Kulinarisches Wochenende in Burscheid
Rollbraten vom Wildschwein besonders begehrt

Beim „Kulinarischen Wochenende“ blies Eveline Gomzi ins Horn. Klaus Behling stand am Spezial-Ofen, in dem die Rollbraten vom Wildschwein brutzelten. | Foto: Gabi Knops-Feiler
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  • Beim „Kulinarischen Wochenende“ blies Eveline Gomzi ins Horn. Klaus Behling stand am Spezial-Ofen, in dem die Rollbraten vom Wildschwein brutzelten.
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Burscheid - Es war Punkt 12 Uhr am Sonntag, als Eveline Gomzi ihr Jagdhorn an
den Mund setzte und auf dem Markplatz nacheinander die Signale „Zum
Essen“, „Reh tot“ sowie „Sau tot“ erklingen ließ. Wohl kaum
ein Gast – darunter Einheimische und Besucher aus der gesamten
Region – kannten die Signale.

Dennoch hatte allen die kurze Vorstellung der Frau gefallen, die als
Vorstandsmitglied im Bläserkreis des Hegerings Burscheid aktiv ist
und bei der Kreisjägerschaft Leverkusen in das Große Horn bläst.
Abgesehen davon, saßen viele zur Mittagszeit bereits an den
herbstlich dekorierten Tischen und ließen sich bei strahlendem
Sonnenschein und fast 30 Grad kulinarische Spezialitäten schmecken.

Beim achten „Kulinarischen Wochenende“ – gemeinsam veranstaltet
von der Wirtschafts- und Werbegemeinschaft „Wir für Burscheid“
mit der Stadt Burscheid – stellten vor allem regionale Gastronomen
und Erzeuger ihre Angebote vor. Die Palette reichte von Wildschwein
und Kürbissuppe über Rote Linsensuppe mit Chorizo und Pulled-Pork
„Kölsche Art“ bis zu ausgefallenen Käsevariationen. Neben
herzhaften Köstlichkeiten gab es allerhand Süßes, wie zum Beispiel
Kuchen, Torten und Pralinen oder Waffeln mit Eis. Dazu Getränke wie
Wein, Sekt oder Bier. Allerdings war das spezielle „Keiler-Bier“
am Sonntag bereits ausverkauft. Obwohl die Jäger extra zehn Kisten
mehr als im Vorjahr bestellt hatten, sorgte das herrliche Wetter mit
den ungewöhnlich hohen Temperaturen bereits am Samstagabend für
reißenden Getränkeabsatz.

Schon in den Vorjahren war Wildbret besonders begehrt gewesen. Nicht
anders war es in diesem Jahr. In langen Schlangen standen die Menschen
vor dem Stand, an dem fleißige Hegering-Helfer insgesamt 130 Kilo
Wildfleisch verkauften. Alleine vier Stunden hatten 40 Kilo Rollbraten
vom Wildschwein in der Röhre gebrutzelt, erst in Alufolie
eingewickelt bei 110 Grad, anschließend des Geschmacks wegen noch 20
Minuten mit Kirsch- und Buchenholz geräuchert.

„Eine wahre Köstlichkeit“, schwärmten Hildegard und Erich
Schmahl, die eigens wegen des Wildschweinbratens aus Hilden angereist
waren, obwohl sie seit Jahren kaum noch Fleisch essen. „Zusammen mit
dem Pflaumen-Chutney – ein echter Genuss“, fügten sie ergänzend
hinzu.

Beim Hegering steht als nächstes die Treibjagd für November im
Terminkalender. Weil die Natur den Wildschweinen in diesem Jahr ein
Überangebot an Nahrung liefert – vor allem extrem viele Bucheckern
und Eicheln – rechnet Eveline Gomzi damit, dass es für die Jäger
viel zu tun gibt. Denn das anpassungsfähige Schwarzwild vermehrt sich
immer dann besonders stark, wenn genügend Futter vorhanden ist. 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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