RKI-Lagebericht zur Corona-Pandemie
320.000 Arztbesuche wegen Covid-19 in einer Woche

Seit dem Jahreswechsel steigt die Zahl der Arztbesuche aufgrund von Covid-19. | Foto: Stephan Jansen/dpa
  • Seit dem Jahreswechsel steigt die Zahl der Arztbesuche aufgrund von Covid-19.
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Die Corona-Infektionszahlen steigen weiter, sie sind aber nicht mehr der Hauptindikator zur Einschätzung der Pandemie-Lage seitens des Robert-Koch-Instituts. Das RKI rückt die Anzahl und die Schwere der Erkrankungen in den Fokus. Dabei zeigt sich: Die Omikron-Variante sorgt in Deutschland immer noch für hohe Infektionszahlen. Auf den Intensivstationen schlägt sich das aber bisher nicht nieder. Dafür in anderen Bereichen, wie das RKI erläutert.

Hier gibt es die aktuellen Zahlen von Freitag für das Rheinland

Das Robert Koch-Institut schätzt die Zahl der Arztbesuche in Deutschland wegen Corona in der vergangenen Woche auf etwa 320.000. Die Werte der vierten Welle würden in fast allen Altersgruppen bereits deutlich überschritten, schreibt das RKI in seinem Wochenbericht. Seit dem Jahreswechsel stieg die Arztbesuche-Zahl demnach, im Vergleich zur Vorwoche stagnierte sie, wobei Nachmeldungen noch möglich sind.

Nach RKI-Berechnungen waren in der Vorwoche 0,9 bis 1,8 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren an Covid-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankt. Bei den Kindern bis 15 Jahre spricht das Institut von einem Betroffenen-Anteil von in etwa 1,6 bis 3,2 Prozent. Solche Berechnungen legt das RKI seit rund zwei Wochen vor - auch weil Labore und Gesundheitsämter bei der Erfassung von Infizierten am Limit sind und eine zunehmende Unvollständigkeit der Meldedaten angenommen wird.

Besonders Kinder und Jugendliche betroffen

Auch geschätzte Werte zu Krankenhausaufnahmen von mit Sars-CoV-2 infizierten Patientinnen und Patienten bewegten sich laut RKI «weiterhin auf hohem Niveau» und zeigten einen weiterhin leicht ansteigenden Trend (sogenannte adjustierte Hospitalisierungsinzidenz). Auf Intensivstationen zeige sich ein Anstieg durch die Omikron-Welle gegenwärtig nicht.

«Die 7-Tage-Inzidenz ist in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 19 Jahren weiterhin am höchsten», sie sei aber auch in den älteren Altersgruppen teilweise wieder deutlich angestiegen, hält das RKI fest. «Die #Omikron-Welle kommt langsam bei der älteren Bevölkerung an», kommentierte die Behörde bei Twitter. Ein Anstieg auch bei den Älteren wird in Hinblick auf eine mögliche stärkere Belastung des Gesundheitssystems seit einiger Zeit befürchtet.

Unterdessen legt die offenbar noch besser übertragbare Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland auf niedrigem Niveau weiter zu. Für die Woche bis zum 23. Januar weist das RKI einen Anteil von 5,1 Prozent aus - rund eine Verdopplung im Vergleich zur Woche zuvor. Die Daten ergeben sich aus einer Stichprobe von Fällen, in denen vollständige Erbgutanalysen durchgeführt wurden. Demnach dominiert bisher in Deutschland der Omikron-Subtyp BA.1.

Neuer Omikron-Subtyp leichter übertragbar

BA.2 hatte sich unter anderem in Ländern wie Dänemark stark ausgebreitet. Deutsche Experten erwarten dies auch hierzulande und befürchten, dass dies die Omikron-Welle verlängern könnte. Der Charité-Virologe Christian Drosten hatte im NDR-Podcast «Das Coronavirus-Update» gesagt, dass die hier geltenden Infektionsschutzmaßnahmen die Ausbreitung im Vergleich zu anderen Ländern jedoch verlangsamen dürften.

Die beiden Omikron-Subtypen hatte Drosten mit einer Auto-Metapher erklärt und über BA.2 gesagt: «Der Motor, der hat schon ein paar PS mehr.» Er bezog sich auf Daten zu Ansteckungen in Haushalten in Dänemark. Über diese Studie schreibt das RKI im Wochenbericht, sie deute darauf hin, «dass die Sublinie BA.2 leichter übertragbar ist als BA.1 und immunevasive Eigenschaften aufweist, die diese höhere Übertragbarkeit begründen könnten».

(vd)  /  © dpa-infocom, dpa:220204-99-968486/3

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RAG - Redaktion

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