"Hospiz macht Schule"
Über Krankheiten und Tod
Brühl (mm). Seit vielen Jahren engagiert sich der Hospizverein Brühl dafür, Kindern eine vorbereitende Unterstützung bei Erfahrungen von Krankheit, Tod, Trauer und Abschied zu bieten.
In diesem Rahmen wird auch einmal jährlich eine Schule in der Schlossstadt besucht und diesmal waren die Ehrenamtlerinnen Anette Roock, Katja Deichl, Mirjam Frey und Gaby Kortmann mit dem hauptamtlichen Mitarbeiter vom Hospiz Brühl e.V., Martin Saes, zu Gast in der Martin-Luther-Schule.
Eine Woche drehte sich bei den Grundschülern der Tigerklasse 3c viel um die Themen Krankheit, Sterben und Trauer. In Kleingruppen setzen sich die Hospizmitarbeiter mit den Kindern zusammen, „damit sie ausführlich über ihre Gedanken zu den Themen reden und arbeiten können. Zum Beispiel durch Malen und Zeichnen können sie für ihre eigene Gefühle sensibilisiert und gestärkt werden“ erläutert Saes.
Arzt zu Gast in der Schule
Mit dem Hausarzt Dr. Andreas von Thüna war ein besonderer Gast in der Schule und er beantwortete geduldig die Fragen. Zum Beispiel, bis wann man einen abgefallenen Finger wieder dran nähen kann. Oder wie eine Sonnenallergie entsteht. Aber auch an welchen Krankheiten man versterben kann, wollten die Kinder wissen. Viel gelacht wurde bei dem Spiel, wie man Krankheiten pantomimisch darstellen kann. Außerdem sahen die Kinder den Film „Willy will es wissen: Wie ist das mit dem Tod“. Auch gab es zu erfahren, dass es unterschiedlichen Beerdigungsrituale auf der Welt gibt und wie . Vom Christlichen, aber auch vom Muslimischen und was bei den Hindus üblich ist.
Bohnen pflanzen
Die Lernenden pflanzten auch Bohnenranken, denn in der Trauer kann es helfen, wenn eine neue Pflanze in einer Erde gepflanzt wird und neue Wurzel wachsen können. „Über solche Pflanzaktionen erfahren die Kinder im übertragenen Sinn, dass neues Wachstum unter entsprechende Bedingungen möglich ist“, so Gaby Kortmann, die diesen Tag leitete.
Abschluss mit Eltern
Am letzten Tag waren alle Eltern eingeladen und gemeinsam wurde der Film geschaut und bestaunt, was die Kinder über die Woche erarbeitet hatten.
Eine Mutter - so Saes - berichtete, dass vor einigen Jahre die Oma verstorben war.„Das ist nicht so schlimm Mama“, hätte die Tochter zu ihr gesagt, „das haben wir mal in der Schule gehabt. Sei nicht traurig. Die Erinnerungen von der Oma sind immer bei uns und wir können die Blumen an ihrem Grab gießen und ihr alles erzählen, was wir heute so erleben“.
Redakteur/in:Montserrat Manke |
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