Andreas Scheuer an der A61 / A1
Kompliment für die Arbeit vom Bundesverkehrsminister
Swisttal - Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat die Bilder der
Flutkatastrophe Mitte Juli noch genau vor Augen. Um so größer fiel
jetzt sein Dank aus, als er sich rund drei Monate nach dem
verheerenden Hochwasser erneut ein Bild vor Ort im Rheinland machte -
diesmal an der A61 bei Swisttal, wo der sonst so kleine Schießbach zu
einem reißenden Strom wurde und die Autobahn auf einer Breite von
fast 25 Metern komplett weggerissen hatte. Nur eine von vielen
Baustellen, die die Region weiter beschäftigen.
Solche Wassermassen und solche
Schäden hatten auch die Experten der „Die Autobahn GmbH“ noch nie
gesehen: „Das Leverkusener Kreuz komplett unter Wasser, ganze
Brückenbauwerke und Fahrbahnen, die weggerissen wurden,
Böschungsrutschen und eingestürzte Lärmschutzwände, so zahlreiche
und massive Schäden hatten wir so auch noch nie gesehen“, müssen
Thomas Ganz, der Leiter der Niederlassung Rheinland der „Die
Autobahn GmbH“, und sein Geschäftsbereichsleiter Bau, Christoph
Dröge, gestehen.
Eine dieser verheerenden Baustellen war die an der A61 in Höhe des
Schießbachs. Hier klaffte nach der Flut ein rund 25 Meter breites
Loch. Die Wassermassen hatten die Autobahn dort komplett weggerissen.
Doch das war nicht alles: „Die Fahrbahn war hier großflächig von
Grund auf komplett durchnässt. Nach dem Hochwasser hatten sich zum
Teil 2 Meter großen Blasen im Asphalt gebildet“, erklärt Christoph
Dröge. Und so war nicht nur der völlig zerstörte Abschnitt am
Schießbach zu erneuern, sondern in beiden Fahrtrichtungen insgesamt
auch rund 500 Meter Fahrbahn.
Die gute Nachricht lautet: „Jetzt fehlen hier nur noch
Markierungsarbeiten, dann ist in wenigen Tagen auch die Fahrbahn
zwischen der Anschlussstelle Rheinbach und dem Kreuz Bliesheim in
Richtung Venlo wieder befahrbar“, erklärt Thomas Ganz.
Umleitung ab Autobahnkreuz Meckenheim bleibt
Und nun zur schlechten Nachricht: Die Öffnung ab dem Autobahnkreuz
Meckenheim hat das weiterhin nicht zur Folge, da der letzte
Lückenschluss der A61 zwischen dem Autobahnkreuz Bliesheim und dem
Dreieck Erfttal fehlt. „Um gerade den Schwerlastverkehr im Bereich
Erftstadt nicht ringsum in die vom Hochwasser sowieso schon stark
betroffenen Ortschaften zu leiten, wird der überregionale Verkehr in
Richtung Norden weiterhin umgeleitet - ab dem Kreuz Koblenz oder
spätestens dem Kreuz Meckenheim über die A565 und A555“, betont
Thomas Ganz.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sprach angesichts der bereits
geleisteten Arbeit ein „großes Kompliment“ aus: „Bei diesen
immensen Schäden, gerade an den Verkehrsadern A61 und A1, gleicht
diese Aufgabe einer Operation am offenen Herzen. Und das wurde in
rekordverdächtiger Zeit geleistet, wofür ich mich bei allen
Mitarbeitern, die zum Teil ja auch noch persönlich betroffen waren,
herzlich bedanke.“ Andreas Scheuer verwies auf die Komplexität der
zahlreichen verschiedenen Baustellen. Die seien im Zusammenspiel
vieler Beteiligter im Lenkungskreis, bei dem die Autobahn GmbH, aber
auch die Bahn oder das Bauwesen mit einbezogen waren, bereits
unmittelbar nach der Katastrophe bearbeitet worden. Beschleunigte
Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachten ebenso vieles wie
Direktvergaben - ohne dabei EU-Richtlinien zu verletzen.
Fahrbahnerneuerung der A1/A61 im Modus 24/7
Ebenfalls früh mit im Boot war die Bundesanstalt für Straßenwesen
(BASt). „Die Kollegen der BASt haben uns mit Georadar-Untersuchungen
unterstützt, um die Untergrund-Beschaffenheit der betroffenen
Autobahnabschnitte zu ermitteln und zum Beispiel Hohlraum
aufzuspüren“, erläutert Christoph Dröge. Und diese Untersuchungen
führten beispielsweise auch zu der Erkenntnis, dass die Fahrbahn der
A1/A61 zwischen dem Kreuz Bliesheim und dem Autobahndreieck Erfttal
komplett erneuert werden muss. „Da dieser Streckenabschnitt aber
maßgeblich für die Öffnung der A61 in Richtung Norden ist, wurde
die tiefgründige Fahrbahnsanierung, also die Erneuerung aller
Asphaltschichten, im 24/7-Modus ausgeschrieben und bereits vergeben,
damit es zu keinen Verzögerungen kommt. Es wird dort also schon bald
begonnen, an sieben Tagen pro Woche zu arbeiten, rund um die Uhr“,
betont Thomas Ganz - alles für das große Ziel, „spätestens Ende
des Jahres die durchgehende Verbindung der A61 zu ermöglichen. Dazu
wird aktuell zudem eine provisorische Auffahrt auf die Rampe zur
Überfahrt über die A1 hergestellt, da im Bereich der üblichen
Auffahrt noch große Schäden an der Autobahn bestehen, zum Beispiel
die großflächig fehlende Lärmschutzwand.
Denn wenn die A61 wieder durchgehend in beiden Richtungen befahrbar
ist, bleibt nurmehr die Behebung der Schäden im Dreieck Erfttal:
„Die werden noch bis ins erste Quartal 2022 andauern“, erklärt
Christoph Dröge und weist auf eine weitere Besonderheit der
Schadenslage nach dem Hochwasser hin: „Aktuell laufen weitere
Untersuchungen in den betroffenen Bereichen im Hinblick auf die
Entwässerungsleitungen. Da, wo sie defekt sind, werden weitere kleine
Baustellen hinzu kommen.“ Diese Baustellen werden aber höchstens zu
Einschränkungen und nicht mehr zu Sperrungen führen, so dass Thomas
Ganz versichert: „Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an der A1/A61.
Sobald wir Baustellen wieder freigeben können, werden wir das tun.“
Und so lautet das Fazit von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer:
„Für die A61 sind wir also schon im Countdown in Richtung
Jahresende. Das ist eine gute Nachricht!“
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.