In der Eifel dröhnen die Motoren wieder
Die Nürburgring Nordschleife, aus dem „Pandemie Schlaf“ erwacht.
Am 27. Juni war es endlich soweit, als eine der ersten Motorsport-Rennserien die Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) nach der langen Pandemiepause an den Start ging. Der Veranstalter der Serie hat gemeinsam mit Behörden und dem Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Uni Bonn ein Konzept erarbeitet, das die Durchführung der Serie ermöglicht. Nach drei Rennen der Saison 2020, sprach ich mit André Krumbach von KRS - Motorsport.
André, wie ist Dein Fazit zu den ersten Rennen unter den besonderen Bedingungen wie Hygiene Vorschriften, geänderte Boxengasse und „Geister-Rennen“?
André Kumbach (AK): Nun, ich glaube wir, die Teams, die Fahrer, Veranstalter und Sponsoren sind froh, dass die Motoren endlich wieder dröhnen und wir unserer Leidenschaft, dem Motorsport nachgehen können. Nicht zu vergessen unsere Fans der Serie, auch wenn sie nicht wie gewohnt an der Strecke und/oder im Fahrerlager dabei sind. Daher sollte den Fans hier ein besonderer Dank und ein Lob ausgesprochen werden. Sie sind dem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt und schauen sich die Rennen im Livestream zu Hause an. Nur so ist es uns allen möglich auch unter diesen Bedingungen derzeit weitere Rennen zu fahren. „Ein riesiges Dankeschön!!“
Die aktuelle Boxengasse die sich teilweise nun im eigentlichen Fahrerlager befindet, finde ich persönlich recht gut. Sie hat ein besonderen Flair, dazu mit den Begrenzungsmauern auch einen Amerika Touch, den man von den dortigen Rennstrecken kennt. Es stärkt auch das Gefühl des von uns gelebten Breitensport.
In diesem Jahr gehst Du mit 2 Nachwuchsfahrern an den Start, eine neue Erfahrung?
AK:Ja und nein. Nachwuchsarbeit betreibe ich schon viele Jahre, vornehmlich im Vereinskartsport. Hier kann man bereits im frühen Alter erkennen, in wie weit die NachwuchsfahrerInnen Potential für mehr haben. Leider ist Talent heutzutage nicht ausreichend. Ein großer Faktor ist seit Jahren das Geld. Und wer selbst kein Kapital oder Sponsoren hat, fällt „hinten rüber“.
In diesem Jahr habe ich das Glück mit Phil Hill (D) und Kaj Schubert (DK) zwei junge Nachwuchsfahrer zu betreuen, die neben den finanziellen Background auch das Talent mitbringen. Beide kommen aus dem Kartsport und haben bereits Erfahrung im Tourenwagen oder der Formel 4 gesammelt. Nach nun drei absolvierten Rennen in der NLS haben sie nicht nur ihre Permit A für die Nordschleife erreicht, sondern auch gezeigt was in unserem Porsche Cayman steckt.
Besonders hat mich überrascht, wie feinfühlig beide mit dem Fahrzeug umgehen und auch ein „Ohr“ für evtl. Veränderungen wie Laufruhe des Motors und Geräusche haben. Das findet man nicht immer.
Wie siehst Du den weiteren Verlauf, und was sind Deine bzw. die Ziele von KRS - Motorsport in dieser Saison?
AK: Unser Ziel ist vorrangig die Teilnahme in der gesamten Saison und ein erfolgreiches Abschneiden. Unsere jungen Fahrer sollen Erfahrungen sammeln und evtl. ist auch der ein oder andere Podestplatz möglich. Wir planen aktuell, ab dem kommenden Rennen am 01. August auch in einer anderen Klasse anzutreten.
KRS - Motorsport ist ein verhältnismäßig kleines Team wenn man durchs Fahrerlager geht, dennoch bist Du schon lange im "Geschäft". Was ist dein Geheimnis?
AK: KRS - Motorsport ist ein bodenständiges Team, viele meiner Teammitglieder sind schon lange dabei, teilweise von klein auf. Wir sind wie eine Familie und betreiben den Motorsport professionell und mit Leidenschaft. Mit dieser Einstellung fahren wir seit über drei Jahrzehnten auf und neben der Rennstrecke. Ich habe Respekt vor der Arbeit der "großen" Teams, aber es ist nicht unsere Philosophie.
Wie ist deine Verbindung zum Indoorkartsport, der von Dir sehr viel betrieben wird?
AK: Das Kartfahren ist wie der Automobilrennsport eine Leidenschaft. Um es einfach zu sagen: ich fahre alles ob Sprint oder Langstreckenrennen. Auch hier herrscht inzwischen eine sehr hohe Leistungsdichte und Professionalität.
Ende 2018 habe ich mit einigen Fahrern das KRS Kartteam gegründet. Neben dem Spaß, wollen wir in den Rennen - die zwischen 1 - 25 Stunden dauern - natürlich erfolgreich sein. Auch hier setzten wir auf Erfahrung und Nachwuchsarbeit, denn unsere Fahrer sind zwischen 13 und 60 Jahren alt.
Wer mehr über KRS erfahren möchte, findet weitere Infos auf KRS-Motorsport.de oder auf Facebook.
LeserReporter/in:Rolf Braun aus Brühl |
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