A61 wird wieder freigegeben
Das ist der Plan von Meckenheim bis Kerpen
Es ist sozusagen eine vorgezogene Bescherung, denn jetzt ist es bald so weit: Nur noch wenige Tage, dann wird die A61 auch in Richtung Venlo wieder Schritt für Schritt befahrbar sein. Vor allem in der von der Flutkatastrophe besonders stark betroffenen Region zwischen Meckenheim und Kerpen dürften die Menschen aufatmen. Fünf Monate nach den verheerenden Unwettern steht nun der Plan der Autobahn GmbH zur Wiederfreigabe der A61 zwischen den Kreuzen Meckenheim und Kerpen: Die vollständige Freigabe der A61 in Fahrtrichtung Venlo soll in der kommenden Woche in Etappen über drei Tage hinweg erfolgen:
1. Aufhebung der Vollsperrung zwischen Weilerswist-West und Kreuz Bliesheim (A1)
Seit vier Wochen ist die A1 in Richtung Köln zwischen der Anschlussstelle Weilerswist-West und dem Kreuz Bliesheim gesperrt. In der Verbindung zwischen A1 und A553 war ein die Fahrbahn querender Entwässerungskanal infolge des Unwetters zusammengebrochen. Dies hatte massive Straßenschäden zur Folge. Im Laufe des Sonntags (12. Dezember) wird diese Vollsperrung aufgehoben. Der Verkehr läuft bis voraussichtlich Weihnachten dann zunächst über eine Spur.
2. Freigabe des Abschnitts Kreuz Bliesheim bis Dreieck Erfttal
Nach Abschluss der Restarbeiten in dieser Woche erfolgt am Wochenende die Einrichtung der neuen Verkehrsführung zwischen dem Kreuz Bliesheim und dem Dreieck Erfttal. Am Montagmorgen (13. Dezember) um zirka 9 Uhr erfolgt die zweispurige Freigabe des Abschnitts. Danach ist die A61 von der Anschlussstelle Rheinbach bis zum Kreuz Kerpen durchgängig befahrbar. Anschließend wird auch die direkte Verbindung von der A553 aus Brühl kommend auf die A1/A61 sowie die Ausfahrt in der Anschlussstelle Erftstadt freigegeben.
Weiterhin gesperrt sind dann noch die direkte Verbindung im Kreuz Bliesheim von der A1 aus Trier auf die A1/A61 in Richtung Venlo sowie die Auffahrt in der Anschlussstelle Erftstadt in Fahrtrichtung Venlo.
3. Freigabe der Sperrung im Kreuz Meckenheim
Am Dienstagvormittag (14. Dezember) erfolgt gegen 11 Uhr die Öffnung der A61 im Kreuz Meckenheim. Hier wird zunächst die Gelbmarkierung auf der A61 im Zulauf auf das Kreuz entfernt. Im Anschluss werden auch die beiden Verbindungen von der A565 aus Bonn beziehungsweise Gelsdorf kommend auf die A61 in Richtung Venlo geöffnet. Damit steht die A61 für den Fern- und Durchgangsverkehr wieder komplett zur Verfügung. Die Umfahrungen über andere Strecken werden damit hinfällig.
4. Öffnung der verbleibenden Zufahrten
Am Mittwoch (15. Dezember) wird in Absprache mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW die Auffahrt in der Anschlussstelle Erftstadt von der B265 auf die A1/A61 wieder geöffnet. In der darauffolgenden Nacht (15./16. Dezember) wird die direkte Verbindung von der A1 aus Trier kommend auf die A1/A61 wieder unter Verkehr genommen. Damit stehen entlang der A61 beinahe alle Fahrbeziehungen wieder zur Verfügung.
Aufgrund der andauernden Arbeiten im Autobahndreieck Erfttal, wo Stütz- und Lärmschutzwände sowie die Fahrbahn neugebaut werden, stehen auf dem Abschnitt zwischen dem Kreuz Bliesheim und dem Dreieck Erfttal zunächst nur zwei der sonst drei Fahrspuren und verkürzte Ein- und Ausfahrtspuren zur Verfügung. Im Dreieck Erfttal wird der Verkehr zudem über eine provisorische zweispurige Rampe an der Baustelle vorbei auf die A61 geführt.
Ausblick auf die A1 zwischen Erftstadt und Hürth
Die Arbeiten zum Neubau der im Sommer durch den Liblarer Mühlengraben komplett zerstörten Brücken im Verlauf der A1 zwischen Hürth und dem Dreieck Erfttal liegen weiterhin im Zeitplan. Die Autobahn GmbH Rheinland rechnet mit einer Freigabe der A1 in Fahrtrichtung Trier bis Mitte Januar. Zurzeit laufen die letzten Arbeiten am Bauwerk selbst, abschließend wird die Fahrbahn darauf aufgebracht und rund um das Bauwerk erneuert. Diese Arbeiten sind allerdings stark witterungsabhängig und können im Falle von Winterwetter (viel Niederschlag in Form von Schnee und/oder Regen sowie niedrigen Temperaturen) zu Verzögerungen im Zeitplan führen.
