Nächste Veranstaltung im Juni
Brühler lautstark angefeuert
Der Boxsportverein Olympia Vochem hat nach 2018 den 2. Heinz Czech Pokal in Brühl ausgerichtet. Die Veranstaltung erinnert an Heinz Czech, die Brühler Boxtrainerlegende.
Brühl (me). Unter den geladenen Gästen befanden sich Schwiegersohn, Enkeltochter und drei Urenkelinnen des auch über die Stadtgrenzen Brühls bekannten Heinz Czech. Letztere haben den Boxsport wie einst der Uropa für sich als Hobby entdeckt und freuten sich sehr, nach zwei Jahren pandemiebedingter Boxpause eine der ersten Veranstaltungen am Mittelrhein besuchen zu können.
Auch die Trainer und Boxsportler aus ganz NRW sind nach zweijährigem Veranstaltungsstopp hungrig nach Wettkämpfen und so meldeten circa 20 Vereine über 140 Wettkämpfer an. Da aus zeitlichen Gründen nur 20 Wettkämpfe an einer Veranstaltung stattfinden dürfen, musste Karan Puri, der die sportlich-organisatorische Leitung der Veranstaltung hatte und auch selbst als Kampf- und Punktrichter fungierte, viele der Sportler auf folgende, in Brühl geplante, Veranstaltungen vertrösten musste.
Die knapp 40 Boxer, die letztendlich zum Zuge kamen, gaben alles. Von Ringdebütanten bis hin zu erfahrenen Kämpfern erboxten sie sich die Pokale, die von den kleinsten Mitgliedern des BSV Olympia Vochem überreicht wurden.
Laut in der Sporthalle der Erich- Kästner-Realschule wurde es immer dann, wenn Brühler Boxer den Ring betraten.
Den Anfang der Vochemer machte, bereits im ersten Kampf der Veranstaltung Semih Özdemir (Männer bis 71kg), der in seinem dritten Boxkampf durch ein gutes Auge und brillante Reflexe seinen Gegner aus Kempen nach Punkten bezwang. Ebenfalls gegen einen Kempener und ebenfalls siegreich trat Abdulrahman Aweid (Kadetten bis 60 kg) an. Er kontrollierte den etwas kleineren Gegner mit der Führhand, scheute sich aber auch nicht vor einem Intensiven Schlagabtausch in der kurzen Distanz und ließ keinen Zweifel am Urteil der Punktrichter.
Ilias Khan (Schülerklasse bis 40kg), der erfahrendste Vochemer Boxer an diesem Tag, schien nicht ganz bei der Sache zu sein und gab den Sieg nach drei Runden an seinen Remscheider Kontrahenten ab, obwohl in den letzten Monaten eine sichtbare Entwicklung in Technik und Taktik stattgefunden hatte.
Den vorletzten Kampf des Abends und bestritt Marcin Rogus (Männer bis 81kg) gegen einen Kämpfer aus Köln. In seinem Ringdebüt hatte Marcin nach ordentlicher Leistung in Runde eins und zwei Pech mit einem Kopfstoß, welcher ihm einen Cut über der Augenbraue bescherte. Ringarzt David Söntgen konnte zwar die Blutung zunächst stoppen, brach den Kampf aber vorsichtshalber ab. Im olympischen Boxen hat die Gesundheit des Sportlers hohe Priorität.
Den einzigen Frauenkampf an diesem Tag bestritten Verena Teschke und Julia Steffen. Verena wohnt in Brühl und trainiert teilweise bei Olympia Vochem, boxt aber für ihren Heimatverein Mühlheim-Dümpten. Dieser Kampf endete, nachdem beide Damen drei Runden lang gute Treffer setzen konnten, unentschieden.
Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen war das Trainerteam Lisa Puri und Detlev Wehrhahn, die die Kämpfer in der Ringecke betreuten, durchaus zufrieden mit den sportlichen Leistungen ihrer Schützlinge.
Lisa Puri, die gleichzeitig die Vorsitzende des erst 2020 gegründeten BSV Olympia Vochem ist, war begeistert von der Leistung der Vereinsmitglieder, die nicht im Ring, sondern an der Kuchentheke, an der Kasse, am Parkplatz oder bei der Handschuhausgabe in der Halle standen. „Der Zusammenhalt und die Mitarbeit im Team ist überwältigend. Jeder hat mit angepackt und diese Feuerprobe, die erste Veranstaltung als Verein, haben wir mit Bravur bestanden!“
Für die nächste Veranstaltung, die im Juni geplant ist, gelte es nun, aus kleinen Fehlern zu lernen und Abläufe noch zu optimieren.
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
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