Baum des Jahres 2022
Hoffnungsbaum im Klimastress

Bis zu 350 Jahre kann eine Rotbuche alt werden. Aktuelle Studien zeigen, das Jungbuchen besser mit der Trockenheit umgehen können als Altbestände.  | Foto: HDH
  • Bis zu 350 Jahre kann eine Rotbuche alt werden. Aktuelle Studien zeigen, das Jungbuchen besser mit der Trockenheit umgehen können als Altbestände.
  • Foto: HDH

Zum zweiten Mal nach 1990 lobte die Dr. Silvius Wodarz-Stiftung die Rotbuche (Fagus sylvatica) als Baum des Jahres aus.

Region (lk). Lange galt sie als widerstandsfähige Baumart für einen klimastabilen Mischwald. Die zunehmende Trockenheit in Deutschlands Böden setzt aber auch diesem Laubbaum zu, der in früheren Naturwäldern Deutschlands die bestimmende Baumart war. Besonders Altbestände geraten im Klimawandel in einen kritischen Zustand – aber es gibt Hoffnung.

„In Deutschland gibt es etwa 90 Baumarten. Wir freuen uns über die erneute Ehrung und Aufmerksamkeit für diese so wichtige heimische Baumart“, sagt Denny Ohnesorge, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH).

„Die Buche ist die wichtigste Laubbaumart für den Aufbau klimastabiler Mischwälder.“ Die regenarmen Sommer der vergangenen Jahre haben der eigentlich hitzetoleranten Rotbuche, besser bekannt als Buche, zunehmend kahle Kronen und einen steigenden Schädlingsbefall beschert. Im Auftrag mehrerer Bundesministerien wurden Studien zu den heimischen Baumarten und deren Reaktion auf den Klimawandel angelegt. Erste Ergebnisse zeigen, dass sich Jungpflanzen den aktuell veränderten Klimabedingungen besser anpassen können als die älteren Bestände. Die veränderten Klimabedingungen verlangen eine zeitige Verjüngung und eine aktive Bewirtschaftung der Buchenwälder.

Die Buche ist mit rund 16 Prozent die häufigste Laubbaumart in Deutschland. Heimische Exemplare können eine Wuchshöhe von über 40 Metern sowie einen Stammdurchmesser von etwa 1,5 Metern erreichen. Ihr Holz gilt als hart und wenig elastisch. Es wird gerne in der Möbel-, Innenausbau-, und Papierindustrie eingesetzt.

Auch im Bauwesen findet sie zunehmend Verwendung in Bereichen, wo das Holz vor Wasser geschützt und keinen extremen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.

„Im Rahmen des ökologischen und biodiversen Waldumbaus wird die Buche weiterhin eine entscheidende Rolle spielen. Buchenwälder nehmen dank der nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland seit Jahrzehnten kontinuierlich zu.

Dabei ist die Buche eine wichtige Wirtschaftsbaumart und lässt sich zu langlebigen, CO2-bindenden Produkten verarbeiten“, schließt Ohnesorge.

Weitere Informationen: www.baum-des-jahres.de

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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