Hilgener Schützenfest 2019

Der neue König Arne Küpper saß schon einmal auf dem Thron

BurscheidHilgen - Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt – heißt es in
der ersten Strophe des Bergischen Heimatliedes, das einst auch der
deutsche Volks- und Schlagersänger Willy Schneider („Man müsste
nochmal 20 sein“) gesungen hat.

„Da ist meine Heimat, mein Bergisches Land“, ertönte der Refrain
der Hymne des Bergischen Landes am Sonntag aus mehr als hundert
Kehlen, als der Musikverein „Einigkeit“ Olpe die Melodie dazu
spielte. „Heimat“ wird nicht nur, aber besonders bei den Schützen
großgeschrieben. „Unser Schützenfest, das Heimatfest, ist für
viele von uns etwas Besonderes“, sagte Roger Dabringhaus,
Vorsitzender des Hilgener Schützenvereins, bei seiner Ansprache im
Festzelt.

Hier sind wir in unserer Heimat, fuhr er fort. Viele Menschen, die
sich schon seit Jahrzehnten kennen, kämen immer wieder gerne her.
Insgesamt sei es „schön zu sehen, dass man auch in der heutigen
Zeit Tradition und Brauchtum fortführen kann. In diesem Sinne wollen
wir das Fest auch in den nächsten Jahren weiter betreiben“,
ergänzte er.

In diesem Jahr warteten die Gäste aber vorerst gespannt auf das
Ergebnis des Schießwettbewerbs und die Bekanntgabe des neuen
Schützenkönigs, der ganz zum Schluss beim Stechen hinter
verschlossenen Türen ermittelt worden war. Insgesamt 26 Schützen
versuchten in diesem Jahr ihr Glück. Mit 25 von 30 möglichen Ringen
konnte sich Arne Küpper letztlich durchsetzen und seine Konkurrenten
Anette Dabringhaus, Klaus Farsen und Kevin Assmann Phasen hinter sich
lassen.

Der 46-jährige Inhaber der Dachdeckerei Gerlach, der im Verein die
Position eines Hauptmanns bekleidet, saß schon einmal im August 2008
auf dem Königsthron. Ab sofort wird er – gemeinsam mit den
Adjutanten – den Verein erneut für ein Jahr repräsentieren.

Zwölf Jugendliche hatten sich am Wettstreit um die Prinzenwürde
beteiligt. Sieger wurde der 20-jährige Sven Truthe, der bei der
feierlichen Krönungszeremonie am Sonntag seine Prinzenkette erhielt.
Aber auch andere verdiente Schützen wurden ausgezeichnet: Seit 25
Jahren halten Anette Dabringhausen, Jan Gerd Neumann und Christoph
Müller dem Verein die Treue. Gar schon seit 60 Jahren ist Bernd
Steffens Mitglied der Vereinigung, die in diesem Jahr ihr 96.
Schützenfest feierte.

Bevor die neuen Majestäten eine lange Schar von Gratulanten empfingen
und viele Geschenke erhielten, hatte Bürgermeister Stefan Caplan das
Wort. In einer kurzen Ansprache lobte er die Gastgeber für die
Ausrichtung des Heimatfestes, das erneut zum „Volltreffer und nicht
zu überbietenden kulturellen Höhepunkt“ geraten sei. Tatsächlich
war das Festzelt speziell am Freitag, als die Kölner Musikgruppe
„Räuber“ passend zum „Kölsche Abend om Schötzenfest“ ein
ganzes Konzert spielte, so voll, dass es schier aus allen Nähten zu
platzen drohte. Nicht weniger gut besucht war der Tanz- und Festabend
am Samstag, ehe das viertägige Schützenfest am Montagabend mit einem
Höhenfeuerwerk ausklang.