Zusammenarbeit mit Lukas Podolski
Kicker aus Frechen wird Straßenkicker in Köln

Michael Spengler, ein Fußballer mit Behinderung, absolviert seit einem Jahr ein Praktikum in der  ‚Straßenkicker Base‘ von Lukas Podolski in Köln-Mülheim.  | Foto: Gold-Kraemer-Stiftung
2Bilder
  • Michael Spengler, ein Fußballer mit Behinderung, absolviert seit einem Jahr ein Praktikum in der ‚Straßenkicker Base‘ von Lukas Podolski in Köln-Mülheim.
  • Foto: Gold-Kraemer-Stiftung

Die ‚Straßenkicker Base‘ Köln-Mülheim von Lukas Podolski unterstützt die Gold-Kraemer-Stiftung bei der beruflichen Ausbildung junger Menschen mit Behinderung.

Frechen/Köln (lk). Für Michael Spengler läuft es gerade richtig gut: Der Fußballer absolviert eine Sportausbildung im Fußball-Zentrum des ZABS (Zentrum für Arbeit durch Bildung und Sport). Das von der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen initiierte Bildungsangebot eröffnet jungen talentierten Sportlern mit Behinderung über den Sport und in Zusammenarbeit mit Unternehmen neue berufliche Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt.

Vor gut einem Jahr hat Michael Spengler über das ZABS eine feste Praktikumsstelle bei der ‚Straßenkicker Base‘ in Köln-Mülheim erhalten. Zwei Mal die Woche kümmert er sich zusammen mit seinen Teamkollegen um die gesamte Event- und Sportanlage mit insgesamt sieben Indoor Sportplätzen für Fußball, Futsal und Basketball. Wichtige Berufserfahrung sammelt Michael Spengler auch in der Vorbereitung von Firmen- oder Privatveranstaltungen.

Chef von Michael Spengler ist Sebastian Ramspott, einer von zwei Projektleitern, die für Fußball-Weltmeister und Fußballidol Lukas Podolski die Anlage betreiben. Die ‚Straßenkicker Base‘ ist inzwischen ein fester Kooperationspartner des ZABS, das für derzeit 13 Fußballer im Fußball-Zentrum und sechs Judokas im dort ebenfalls beheimateten Judo-Zentrum so genannte Betriebsintegrierte Außenarbeitsplätze (BIAP) anbietet.

Spengler machte erste Berufserfahrungen im Rahmen eines zweiwöchigen Berufspraktikums in einer Kölner Eventagentur. Hier stieß er aber auf Herausforderungen, die ihn, so sagt er selbst, „ein Stück weit auch überfordert haben.“

„Genau darum geht es. Die jungen Menschen mit Behinderung, die aus einer Förderschule oder einer Werkstatt für behinderte Menschen mit ihrem Sporttalent zu uns kommen, müssen von hier aus ihren Weg in den Arbeitsmarkt erst finden“, sagt der Leiter des ZABS, Malte Strahlendorf. „Wir können ihnen gerade über den Sport wichtige Qualifikationen als Einstiegsvoraussetzungen für das Berufsleben vermitteln“, so Strahlendorf weiter. Über regelmäßige Praktika kommen die jungen Teilnehmer mit konkreten Berufsfeldern in Berührung und lernen dort, sich auch mit den eigenen persönlichen Grenzen auseinanderzusetzen. Als Schlüsselqualifikation nennt der Trainer Teamfähigkeit, Disziplin, Fleiß und Verlässlichkeit.Auch Alltagskompetenzen wie Schreib- und Lesekompetenz, selbstständige Haushaltsführung, der Umgang mit Geld oder Behördengänge gehören dazu.

So bietet das ZABS den Sportlern Unterstützung durch eine pädagogische Fachkraft, die neben einem umfassenden Fortbildungsangebot außerhalb des Sport auch das Netzwerk in die Arbeitswelt aufbaut. Für Michael Spengler, der 2015 im ZABS begonnen hat, sind dies Qualitäten, die er bereits mitbringt. „Michael ist bei uns schon `Stammspieler` und übernimmt bereits viel Verantwortung“, unterstreicht Projektleiter Sebastian Ramspott.

„Ich hatte verschiedene Möglichkeiten für ein Praktikum. Entschieden habe ich mich für die ‚Straßenkicker Base‘. Der Teamgeist ist echt super. Ich bin mir zwar noch nicht ganz sicher, aber ich kann mir hier gut eine berufliche Zukunft vorstellen“, erzählt Spengler.

Ganz besonders freut er sich die Straßenkicker-Camps, die in den NRW-Schulferien stattfinden. Hier ist er mit weiteren ZABS-Mannschaftskameraden zuständig für die Betreuung der wöchentlich bis zu 90 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. Und hier trifft er auch regelmäßig auf Lukas Podolski, der für die jungen Männer als Vorbild eine besondere Motivation darstellt.

„Mit Michael und den anderen Jungs vom Fußball-Zentrum arbeiten wir schon einige Jahre zusammen. Sie machen ihre Sache mit viel Engagement und sind mit Freude dabei. Und damit nutzen sie ihre Chance, sich beruflich etwas Eigenes aufzubauen“, sagt Lukas Podolski, der im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem ZABS auch wieder auf seinen Jugendtrainer aus der C-Jugend getroffen ist, nämlich Willi Breuer, der als Sportlicher Leiter das Fußball-Zentrum mit aufgebaut hat.

Michael Spengler, ein Fußballer mit Behinderung, absolviert seit einem Jahr ein Praktikum in der  ‚Straßenkicker Base‘ von Lukas Podolski in Köln-Mülheim.  | Foto: Gold-Kraemer-Stiftung
Durch sein regelmäßiges Praktikum macht Michael Spengler wertvolle Erfahrungen für seine berufliche Zukunft. V.l.n.r.: Geschäftsführer Sebastian Ramspott, Michael Spengler und Leiter des ZABS Malte Strahlendorf.  | Foto: Gold-Kraemer-Stiftung
Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.