Michael Zirkus: Neues vom Friseur
Vom Kommandieren, Flatulieren und Fingerbeißen

Friseurmeister Michael Zirkus hat wieder ein anekdotenreiches Buch über seinen kurzweiligen Alltag geschrieben.  | Foto: Foto Brodüffel
  • Friseurmeister Michael Zirkus hat wieder ein anekdotenreiches Buch über seinen kurzweiligen Alltag geschrieben.
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Brühl. Ein Jahr nach seinem erfolgreichen Debüt hat Friseurmeister Michael Zirkus mit „Neues von meinem Friseur“ eine amüsante Fortsetzung geschrieben. Im Fokus stehen wieder verhaltensauffällige Kundinnen und Kunden im Salon „studioH2U“ in der Carl-Schurz-Straße. So eine Kundin, die sich telefonisch nach einem Termin mit einer „Balajahsch“ erkundigt. Bei der aufwendigen und teuren Balayage-Technik werden freihändig Highlights, Strähne für Strähne aufgetragen, lässt Zirkus seinen Leserinnen und Leser wissen. Nachdem sie die Kosten von rund 250 Euro erfahren hat, prustet die Kundin los: „Alter ey, so viel Kohle, ey. Echt jetzt ? Näh, das mir zu teuer. Nix gegen Sie, ne, aber Alter, ey. Da versuch ich lieber selber. Aber danke für die Info, ne.“ Antwort Zirkus: „Gerne, viel Glück, ne. Tschüss.“ Eine andere Kundin drückt ihr Wohlgefühl unter der Haube mit einstudierter Körperhaltung durch lautes Flatulieren aus. „Gaby“ zeigt ihre Zufriedenheit mit einem Biss in den Finger von Zirkus. „Mir war einfach danach“, erklärt sie. „Geben Sie mir mal den Kamm“, lautet der erste Befehl eines wohl militärisch geprägten Kunden. Kämmt sich das Haar und hält die Strähne zwischen Zeige- und Mittelfinger. „Hier jetzt abschneiden!“ Der finale Befehl: „Geben Sie mir mal den Föhn! Ich föhne mich immer selber.“ Hygiene, Abstandsregeln, Maskenpflicht, begrenzte Anzahl Kunden zur gleichen Zeit im Salon, negativer Test. Der Brühler blickt auch auf die schwierige Coronazeit zurück. Erinnerungen an Erfahrungen mit Einschränkungen und rücksichtsloses Verhalten, die nachdenklich stimmen. So haben auch langjährige Kundern kein Verständnis dafür, dass er während des Lockdowns keine Haare schneidet und nicht das Risiko eines Berufsverbots eingehen will. Anfragen per E-Mail: „Ich kann gerne zu Ihnen ins Geschäft kommen. Sie haben doch einen Keller. Da sieht uns doch niemand:“ „Wo wir das machen, ist mir egal. Ich zahle auch das Doppelte.“ Lektoriert hat das unterhaltsame Buch die in Brühl geborene Schriftstellerin Annette Krauß, die heute auf der niederländischen Insel Texel lebt. Michael Zirkus hat bereits viele Ideen für ein drittes Buch, in dem er sich aber einem anderen Thema widmen will. Man darf gespannt sein.

Michal Zirkus, Neues von meinem Friseur, Schere Die Zweite, 181 S., 13,90 Euro. Erhältlich im Buchhandel und studio H2U .

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Hans Peter Brodüffel aus Brühl

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