"Woelki-Tsunami"
Fast 98.000 Kirchen-Austritte in 2021 in NRW
Im vergangenen Jahr ist in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche in die Höhe geschnellt. Insgesamt 97.896 Austritte seien gezählt worden, teilte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Montag in Bonn mit. Gegenüber den Vorjahren war dies die höchste Zahl von Austritten aus der katholischen Kirche.
Mehrere Bistümer in Nordrhein-Westfalen, etwa die Bistümer Essen und Münster, meldeten Höchststände an Austritten. Das Bistum Essen sprach von einem «historischen Negativrekord». 2020 waren in Nordrhein-Westfalen insgesamt 50.165 Austritte aus der katholischen Kirche vermeldet worden, 2019 waren es 67.874 und 2018 insgesamt 49.755.
"Woelki-Tsunami"
Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller sprach angesichts der Rekordzahl von einem «Woelki-Tsunami». «Der dramatische Erosionsprozess in der katholischen Kirche schreitet ungehemmt voran», sagte der Theologe dem «Kölner Stadt-Anzeiger» (Dienstag).
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ist in seinem Bistum umstritten. Nach einer mehrmonatigen Auszeit war er Anfang März zurückgekehrt. Im Erzbistum Köln traten nach Angaben der Bischofskonferenz im vergangenen Jahr 40.772 Menschen aus der katholischen Kirche aus.
Bundesweit traten 2021 so viele Menschen wie noch nie aus der katholischen Kirche aus. Mehr als 359.000 Katholiken kehrten ihrer Kirche im vergangenen Jahr den Rücken, berichtete die Deutsche Bischofskonferenz.
(vd) / © dpa-infocom, dpa:220627-99-818943/3
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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