HWK und IHK stellen Forderungen
Klare Zusagen und schnelle Hilfe, die auch ankommt
Köln - (red). Die neuen Beschlüsse der Bund-Länder-Runde sorgen in der
Wirtschaft für Forderungen nach unbürokratischer Hilfe. Zudem soll
eine Strategie für die kommenden Wochen und Monate erarbeitet werden.
Das fordern sowohl die Handwerkskammer zu Köln als auch die
Industrie- und Handelskammer zu Köln.
„Dass der Lockdown verlängert wird, war angesichts der weiterhin
hohen Infektionszahlen schon zu befürchten“, sagt Frank Hemig,
stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. „Angesichts
der Lage in den von den Einschränkungen betroffenen Betrieben müssen
die Entscheidungsträger aber unbedingt den fehlenden Erfolg der
bisherigen Strategie analysieren und Alternativen prüfen.“
Freizeiteinrichtungen und die Gastronomie seien mittlerweile seit mehr
als zwei Monaten geschlossen, viele Einzelhändler hätten die heiße
Phase des Weihnachtsgeschäfts wegen der kurzfristigen Verschärfung
des Lockdowns verpasst. Hemig: „Wenn weite Teile der Wirtschaft noch
wochen- oder monatelang zum Nichtstun verurteilt sind, zieht das
Schäden in historischem Ausmaß nach sich.“
Handwerkskammer fordert klare Zusagen
Auch Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln
mahnt: „Natürlich steht der Gesundheitsschutz über allem, aber bei
so einschneidenden Maßnahmen bis zum Ende des Monats dürfen die
negativen Folgen nicht aus dem Blick geraten. Ohne drumherum zu reden:
Uns fehlt eine klare Zusage für konkrete Hilfe und Unterstützung
unserer Betriebe. Aktuell sind noch nicht einmal die Novemberhilfen
vollständig ausgezahlt. Wir brauchen unbürokratische Soforthilfen,
auch jetzt im Januar, damit die pandemische Katastrophe nicht zu einem
Desaster für die Wirtschaft wird.“
IHK beklagt, dass Hilfen nicht ankommen
„Gerade im Hinblick auf die Verlängerung des Lockdowns ist es sehr
problematisch, dass die zugesagten Hilfen bei zahlreichen betroffenen
Betrieben bisher nicht angekommen sind“, sagt IHK-Präsidentin
Nicole Grünewald: „Unsere Mitgliedsunternehmen können selbst nicht
wirtschaften. Die Hilfen müssen nicht nur unbürokratisch beantragt
werden können, sondern vor allem bei den Unternehmen jetzt auch
schnell ankommen.“ Spätestens mit der Verlängerung des Lockdowns
sei es auch nicht mehr nachvollziehbar, dass der Einzelhandel im
Gegensatz zur Gastronomie keine Teilerstattung des Umsatzausfalls im
Sinne der „Dezemberhilfe“ erhalten solle, sagt Grünewald: „Hier
muss schnell zugunsten des Einzelhandels nachgebessert werden.“
Perspektiven aufzeigen und Notbetreuungen sicherstellen
Neben der Bereitstellung von Hilfen müsse die Politik den betroffenen
Betrieben auch Perspektiven aufzeigen und baldmöglichst die
Wiedereröffnung von Geschäften, Gastronomiebetrieben und
Kultureinrichtungen unter angemessenen Hygienevoraussetzungen
ermöglichen.
Mit Blick auf die Schließung von Kindergärten und Schulen
appellierte die IHK-Präsidentin daran, die Belange der Unternehmen zu
berücksichtigen. Es gebe auch in der Pandemie viele Unternehmen, bei
denen Homeoffice für viele Beschäftigte nicht möglich sei, zum
Beispiel im produzierenden Gewerbe. „Für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in diesen Betrieben muss zumindest eine Notbetreuung
sichergestellt werden“, sagt Grünewald.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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