Buch und Ehrung
Rothkamp bekommt den Rheinlandtaler
Brühl - Er war das Symbol der Wirtschaftswunderzeit schlechthin: der
VW-Käfer, der in den 1950er Jahren auch das Bild in der Brühler
Innenstadt prägte, wie ein Foto aufgenommen auf dem Markplatz zeigt.
Jahrzehntelang dominierte darüber hinaus der Braunkohleabbau das Bild
der schmucken Schlossstadt bis 1965 das letzte Werk außer Dienst
gestellt wurde.
Diese spannende und bewegte Zeit hat der Brühler Heimatforscher Hans
J. Rothkamp in seinem neuesten, mittlerweile achten Buch, „Brühl -
Zwischen Neuanfang und Wirtschaftswunder“ festgehalten.
Dabei nimmt er seine Leser mit auf eine facettenreiche 120 Seiten
umfassende „nostalgische Bilderreise.“ Nicht zum ersten Mal widmet
sich der 70-Jährige der Nachkriegszeit in Brühl. Bereits 2019
veröffentlichte Rothkamp, der einst als technischer Angestellter in
der Großchemie tätig war und seit einigen Jahren Pensionär ist,
einen Bildband mit Nachkriegsimpressionen, der so erfolgreich lief,
dass der Verlag ihn bat sich erneut dieser Epoche zu widmen. In diesem
Fall hatte die Corona-Pandemie für Geschichtsinteressierte etwas
Gutes: „Eigentlich wollte ich mich 2020 anderen Dingen widmen, doch
dann kamen Corona und der Lockdown und ich hatte auf einmal jede Menge
Zeit“, schilderte er.
Gegliedert ist das Buch in neun Kapitel. Behandelt werden
beispielsweise Brühls ehemalige „gute Stube“, das Hotel
Belvedere, das Kreisturnfest vom Juli 1954 oder die Pingsdorfer
Karnevalszüge 1949 und 1950. Ein eigenes Kapitel schrieb Hans J.
Rothkamp auch über die Brühler Vororte. Möglich wurde diese
wertvolle Fundgrube an Anekdoten, Fakten und zeitgeschichtlichen
Bildern vor allem dadurch, dass der Autor sich den Fotografien der
legendären Brühler Fotografen Fritz und dessen Sohn Fred Neff
bedienen konnte. Deren Sammlung hatte Rothkamp aufgekauft. Doch der
Heimatforscher hat im Lauf der Jahrzehnte auch jede Menge eigenes
Material zusammengetragen, etwa alte Ansichtskarten, Dokumente oder
Werbeplakate, von denen ebenfalls ein Teil in dem Buch abgelichtet
ist.
Träger des Rheinlandtalers 2021
Sichtlich gerührt zeigte sich Hans J. Rothkamp als er vor einigen
Wochen einen Brief vom Landschaftsverband Rheinland in Händen hielt
mit der erfreulichen Nachricht, dass der Autor und Historiker 2021
für seine Verdienste mit dem renommierten Rheinlandtaler
ausgezeichnet wird. Preisträger sind Persönlichkeiten, die sich in
besonderer Weise um die Kultur und Geschichtsaufarbeitung ihrer Region
verdient gemacht haben. Brühls Bürgermeister Dieter Freytag (SPD)
freute sich, dass mit der Verleihung des Rheinlandtalers das
kulturelle Lebenswerk Rothkamps „eine besondere Würdigung
erfährt.“
Der 70-Jährige veröffentlichte nicht nur Bücher, sondern arbeitete
auch als freier Journalist, kuratierte historische Ausstellungen und
zeichnete für die Sanierung von Wegekreuzen in seinem Wohnort
Hürth-Keldenich verantwortlich.
Der gebürtige Pingsdorfer ist zudem Komtur und Ritter des
Radetzky-Ordens und Ritter des schottischen Ordens of St. Andrew sowie
Chevalier de l’Ordre Lafajette.
Hans J. Rothkamp: „Brühl – Zwischen Neuanfang und
Wirtschaftswunder. Eine nostalgische Bilderreise.“ Sutton-Verlag
Erfurt. 120 Seiten. 24,99 Euro. Erhältlich im örtlichen Buchhandel
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.