"Enkeltrick" verhindert
Seniorin vor großem Schaden bewahrt
Brühl - (red) Eine 86-Jährige wollte Bargeld für eine Kautionszahlung ihres
Enkels abheben, rechnete jedoch nicht mit der aufmerksamen
Bankmitarbeiterin.
In der Bankfiliale am Baltasar-Neumann-Platz trafen die Beamten auf
die geprellte Seniorin und ihrer Tochter. Sie gab an, dass sie am
Montagmittag (30. August) um 12 Uhr einen Anruf erhielt. Am anderen
Ende war angeblich ihr Enkel, der erzählte, dass er einen schweren
Verkehrsunfall verursacht habe, bei diesem eine 38-jährige junge
Mutter von zwei kleinen Kindern verstorben sei. Er würde jetzt den
Hörer an einen Polizisten weiterreichen, von dem er festgehalten
werde. Der Polizist hat sich dann am Telefon mit Krüger,
Polizeikommissar vorgestellt.
Aufgrund des Verkehrsunfall würde ihr Enkel jetzt festgehalten und
käme nur durch das Erbringen einer Kaution in Höhe von 50.000 bis
70.000 Euro wieder auf freien Fuß. Da die Geschädigte nicht über
diese Summe verfügte, einigten sich die Parteien auf einen geringeren
Betrag. Noch während die 86-Jährige mit dem Krüger telefonierte,
suchte sie ihre Hausbank auf. Die Mitarbeiterin zweifelte die
Situation sofort an, informierte den Filialleiter und verweigerte die
Auszahlung. Beide versuchten ihre Zweifel zu begründen, stießen
jedoch bei der Seniorin auf taube Ohren. Sie verließ die Bank und
suchte eine weitere Filiale in Vochem auf, die allerdings geschlossen
war. Die Bankmitarbeiter informierten währenddessen die Tochter (61),
die sich ihrer Mutter annahm und für Aufklärung sorgte. Erst jetzt
gab die 86-Jährige an, dass sie es nie für möglich gehalten hätte,
auf solch einen Trick hereinzufallen.
Zu einem finanziellen Schaden ist es in diesem Fall nicht gekommen.
Das geschilderte Beispiel zeigt, wie geschickt die Telefonbetrüger zu
Werke gehen und so Getäuschte zu Handlungen veranlassen.
Die Polizei Rhein-Erft lobt das Verhalten der Bankangestellten
ausdrücklich.
Außerdem weist sie darauf hin, dass die Kreissparkasse (KSK) in
Kooperation mit der Polizei Rhein-Erft einen sogenannten
„Geldausgabeumschlag“ mit Hinweisen entwickelt haben und
bereithalten, um im Falle eines Betrugsverdachtes in letzter Minute
die getäuschten Senioren von ihrem Tun abzuhalten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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