Der Pianist aus den Trümmern zu Gast in Hilgen
Konzert mit Aeham Ahmad
Burscheid - Das Foto ging um die Welt: Aeham Ahmad spielt Klavier in den
zerbombten Straßenzügen von Yarmouk, einem Vorort von Damaskus. Das
war in den Jahren 2014/15. Es war sein Protest gegen die
kriegsbedingte Abriegelung des Ortes, gegen den Hunger, den Tod und
die Zerstörung. Und es war ein Angebot der Hoffnung für die
Eingeschlossenen.
Dann kam der IS und verbrannte das Klavier vor seinen Augen. Der
palästinensisch-syrische Pianist, der schon als Flüchtlingskind
aufgewachsen war, begab sich erneut auf die Flucht. Am 23. September
2015 endete sie mit der Ankunft in Deutschland. Seit August 2016 sind
auch seine Frau und die beiden Söhne in Sicherheit. Heute lebt die
Familie in Wiesbaden.
Seit Granatsplitter die Finger seiner rechten Hand verletzten, galt
eine Karriere als klassischer Konzertpianist als unmöglich. Dennoch
ist der heute 31-Jährige inzwischen ein international gefragter
Musiker und mehrfach ausgezeichnet. So ist er Träger des
Internationalen Beethovenpreises für Menschenrechte. Seine
einzigartigen Konzerte, geprägt sowohl von innerer Rastlosigkeit und
Verzweiflung als auch vom unbedingten Willen zu Hoffnung und
Versöhnung, sind biografiegetränkt. Ihre Emotionalität lässt
keinen Raum für Gleichgültigkeit, sondern berührt unmittelbar.
Dem Verein „Kulturen in Burscheid“ (KiB) ist es jetzt gelungen,
Aeham Ahmad für einen Auftritt in Burscheid zu gewinnen. Am Samstag,
14. September, ist er in der evangelischen Kirche in Hilgen-Dünweg
(Einlass 19 Uhr) zu erleben. Sein Klavierspiel und sein Gesang werden
kombiniert mit einer Lesung aus seinem 2017 erschienenen Buch „Und
die Vögel werden singen – Ich, der Pianist aus den Trümmern“.
In der Pause gibt es einen passenden Imbiss. Der Eintritt ist frei, am
Ausgang wird um Spenden gebeten. Zur besseren Planung wird um
Anmeldung im Gemeindebüro gebeten (Telefon 02174/8327 oder Mail
Ev.gemeindebuero@kirche-burscheid.de).
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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