Auszeit für schwerstkranke Kinder
Umweltwoche unterstützt Kinderhospiz

Den symbolischen Scheck über 1.100 Euro nahm Lisa-Marie Vetter (Mitte) vom Kinder- und Jugendhospiz Balthasar freudig von Uwe Graetke, Macher der Umweltwoche, und Kerstin Weilbächer vom „Alten Landhaus“ entgegen. | Foto: Britta Meyer
  • Den symbolischen Scheck über 1.100 Euro nahm Lisa-Marie Vetter (Mitte) vom Kinder- und Jugendhospiz Balthasar freudig von Uwe Graetke, Macher der Umweltwoche, und Kerstin Weilbächer vom „Alten Landhaus“ entgegen.
  • Foto: Britta Meyer
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Burscheid - "Oft bieten wir Familien mit kranken Kindern die einzige Auszeit im
Jahr“, erklärte Lisa-Marie Vetter, zuständig für
Öffentlichkeitsarbeit im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, bei der
Scheckübergabe in der Gaststätte „Altes Landhaus“. „Anders als
in einem Hospiz für Erwachsene, werden bei uns Familien mit Kindern
mit kurzer Lebenserwartung teils über Jahre begleitet.“ Bereits zum
dritten Mal wurde im Rahmen der Umweltwoche für die Einrichtung, die
sich aus 70 Prozent Spendengelder finanziert, gesammelt.

„Das ist ein großes persönliches Anliegen von mir“, versicherte
Uwe Graetke, Macher der Umweltwoche seit der ersten Stunde. Graetke,
der das Hospiz, eines von 14 bundesweit, schon besucht und Familien,
Therapeuten, Mediziner, Pädagogen und Pfleger kennen gelernt hat,
weiß was in dem Olpener Haus geleistet wird.

Insgesamt 28 Tage pro Jahr stehen den jungen Patienten hier zur
Verfügung. Zeit, in der sie und ihre Familien einfach sein dürfen,
ohne sich um den anstrengenden Alltag mit der Krankheit kümmern zu
müssen. So werden beispielsweise für Jugendliche mit schweren
Muskelerkrankungen sehnlich erwünschte Kinobesuche wahr, da der
komplizierte Krankentransport ins Lichtspielhaus ermöglicht wird.
Eltern und Geschwister haben die Möglichkeit, gemeinsam etwas zu
unternehmen, während für das kranke Kind optimal gesorgt wird. Denn
was oft vergessen wird ist, dass eine stark lebensverkürzende
Diagnose bei einem Kind gravierende Einschnitte in das Leben aller mit
sich bringt. Oft verzehren zudem kostspielige medizinische
Behandlungen so viel Geld, das eine privat finanzierte Hilfe nicht
mehr drin ist.

„Die 28 Tage bei uns, die individuell über das Jahr verteilt werden
können, sind eine dringend nötige Auszeit für die gesamte
Familie“, weiß daher Lisa-Marie Vetter. „Die kleinen Kinder
kommen oft mit Geschwistern und Eltern, die Jugendlichen auch gerne
alleine. Denn hier haben sie eine Freiheit, die sie zuhause nicht
hätten.“

So ist das Kinder- und Jungendhospiz ein Ort des Lebens, wenn auch
für Menschen, die mit einem sehr kurzen Leben zurechtkommen müssen.
Insgesamt 20 Zimmer, acht davon für Kinder, vier für Jugendliche,
werden daher seit 20 Jahren angeboten.

In kirchlicher Trägerschaft des Franziskanerinnenordens in Olpe
werden 60 Mitarbeiter und 20 Ehrenamtler beschäftigt. Dabei trägt
die Krankenkasse nur 30 Prozent der Gesamtkosten, etwa 1,2 Millionen
Euro sind zusätzlich nötig, um den Betrieb in dieser Form aufrecht
zu erhalten. Diese müssen durch private Spenden gesammelt werden.
Kein Wunder, dass die 1.100 Euro, die Uwe Graetke gemeinsam mit
Kerstin Weilbächer vom „Alten Landhaus“, die über Kuchenspenden
zu den Festen der Umweltwoche einen Großteil beigesteuert hat, von
Lisa-Marie Vetter dankend entgegen genommen wurden.

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