Uniklinik Bonn
Mehrere Flutopfer begaben sich in Trauma-Therapie

Ein leerer Stuhl steht in einem teilweise wieder renovierten Haus in Altenahr. | Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild
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Die verheerende Flutkatastrophe vor einem Jahr hat viele Überlebende traumatisiert - und nicht wenige habe sich deswegen in Behandlung begeben. Das teilte das Universitätsklinikum Bonn mit. Einige Menschen hätten sich direkt nach der Katastrophe gemeldet, andere seien erst im Laufe des Jahres zur Therapie gekommen - sie seien zunächst zu beschäftigt mit der Beseitigung der Schäden gewesen.

«Wir haben Menschen behandelt, die Angehörige verloren haben, die zum Teil sogar mit ansehen mussten, wie Angehörige in der Flut verletzt wurden oder starben», erklärte Ulrike Schmidt, stellvertretende Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Viele hätten Todesangst erlebt.

50 Betroffene intensiv behandelt

Mittlerweile haben Schmidt und ihr Team von der Spezialambulanz für Trauma-Folgestörung den Angaben zufolge etwa 50 Betroffene intensiv behandelt. Einige sehr kurz, andere hätten eine Trauma-Psychotherapie benötigt. In mehreren Fällen sei sie bereits mit Erfolg abgeschlossen worden. Besprochen werden darin konkrete traumatische Erinnerungen, die durch konkrete Reize ausgelöst werden - etwa Sirenengeheul, das Fließen von Wasser oder Gerüche.

In einem zweiten Teil gehe es darum, wie sich die Gefühle der Betroffenen verändert haben. «Viele haben das Gefühl von Sicherheit verloren, andere plagen Schuldgefühle, weil sie anderen Menschen vielleicht nicht helfen konnten», erläuterte Expertin Ulrike Schmidt.

Die Unwetter mit ungewöhnlich starken Regenfällen hatten Mitte Juli 2021 in NRW und in Rheinland-Pfalz die entsetzliche Hochwasserkatastrophe ausgelöst. Ganze Landstriche wurden von den Wassermassen verwüstet, unter anderem in der Eifel im Kreis Euskirchen, im Rhein-Erft-Kreis sowie im Rhein-Sieg-Kreis. Allein in NRW starben 49 Menschen. 

(vd)  /  © dpa-infocom, dpa:220712-99-992476/2

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RAG - Redaktion

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