Fassbender-Preis 2024
Selbstreflektierendes Vorgehen

Das Zusammenspiel von Wort und Bild fasziniert Steffen Missmahl  in seinen Bildern.  | Foto: Stadt Brühl
  • Das Zusammenspiel von Wort und Bild fasziniert Steffen Missmahl in seinen Bildern.
  • Foto: Stadt Brühl

Joseph und Anna Fassbender-Preis 2024: Steffen Missmahl gewinnt mit subtilen Einsatz von Wort- und Bildsetzungen.

Brühl (red). Nach einer intensiven Sitzung hat die Fachjury den diesjährigen Joseph und Anna Fassbender-Preis für Druckgrafik und Handzeichnung dem 1951 in Köln geborenen Steffen Missmahl zugesprochen.

Der Künstler konnte sich unter 121 Einreichungen aus einem internationalen Bewerberfeld durchsetzen. Seine Collagen bestechen durch ihre Spannung zwischen den auf digitaler Grundlage entstandenen Bildern und den dazu in ironischer Distanz gesetzten Textfragmente.

Die Jury unter dem Vorsitz des Kunsthistorikers Dr. Dirk Teuber entschied sich für die Arbeiten, die sich durch ein selbstreflektierendes Vorgehen auszeichnen.

Kunstschaffende waren aufgerufen, sich mit Werken aus den Bereichen Handzeichnung und Druckgrafik für den Brühler Grafikpreis zu bewerben, für den keine Altersbegrenzung und Vorgaben bei der Ausbildung gelten.

Unter den vielseitigen Einreichungen stachen die Werke des 34. Preisträgers hervor. Er studierte freie Grafik bei Prof. Alfred Will an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln.

Ihre Entscheidung begründete die Jury, der neben dem Juryvorsitzenden die Kunstschaffenden Serena Ferrario und Lutz Fritsch, die Kunsthistorikerinnen Dr. Jenny Graser und Madeleine Frey, der Kunsthistoriker Dr. Jürgen Pech sowie der Vorsitzende der Max Ernst Gesellschaft Dieter H.A. Gerhards und Almut Zimmermann, Mitglied aus der Brühler Bevölkerung angehören, wie folgt:

„Steffen Missmahl ist der diesjährige Preisträger des Joseph und Anna Fassbender-Preises. Seine Arbeiten entstehen in Collagetechnik von vorgefundenen Papieren, die mit Farbe gestisch überarbeitet und durch einen fragmentierten Satz – aus Zeitschriften, Zeitungen oder Büchern entnommen – in ein Spannungsverhältnis zwischen Bild und Wort vervollständigt werden. So konkret das Textfragment ist, so fließend sind die Farbformen, ohne einen direkten Bezug zueinander zu haben. Diese befremdlichen und irritierenden Textstücke sind keine Werktitel, denn als grafisches Element eingesetzt fordern sie uns, die Betrachterinnen und Betrachter, heraus.“ Neben dem Preisgeld, das erneut durch eine großzügige Spende auf 2.250 Euro erhöht werden konnte, richtet die Stadt Brühl dem Gewinner eine Ausstellung in den Räumen der Brühler RathausGalerie aus.

Der Joseph und Anna Fassbender-Preis ist eine Stiftung Anna Fassbenders zu Ehren ihres Gatten, einem einflussreichen Künstler der deutschen Nachkriegszeit. Er prägte durch seine abstrakten Werke als Künstler und Kunstprofessor das Kunstverständnis einer ganzen Generation von Grafikern mit.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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