In Fahrtrichtung Dortmund stehen bereits die Widerlager, so dass hier noch die Betonage der Fahrbahnplatte und die Sanierung der Fahrbahn ausstehen. Auch hierbei entscheidet die Witterung, ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Dieser sieht vor, dass die A1 im Frühjahr wieder in beide Richtungen durchgängig befahrbar ist.
Weitere Arbeiten an Flutschäden entlang der A1
Im Dreieck Erfttal schreiten die Aufbauarbeiten zur Wiederherstellung des weggespülten Hangs sowie der Stütz- und Lärmschutzwände und Fahrbahnen gut voran. Der Abschluss aller Arbeiten, inklusive Neubau der Lärmschutzwände und Erneuerung der Fahrbahn, ist für das erste Quartal 2022 anvisiert. Ebenso sollen die Arbeiten entlang der A1 zwischen Köln-Lövenich und -Bocklemünd im ersten Quartal abgeschlossen werden. Hier war die Böschung entlang der Autobahn auf einer Länge von 1,5 Kilometern abgerutscht und wird aktuell aufgebaut und gesichert. Der Verkehr fließt in drei eingeengten Fahrspuren an der Baustelle vorbei.
Die Verantwortlichen zeigen sich zufrieden
Thomas Ganz, der Direktor der Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH, erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass wir diese wichtige Nord-Süd-Verbindung rund zwei Wochen vor dem Zeitplan und damit noch vor Weihnachten wieder unter Verkehr nehmen können. Nicht nur für viele Verkehrsteilnehmer, sondern auch für die Anwohner aus den an die A61 angrenzenden Ortschaften, die monatelang den Mehrverkehr vor ihrer Haustür erdulden mussten, ist das eine große Erleichterung.“
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Autobahn GmbH, Stephan Krenz, lobt den Einsatz aller Beteiligten: „Ich bedanke mich bei allen, die hier in den letzten Wochen und Monaten unermüdlich auf diesen Tag hingearbeitet haben. Die Niederlassung Rheinland, insbesondere in der Außenstelle Köln, hat von Anfang an großen Teamgeist und Zusammenhalt bewiesen. Gemeinsam mit vielen Firmen aus der Region wurde und wird in vergleichbar sehr kurzer Zeit die wichtige Infrastruktur wieder zur Verfügung gestellt. Ich bin stolz auf die Leistung aller.“
Auch Ina Brandes, Verkehrsministerin des Landes NRW, äußert sich angesichts der Wiedereröffnung erleichtert: „Das Ausmaß der Schäden nach der Unwetterkatastrophe im Juli macht uns bis heute betroffen. Zugleich ist es beeindruckend, wie die so wichtige Verkehrsachse A61 in nur wenigen Monaten wieder instandgesetzt werden konnte, damit sie noch vor Weihnachten von den Menschen vollständig genutzt werden kann. Diese Energieleistung ist mit hohem Arbeitseinsatz, guter Planung und nahtloser Zusammenarbeit aller Beteiligten gelungen. Die Verkehrsfreigabe schafft auch Entlastung im überregionalen Straßennetz Nordrhein-Westfalens. Mobilität gehört zur Grundversorgung der Menschen und sie bedeutet individuelle Freiheit. Deshalb setzt sich das Land für mehr Tempo bei Planung und Bau von Infrastruktur ein.“
In 2022 werden weitere kleinere Schäden behoben
Im gesamten südlichen Rheinland werden im Verlauf von 2022 an vielen weiteren Stellen Schäden an Hängen, Böschungen und dem Entwässerungssystem der Autobahnen behoben werden. Dazu wird es immer wieder kleinere Einschränkungen und kurzzeitige Sperrungen geben. Aber im Frühjahr 2022 werden alle großen Baustellen, die für die Beseitigung der Unwetterschäden nötig geworden waren, verschwunden sein.
„Mit der Öffnung der A61 in Richtung Venlo reduzieren sich die gesperrten Streckenkilometer auf nur noch acht. Zuvor waren noch 50 Kilometer Autobahnen im südlichen Rheinland voll- oder teilgesperrt,“ erläutert Willi Kolks, Leiter der Außenstelle Köln der Autobahn-Niederlassung Rheinland. Zum Vergleich: Direkt nach der Unwetterkatastrophe waren mehr als 130 Kilometer Autobahnen (einfache Richtung) gesperrt.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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