Brühler Boulefreunde
Schlosspark diente wieder als Theaterkulisse

Was für eine schöne Mischung: Boule und Theater im Schlosspark mit den Brühler Boulefreunden. Das  nächste Mal übrigens am 14. Oktober um 15 Uhr - für Jedermann und -frau! | Foto: Boulefreunde
  • Was für eine schöne Mischung: Boule und Theater im Schlosspark mit den Brühler Boulefreunden. Das nächste Mal übrigens am 14. Oktober um 15 Uhr - für Jedermann und -frau!
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Brühl - (red) Zum fünften Mal gab es Boule und Kultur für Jedermann im
Nordgarten des Brühler Schlossparkes. Die Boulefreunde Brühl e.V.
hatten Brühlerinnen und Brühler aus der Stadt und näheren Umgebung
eingeladen, die Blütezeit des Franzikanerklosters im 17/18. Jh.
näher kennenzulernen. Dabei ging es nicht nur um nackte historische
Daten: Grundsteinlegung, Einweihung der Schlosskirche und Bau des
ehemaligen Franziskanerkloster wurden anhand lebendiger Geschichten
und Anekdoten beleuchtet. Besonders amüsant waren die klösterlichen
Reitesel, die von den Patres zum Reisen nach Köln und ins Vorgebirge
eifrig genutzt wurden. Als Bettelorden konnten und wollten die
Franziskaner keineswegs mit prunkvollen Pferden oder Kutschen reisen.
Das wäre für das Image schlecht und die Spendenbereitschaft
dementsprechend mager gewesen. Die Brühler Mönche stellten u.a.
zahlreiche Professoren für die Kölner Universität und waren als
Domprediger unterwegs. Das Kloster war Mittelpunkt der klösterlichen
Ausbildung im ganzen Rheinland bis hin nach Utrecht.

Ein Brühler Lausbub hatte sich seinerzeit erlaubt, bei einem
klösterlichen Ausritt eines Paters mit einem kleinen Esel, diesem
Esel Pfeffer unter den Schwanz zu reiben und dem Esel damit
„Dampf“ zu machen. Es kam wie es kommen musste. Der Esel
galoppierte mit hoher Geschwindigkeit die Uhlstrasse herunter und kam
erst kurz vor Bornheim zum Stehen. Mehrmals hatte der Pater um Gottes
Beistand gefleht und war erleichtert, als er wohl behalten in Bornheim
zu früher Stunde einlaufen konnte.

Der Name des Brühler Lausbuben „Schängche“ von Kempishof war
danach oft Mittelpunkt abendlicher Erzählungen zwischen Groß und
Klein.

Ein anderes Brühler Original war zu späterer Zeit der „Britze
Michel“. Er war als Küster in der Schlosskirche tätig und die
Zuverlässigkeit in Person. Morgens, mittags und abends wurden die
Glocken auf die Minute genau geläutet.

Doch wie so oft gibt es auch Zeitgenossen, die sich einen Spaß daraus
machten, die Glocken eines Tages dermaßen mit Sackleinen zu
„frisieren“, dass die Glocken keinen Laut mehr von sich gaben. Der
treue „Michel“ hat die Welt nicht mehr verstanden und war aufgrund
seiner Schwerhörigkeit nicht in der Lage den Vorwurf der
„Grielächer“ nicht geläutet zu haben zu entkräften und vom
Gegenteil zu überzeugen.

Am Abend wurden die Sackleinen dann wieder entfernt und die Glocken
konnten zur Freude Brühls und von Michel wieder in alter Pracht
erklingen. Die drei „Grielächer“ dürften sich aufgrund ihres
Streiches so manches Kölsch gegönnt haben.

Im Anschluss an das Theaterstück gab es wieder Boule für Jedermann
mit 38 Teilnehmern. Erstmals konnte auch im gesamten Parkgelände bis
zum Mayersweg gespielt werden. Eine echte Bereicherung und
Herausforderung für geübte Boulespielerinnen und –Spieler.

Sieger wurde Duga Feyissa aus Brühl, vor Wolfgang Krämer, Badorf und
Joachim Broich aus Weilerswist. Die nächste Veranstaltung „Boule
und Kultur für Jedermann“ findet am 14. Oktober, 15 Uhr, statt.
Änderungen aufgrund von schlechter Witterung sind möglich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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