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4. Burscheider Ausbildungsmesse überzeugte durch Vielfalt
Burscheid - Probieren statt studieren war auch in diesem Jahr das Motto der
vierten Ausbildungsmesse im Megafon. Rund 1.500 Besucher hatte Martin
Schäfer von der katholischen Jugendagentur bis 12 Uhr gezählt –
Halbzeit der vierstündigen Veranstaltung und erfahrungsgemäß Ende
des größten Andrangs.
„Das sind mindestens so viele interessierte Besucher wie im
Vorjahr“, resümierte Schäfer zufrieden. Viele der Schülerinnen
und Schüler, die den Samstagvormittag genutzt hatten, um sich um ihre
berufliche Zukunft zu kümmern, waren mit ihren Eltern unterwegs.
Für die Aussteller ein Vorteil, wie diese bestätigten. „Wir sind
zum ersten Mal in Burscheid auf der Messe“, erklärte Kathrin
Kemmler, Mitarbeiterin der Personalabteilung von Tectrion, eines
Instandhaltungsunternehmens im Chempark. „Die Resonanz ist
erstaunlich groß. Da sich die Schüler bewusst für den Besuch der
Veranstaltung entschlossen haben und diesen nicht Pflichtteil des
Schulalltags sehen, haben wir zahlreiche ernsthaft interessierte
Gespräche geführt.“
Damit die jungen Interessenten aus erster Hand über mögliche Berufe
erfahren, hatte sie Nils Henes, Azubi im dritten Jahr im Beruf des
Mechatronikers, mitgebracht. Er erzählt begeistert, was die
handwerkliche Ausbildung in einem solch modernen Unternehmen alles
bietet. „Der neue Jahrgang bekommt sogar ein Smartphone zu
Beginn“, berichtete er.
Dieses ist zwar für die Teilnahme am zunehmend digital ausgerichteten
Lehrplan gedacht, zudem aber auch ein attraktives Plus für junge
Ausbildungssuchende. Liebe zum Handwerk und Baustoff sollten hingegen
zukünftige Azubis von Naturbaukonzepte Stöcker mitbringen. „Es
muss schon passen “, ist hier zu hören. „Daher bieten wir den
interessierten Jugendlichen erst einmal ein Praktikum an. Wenn die bei
uns in den Ferien arbeiten, dann bekommen sie nicht nur einen guten
Einblick in den Beruf, sondern verdienen sich auch ein schönes
Taschengeld hinzu.“
Was aus einem richtig gelernten Handwerk werden kann, zeigte die
Tischlerei Paas. „Wenn ich Zeit habe, dann werkele ich auch für
mich“, erzählte Domian Neuhoff und zeigte auf den Schreibtisch, den
er als Abschlussmöbel gefertigt hat.
„Unsere Ausbildungsmesse, die nun zum dritten Mal stattfindet, wird
von Lehrern, Eltern und Schülern ernst genommen“, zeigte sich
Bürgermeister Stefan Caplan erfreut. „Selbst die Berufsschulen sind
mit Lehrern hier, keine Selbstverständlichkeit für einen Samstag“,
so Caplan weiter. 46 Ausbildungsanbieter, die über 200 Berufe
vorstellten, waren ins Megafon gekommen. Darunter auch die Bundeswehr,
die neben der militärischen Ausbildung auch zivile Berufe vorstellte.
„Bei uns gibt es fast keine Ausbildung, die nicht angeboten wird“,
erläuterte Adam Stetzka, Oberstleutnant und für die Karriereberatung
zuständig. Wie im Vorjahr bildeten die Pflegeberufe eine große
Gruppe. Aber auch zahlreiche Unternehmen der Region, Garten- und
Landschaftsbaubetriebe und die Polizei waren mit Ständen präsent.
Schließlich herrschen in fast allen Bereichen Nachwuchssorgen.
Alleine die Polizei in NRW muss im kommenden Jahr 2.300 Stellen
besetzten.
„Der Ausbildungsweg läuft ausschließlich über den Weg des dualen
Studiums“, erklärte Tim Berlauer, der mit seiner Kollegin Lena
Lorenz vor Ort war. „Dabei ist es von Vorteil, die Eltern bei der
Berufswahl mit ins Boot zu holen. Denn nicht jeder eignet sich für
den Polizeidienst.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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