Naturtalent
Zoom-Kino widmet Jungschauspieler Louis Hofmann Kinoreihe
Brühl - „Er ist eines dieser Naturtalente, frisch, natürlich und scheinbar
mühelos. Louis Hofman bewegt sich von Rolle zu Rolle mit einer
eindrucksvollen Unschuld, die über die Leinwand hinausreicht." Das
sagt die Jury der European Film Promotion (EFP) über den
19-Jährigen, die jüngst die zehn europäischen Nachwuchsschauspieler
bekannt gegeben hat, die als European Shooting Stars 2017 auf der
Berlinale geehrt werden.
Zu den ausgewählten Talenten zählt auch der deutsche Schauspieler
Louis Hofmann, dem das Zoom-Kino im Januar eine eigene Reihe widmet.
Denn bereits im Brühler Kino hat der aus Köln stammende
Wahl-Berliner seine Fußstapfen als Kinderdarsteller hinterlassen.
2012 war er zu Gast mit dem Film „Die Abenteuer des Huck Finn“,
der Fortsetzung des Kinofilms „Tom Sawyer“ von Regisseurin Hermine
Huntgeburth.
Für seine Performance in „Freistatt“ von Marc Brummund (2014),
der vom Schicksal deutscher Heimkinder erzählt, gewann er unter
anderem den Bayerischen Filmpreis 2015 als Bester
Nachwuchsschauspieler und den Deutschen Schauspielerpreis 2016 in der
Kategorie Nachwuchs. Seine erste internationale Rolle spielt Louis
Hofmann in der dänisch-deutschen Koproduktion „Unter dem Sand“
von Martin Zandvliet (dänischer Oscar-Kandidat 2017). Für seine
Leistung in dem Drama, das von jugendlichen deutschen Soldaten
handelt, die nach dem Zweiten Weltkrieg an Dänemarks Stränden Minen
beseitigen müssen, wurde er bei den Festivals in Tokio und Peking
2015 und beim Dänischen Filmpreis Bodil 2016 ausgezeichnet. Ebenso
beeindruckt er in dem Werk „In der Mitte der Welt“. Der
tragikomische Coming-of-Age-Film stammt von dem jungen Regisseur Jakob
Moritz Erwa, der die schmerzhafte und aufregende Phase des
Erwachsenwerdens ins Zentrum stellt.
Alle drei Filme sind nun bei Zoom zu sehen. Los geht es am Mittwoch,
4. Januar um 18.00 und 20.15 Uhr mit „Freistatt“ (Deutschland
2014, Regie: Marc Brummund, Länge: 108 Min. | FSK: 12). Ein
fesselnder und ergreifender Film nach wahren Begebenheiten – und das
steht hier für: kaum zu glauben, was für „Erziehungsmethoden“ es
in den 60er Jahren zum Teil noch gab. Der 14-jährige, rebellische
Wolfgang wird 1968 in das Fürsorgeheim der Diakonie Freistatt
abgeschoben, wo er zu einem anständigen Jungen erzogen werden soll.
Wolfgang leistet Widerstand gegen die unmenschlichen
Arbeitsbedingungen und die perfiden Erziehungsmethoden des
Heimleiters, lässt sich nicht von ihm unterkriegen. Auch wenn es
manchmal nicht leicht ist, dem Druck stand zu halten. Doch wie lange
kann er sich noch gegen dieses System von Gewalt und Unterdrückung
wehren, ohne dabei selbst zu verrohen? Marc Brummund erzählt die
dramatische Geschichte von Wolfgang und seinen Leidensgenossen in
extrem ausdrucksstarken Bildern. Ein echtes Kinoereignis fürs große
Publikum.
Weiter geht es am Mittwoch, 11. Januar um 18.00 und 20.15 Uhr mit
„Unter dem Sand – Das Versprechen der Freiheit“ (Dänemark /
Deutschland 2015, Regie: Martin Zandvliet, Länge: 101 Min. | FSK: ab
12). Nach Ende des Zweiten Weltkriegs stellen dänische Behörden
jugendliche deutsche Kriegsgefangene ab, um die mehr als 40.000 von
den Nazis zurückgelassenen Minen am Strand zu entschärfen - wem es
gelingt, soll wieder in die Heimat zurückkehren dürfen. Ein
mörderischer Job für die gerade einmal 14 Jungs, die erst einmal von
dem dänischen Offizier Rasmussen ausgebildet werden müssen. Während
ihnen von den Einheimischen blanker Hass entgegen schlägt, entwickelt
sich zwischen Schülern und Lehrer langsam gegenseitiger Respekt.
Am Mittwoch, 18. Januar um 18.00 und 20.15 Uhr schließt die Reihe mit
„Die Mitte der Welt“ (Deutschland / Österreich 2016 Regie: Jakob
M. Erwa
Länge: 115 Min. | FSK: ab 12). Regisseur Jakob M. Erwa hat
Andreas Steinhöfels gleichnamigen Roman-Bestseller verfilmt.
Feinfühlig erzählt er vom Erwachsenwerden, vom Unangepasstsein und
von der Sprachlosigkeit angesichts großer Gefühle und dunkler
Familiengeheimnisse – und auch davon, wie wichtig Wahrhaftigkeit und
Offenheit sind, um die eigene Mitte der Welt nicht zu verlieren.
Unterstützt wird er von seinem engagierten Ensemble (den jungen
Mitgliedern gleichermaßen wie den erfahrenen), den starken Bildern
von Kamermann Ngo The Chau und dem exzellenten Soundtrack.
Karten sind unter 02232-792170 erhältlich (Infos: www.zoomkino.de).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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