That Question“ (D/ F 2015, Regie: Thorsten Schütte,
Länge: 89 Min. | FSK: ab 12 ). Der Dokumentarfilmer Thorsten Schütte
hat in akribischer Kleinarbeit die Archive durchwühlt und einen
(nicht chronologischen) Film über das Multitalent und einen der
einflussreichsten Rockmusiker des 20. Jahrhunderts erschaffen.
Am So, 19. März 2017, ab 18 und 20:15 Uhr und am Mo, 20. März 2017,
ab 18 Uhr heißt es „Wild Plants“ (Deutschland/Schweiz 2016,
Regie: Nicolas Humbert, Länge: 113 Min. | FSK: ab 12). „Wild
Plants“ sind Gewächse, die sich auf brachem Land ansiedeln,
scheinbar unbewohnbares Terrain in Besitz nehmen und neue Lebensräume
schaffen. “Wild Plants“ sind aber auch Menschen, die ihre eigenen
Utopien entwerfen und zu Impulsgebern für andere werden. “Wild
Plants“ ist eine filmische Forschungsreise, begleitet von Fragen
über das Verhältnis von Mensch und Natur. Die Geschichten sind so
unterschiedlich wie inspirierend. Sie beschreiben eine Abkehr von
Hektik und Konsum und die Hinwendung zu einem naturverbundenen Leben.
Am Mo, 20. März, lautet ab 20 Uhr der große Titel „David Bowie
Is“ (Großbritannien 2013, Regie: Hamilton/Mullan, Länge: 99 Min. |
FSK: ab 12). Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die
„David Bowie is“-Ausstellung im „Victoria and Albert Museum“
in London, die dort von März bis August 2013 zu besichtigen war.
Handgeschriebene Songtexte und private Tagebucheinträge belegen den
kreativen und emotionalen Werdegang, der den Popstar zu der Person
machte, die er am Ende vor seinem Tod war.
Den Abschluss bildet am Di, 21. März 2017, ab 14, 18 und 20 Uhr der
Film „Noma“ (GB 2015, Regie: Pierre Deschamps, 99 Min. | FSK:
o.A.). „Noma“ ist eine Reise durch das einzigartige kulinarische
Universum von René Redzepi, dessen Kopenhagener Restaurant „Noma“
in den letzten Jahren vier Mal zum besten der Welt gekürt wurde und
dabei auf Höhen Tiefen zurückschaut.

Karten unter: 02232/792170. Weitere Infos:
www.zoomkino.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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